Mit einem Warnstreik bekräftigten 120 Beschäftigte des Müllzweckverbandes, der Stadt Schwandorf, des Landkreises und der Sparkasse ihre Forderung nach einer 10,5-prozentigen Lohnerhöhung, mindestens aber 500 Euro für die unteren Lohngruppen. Für Verdi-Geschäftsführer Alexander Gröbner ist das aktuelle Angebot der Arbeitgeber von fünf Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten „völlig unterirdisch“.
Bei der Warnstreikversammlung am Montag vor den ZMS-Toren in Schwandorf kündigte der Gewerkschaftsvertreter in den nächsten Wochen weitere Kundgebungen in der gesamten Oberpfalz an. Er forderte die Verhandlungsführer des öffentlichen Dienstes zu mehr Kompromissbereitschaft auf.
Dass die kommunalen Arbeitgeber ihr bisheriges Angebot verbessern müssen, ist auch für ZMS-Geschäftsführer Thomas Knoll keine Frage. Er ließ die Zufahrt zu den Müllbunkern für zwei Stunden sperren und betonte: „Wir wollen den Streik nicht unterlaufen“.
Der Werksleiter sieht den öffentlichen Dienst bei den Einkommen zunehmend ins Hintertreffen geraten. Ein Blick über den Zaun zum Nachbarn „Nabaltec“ macht ihm klar: „In der freien Wirtschaft gelten ganz andere Tarife“. Die Bezahlung spiele im Wettbewerb um die besten Fachkräfte eine entscheidende Rolle. Das Müllkraftwerk zählt Thomas Knoll zu den "systemrelevanten" Betrieben. Nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern auch wegen des hohen Organisationsgrades der Mitarbeiter von 90 Prozent.
„Wir haben uns als Kundgebungsort speziell das Müllkraftwerk ausgesucht“, betonte Verdi-Geschäftsführer Alexander Gröbner. Der Zweckverband sei für die Müllverwertung von insgesamt 17 Verbandsmitgliedern in ganz Ostbayern zuständig. Gröbner schloss einen Warnstreik an anderen ZMS-Standorten nicht aus.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.