„Mittlerweile sitzen immer mehr Leute in ihrer kalten Bude“, weiß Franz Schindler. Der Vorsitzende des „Mietervereins Schwandorf und Umgebung“ macht die gestiegenen Nebenkosten dafür verantwortlich. Doch er kann nur wenig Hoffnung machen.
„Vor Corona“ habe man für eine 80-Quadratmeter-Wohnung in Schwandorf im Schnitt 2400 Euro an Betriebskosten im Jahr gezahlt. „Inzwischen sind es 3000 Euro“, betonte Schindler bei der Mitgliederversammlung in der Schmidt-Bräu-Gaststätte – Tendenz steigend. „Die Mieter müssen sich auf kräftige Nachzahlungen einstellen.“ Er hält weitere Entlastungsprogramme des Staates für erforderlich.
Neun Gründungsmitglieder hoben den Verband am 22. Juni 1979 aus der Taufe, um sich gegen „die Willkür von Vermietern“ zur Wehr zu setzen. Vor der Pandemie hatte der Verein mit 1670 Mitgliedern einen Höchststand erreicht, aktuell zählt er 1560 Mitglieder.
„Die Umstellung von Präsenz- auf Telefonkontakte war schwierig“, stellte Franz Schindler im Rückblick auf die vergangenen beiden Jahre fest. Allmählich kehre jedoch wieder Normalität ein. Jurist Schindler wechselt sich in den wöchentlichen Beratungen mit seinem Rechtsanwaltskollegen Sebastian Bösl (Burglengenfeld) ab. „Wir können es nicht allen recht machen“, muss Franz Schindler zugeben. Unklarheiten bei der Abrechnung der Betriebskosten seien die häufigsten Beratungsthemen. Mängel in der Wohnung oder Schimmelbefall seien weitere Gründe für Beschwerden, hin und wieder gehe es auch um Kündigungen. Die Mitglieder verteilen sich über den gesamten Landkreis und stammen sogar aus dem Nachbarlandkreis Cham, der keinen eigenen Mieterverein hat.
Bei den Neuwahlen wurde Franz Schindler (Schwandorf) im Amt bestätigt. Neu sind seine beiden Stellvertreter Regina Ittner (Schwandorf) und Sebastian Bösl (Burglengenfeld). Im Amt bleiben Kassier Wolfgang Ebner (Wackersdorf) und Schriftführerin Andrea Spachtholz (Schwarzenfeld). Rechnungsprüfer sind Anneliese Langer-Herrmann und Helmut Hey.
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