Die Ankündigung, Freibäder im Freistaat ab 8. Juni zu öffnen, weckt Erwartungen. Ob die beliebten Bäder der Region diese auch schnell erfüllen können, ist noch offen: Die Auflagen zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus sind streng. In den Verwaltungen und bei den Beschäftigten rund um die Becken laufen zwar die Vorbereitungen. Wer zum 8. Juni öffnen kann, ist noch unklar.
"Wir werden am 8. Juni noch nicht öffnen", sagt der Nabburger Bürgermeister Frank Zeitler. Der Zweckverband für das Perschener Bad hat sich noch nicht konstituiert, gleichwohl laufen die ersten Gespräche. "Die Anforderungen, die an einen Betrieb gestellt werden, sind sehr hoch", sagte Zeitler. Die Umsetzung sei schwierig. Neben einer Zugangs-Kontingentierung, die wohl über Online-Anmeldungen laufen wird, wäre auch mehr Personal für Kontrollen, Reinigung und Desinfizierung notwendig. Zeitler geht davon aus, dass Mitte Juni eine Entscheidung fallen wird.
"Wir arbeiten drauf hin, dass wir aufmachen können", sagte Wilhelm, Meier, Werkleiter Stadtwerke Neunburg vorm Wald, die das Freibad betreiben. Das Angebot, öffnen zu dürfen, klinge verlockend, aber: Wenn er einen Blick auf die Pandemie-Pläne wirft, die die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen entwickelt hat, sieht auch Meier erhebliche Probleme und deutlichen Mehraufwand. "Mit dem vorhandenen Personal ist das nicht zu schaffen", stellte er klar.
Mehr Personal bedeute zusätzliche Kosten - und gleichzeitig dürften deutlich weniger Gäste ins Bad als sonst. "Wir dürften vermutlich 200 bis 250 Leute reinlassen." Davon können maximal 100 bis 150 gleichzeitig die Becken nutzen. Normalerweise hat das Neunburger Bad 40 000 Gäste um Jahr, mit den Beschränkungen wären laut Meier rund 5000 Gäste möglich. Das treibt natürlich das Defizit, das schon unter normalen Umständen 550 000 Euro für Hallen- und Freibad beträgt. Das Minus könne sich verdoppeln, so Meier. "Ob wir uns das leisten können, ist noch unklar". Der Aufsichtsrat beschäftige sich bereits mit dem Thema. Der Schutz vor einer Ansteckung habe Priorität und bedeute eine hohe Verantwortung.
Das Schwandorfer Erlebnisbad steht in den Startlöchern. Zwei Wochen "Aufheizzeit", dann könnte es los gehen, bestätigt die städtische Pressesprecherin Maria Schuierer. Allerdings: Auch hier müssen Hygiene- und Abstandsregeln umgesetzt werden. "Unser Erlebnisbad ist gerade dabei, die hierfür nötigen Schritte abzuklären". Zu klärende Fragen sind die Voranmeldung übers Internet, eine mögliche Höchstbadezeit sowie die Abstandsregeln im Wasser und auf dem Gelände. Auch die Nutzung der Umkleidekabinen und Duschen müsse geregelt werden, und natürlich die Zahl, wie viele Besucher generell gleichzeitig im Bad anwesend sein dürfen.
Für die Saison-und Jahreskarten-Inhaber werde es eine Regelung geben. Bäderleiter Michael Maget sei zu diesen Fragen in Kontakt mit OB Andreas Feller. Außerdem, so Schuierer, wolle sich die Stadt mit den umliegenden Kommunen wegen einer "gemeinsamen Vorgehensweise" abstimmen. Für das Freibad Oberviechtach ist noch keine Regelung getroffen. Die Verantwortlichen treffen sich am Donnerstag, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.
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