Am Freitag, 29. Juli, fand in Klardorf im Turmrestaurant Obermeier eine Informationsveranstaltung zur Gewinnung von Wassersoff aus Biomasse statt. Laut Pressemitteilung fand die Veranstaltung auf Einladung der CSU-Arbeitskreise Umwelt- und Landesentwicklung (AKU) und Energiewende (AKE) im Bezirk Oberpfalz statt.
Markus Rösch von der Hites Holding GmbH aus Sulzbach-Rosenberg ging in seinem Vortrag auf die aktuelle Lage am Energiemarkt ein. Für Bayern mache es wenig Sinn, Wasserstoff per Elektrolyse zu erzeugen, da Bayern zu wenig Stromüberschuss habe. Es sei damit zu rechnen, dass in den Wintermonaten nach dem Abschalten von Isar 2 eher Stromdefizite auftreten werden, da die Übertragungsnetze noch mehrere Jahre brauchen, um den überschüssigen Windstrom von den Windparks in der Ostsee nach Bayern zu bringen. Die bayrische CSU-Landesregierung unter Horst Seehofer habe nach Bürgerprotesten ebenfalls zu erheblichen Verzögerungen beigetragen, indem sie die Notwendigkeit des Südostlinks in Frage stellte.
In der Diskussion wurde deutlich, dass sich das Abschalten der bayerischen Kernkraftwerke in der aktuellen Situation besonders dramatisch auswirkt, da diese über 50 Prozent der eigenen Stromerzeugung ausmachten. Im Sommer sei eine Abschaltung der Kernkraftwerke unproblematisch, weil an den langen sonnigen Tagen der bayerische Strombedarf komplett mit Solarstrom gedeckt werden könne. Dennoch stellt sich die Frage, woher der Strom in der Nacht und im Winter kommen soll. Mit der aktuellen Gasversorgung fallen die bisher favorisierten Gaskraftwerke als „Lückenfüller“ aus.
Die geplante Gleichstromtrasse von Norddeutschland nach Bayern lässt auch auf sich warten. Engagierte Gegner, die der Meinung sind, dass man in Bayern ausreichend eigenen Strom dezentral erzeugen könnte, scheinen das Problem nicht zu erkennen, dass es in Bayern Industriestandorte gibt, die die gleiche Strommenge wie die Stadt Regensburg benötigen. Bayern stehe für den kommenden Winter ziemlich „stromlos“ da. In der Pressemitteilung heißt es weiter, dass "aus eigener Kraft können wir den Strombedarf selbst nicht mehr decken". Ob Tschechien mit dem Kernkraftwerk Temelin oder Österreich mit Wasserkraft genügend Ersatz liefern können, traue sich keiner abschätzen.



















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