Der Vorstand des Kirwavereins Fronberg schloss mit den Besitzern Irene und Helmut Hey einen Pachtvertrag, der am 1. April in Kraft tritt. Über die Höhe des Pachtzinses bewahren beide Seiten Stillschweigen. „Der Verein kann die Miete aufbringen“, versicherte Schatzmeister Hans Jobst den Mitgliedern bei der Versammlung am Freitag in der Brauereiwirtschaft.
Die bereits beschlossene Anhebung des monatlichen Beitrages für die 840 Mitglieder von 70 Cent auf drei Euro zum 1. Juli lasse dem Verein finanziellen Spielraum. Bei einer Enthaltung stimmten die 50 anwesenden Mitglieder dem ausgehandelten Pachtvertrag zu.
Tradition lebt weiter
Die Traditionsgaststätte steht seit einem halben Jahr leer. 14 Jahre lang hatte sie Pächterin Cathleen Heine geführt. Die Inhaber fanden aber keinen Nachfolger und auch keinen Käufer. Eine regionale Brauerei hatte kurzzeitig Interesse am Kauf des Wirtshauses bekundet, sprang aber dann wieder ab. Deshalb tritt nun der Kirwaverein als Pächter auf und hält damit die Tradition aufrecht. Dreimal in der Woche, wahrscheinlich am Mittwoch, Donnerstag und Freitag, soll das Wirtshaus ab 17 Uhr geöffnet sein. Wer dort mit Freunden seinen Geburtstag feiern möchte, könne das auch außerhalb der Öffnungszeiten tun, versichert Schatzmeister Hans Jobst.
Logistische Herausforderung
Dem Verein steht laut Pachtvertrag die Wahl des Getränkelieferanten frei. Es ist eine Kündigungsfrist von drei Monaten vereinbart. Auch die Option eines Kaufes ist geregelt. Sollte der Verein das Wirtshaus erwerben, wird die bis dahin geleistete Pacht an die Kaufsumme angerechnet. Mit der angestrebten Lösung lasse sich das wichtigste Anliegen des Vereins, die Aufrechterhaltung der Kirwa, langfristig realisieren, erklärt Vorsitzender Hubertus von Breidbach. Er ist sich der „logistischen Herausforderung“ durchaus bewusst. Es gehe nicht nur um die Bewirtung der Gäste an drei Tagen in der Woche, sondern auch um den Einkauf der Speisen und Getränke und die Instandhaltung des Gebäudes.
Der Vorsitzende denkt dabei an ein Konzept, wie es beim „Türmerhaus“ in Schwandorf erfolgreich umgesetzt werde. Der Verein will das gesamte Wirtshaus nutzen, von der Gaststube über den Saal bis zum Biergarten. Mit Blick auf die letzte Kirwa zeigt sich der Vorsitzende zuversichtlich: „Da haben wir bewiesen, dass wir durchaus etwas auf die Beine stellen können“.
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