Genau 108 Container hat der Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) im Landkreis aufgestellt. Mehrere hundert Tonnen Altkleider landen jedes Jahr darin. Aber eben nicht nur ausgediente Hemden und Hosen. Sondern auch viel Müll. "Das reicht von der Windel über Essensreste bis hin zu Elektroschrott," erklärt Alexandra Maschek, beim BRK zuständig für die Altstoffsammlungen. Zuletzt hat es auch an den Containern bei der BRK-Wache in Nabburg massive Probleme gegeben.
Deshalb wurde er abgezogen, wie Maschek bestätigt. "Nabburg ist da leider kein Einzelfall." Die Entleerer, die ein- bis zweimal die Woche die Container abfahren, bekommen mit, wenn aller möglicher Müll in und neben den grauen Blechkisten mit dem roten Kreuz abgelagert werden. "Vor der Wache war es extrem", sagt Maschek. Wahrscheinlich könnte die Aufschrift auf den Kisten noch größer sein, und es würde nichts helfen. Denn: "Es wird in den vergangenen Jahren schlimmer", beschreibt Maschek den Missbrauch der Container. Dem BRK bleibt dann fast nichts anderes übrig, als die Standorte zu räumen.
Für die Nabburger gibt's aber Alternativen, ihre alten Klamotten los zu werden: Bei Altenheim und beim ehemaligen Krankenhaus stehen noch Container. "Wir überlegen gerade einen weiteren Standort", sagt Maschek.
Die Kolpingsfamilie Schwandorf hat in der Kreisstadt ebenfalls vier Container aufgestellt. Auch dort gibt's ab und zu Probleme, aber in erster Linie mit Beschädigungen, wie Vorsitzender Josef Fenk erläutert. Einen Standplatz unter der Adenauerbrücke hat Kolping aufgegeben, schon vor längerer Zeit. Weil zu viel Müll rundherum abgelagert wurde.
Die Kolpingsfamilie bietet zweimal pro Jahr eine Haus-zu Haus-Sammlung, bei der die Schwandorfer ihre Klamotten, Schuhe und auch Wäsche in Säcken verpackt an der Straße zur Abholung bereit stellen können. Die nächste wird im Herbst sein. Den Erlös spendet die Kolpingsfamilie an verschiedenste Institutionen, wie Kindergärten, die Naabwerkstätten oder den SkF. "Da lassen wir uns jedes Jahr was einfallen", sagt Fenk.
Erlös fürs BRK
Die gesammelten Altkleider werden sortiert. Die besonders guten Stücke landen in der Kleiderkammer, wo sie kostenlos an Bedürftige abgegeben werden. Außerdem gibt es ein Katastrophenschutz-Lager mit einer "eisernen Reserve". Der Rest - mengenmäßig laut BRK der größte Anteil - geht an Verwerter. Der Erlös kommt dem BRK zugute. Die Verwerter verkaufen tragbare Ware entweder weiter oder es werden Industrieputzlappen oder Dämmstoffe draus. Laut BRK bleiben 20 Prozent der verkauften Ware in Deutschland, weitere 21 Prozent in Europa, 19 Prozent gehen nach Asien und rund 37 Prozent nach Afrika.
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