Schwandorf
05.09.2019 - 14:46 Uhr

Typisch deutsche Sorgfalt

Es sind nicht nur freudige Ereignisse, die im Standesamt beurkundet werden müssen. Im Rathaus bekommt Sachgebietsleiter Gerd Winterberger deshalb Verstärkung.

Oberbürgermeister Andreas Feller (rechts) überreichte Christine Albang (Zweite von rechts) und Jutta Engelhardt (Mitte) die Ernennungsurkunde zu Standesbeamten. Sachgebietsleiter Gerd Winterberger (links) und Ordnungsamtsleiter Stefan Schamberger (Zweiter von links) gratulierten. Bild: Hirsch
Oberbürgermeister Andreas Feller (rechts) überreichte Christine Albang (Zweite von rechts) und Jutta Engelhardt (Mitte) die Ernennungsurkunde zu Standesbeamten. Sachgebietsleiter Gerd Winterberger (links) und Ordnungsamtsleiter Stefan Schamberger (Zweiter von links) gratulierten.

Von den 19 Standesämtern im Landkreis ist Schwandorf das größte. 140 Eheschließungen, 800 Geburten und 450 Sterbefälle im Schnitt pro Jahr - "da kommt eine Fülle von Beurkundungen zusammen", sagt Sachgebietsleiter Gerd Winterberger. Deshalb ist er froh, dass sich die beiden Sachbearbeiterinnen Christine Albang und Jutta Engelhardt zu Standesbeamten ausbilden ließen, nun unterschriftsberechtigt sind und Trauungen vornehmen dürfen. Oberbürgermeister Andreas Feller überreichte ihnen am Montag die Ernennungsurkunden. Christine Albang ist seit 15 Jahren bei der Stadt beschäftigt, durchlief verschiedene Abteilungen und qualifizierte sich nun zur Standesbeamtin. Ebenso wie Jutta Engelhardt, die seit zwei Jahrzehnten in der Stadtverwaltung tätig ist.

Ins Register

Das ungleiche Verhältnis von Geburten und Sterbefällen erklärt Gerd Winterberger ganz einfach: "Die meisten Kinder erblicken im Krankenhaus St. Barbara das Licht der Welt". Das Barbara-Krankenhaus ist das einzige im Landkreis mit einer Geburtshilfestation.

Nach Anzeige einer Geburt nimmt das Standesamt die Beurkundung im Geburtenregister vor. Dabei werden Tag, Uhrzeit und Ort der Geburt sowie das Geschlecht, die Vornamen und der Familienname des Kindes, die Namen der Eltern und auf Wunsch auch die jeweilige Religionszugehörigkeit eingetragen. Das zuständige Standesamt erstellt aus dem Geburtenregister auf Antrag Geburtsurkunden, in die die wesentlichen Daten aus dem Geburtenregister über das Kind und seine Eltern übernommen werden. Außerdem können auch beglaubigte Ausdrucke aus dem Geburtenregister ausgestellt werden.

"Ein Standesbeamter braucht hohe soziale Kompetenz", erklärt Gerd Winterberger. Vor allem auch "in schwierigen Fällen mit Ausländern und Flüchtlingen". Der Sachgebietsleiter versucht alles, um die fehlenden Unterlagen beizubringen und den Wünschen der Antragsteller gerecht zu werden. Nicht selten muss er dazu einen Dolmetscher hinzuziehen. Ein Standesbeamter müsse sich auch mit ausländischem Recht befassen und Gerichten zuarbeiten, wenn es um Urkundenfälschung gehe, so Gerd Winterberger. Er gibt zu verstehen: "Wir müssen sehr akkurat arbeiten". Die Sorgfalt beim Personenstandsrecht sei eine "typisch deutsche Eigenschaft". Wer hier geboren werde, habe nicht automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit. Dazu müsse er mindestens acht Jahre im Land leben.

Sieben Mitarbeiter

Im Schwandorfer Standesamt sind sieben Mitarbeiter beschäftigt. Leiter ist Gerd Winterberger. Dem Sachgebiet gehören ferner die Standesbeamten Christian Puchta, Johann Jobst, Inge Heinzmann, Christine Albang und Jutta Engelhardt sowie die Sachbearbeiterin Brigitte Obermeier an. Sie dokumentieren im Jahr 800 Geburten und vollziehen im Schnitt 140 Trauungen. Rund 450 Sterbefälle pro Jahr sind ebenfalls zu beurkunden. Auch wer aus der Kirche austreten oder sich einer anschließen möchte, muss dies beim Standesamt anzeigen.

 
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