Der wiedergewählte Vorsitzende des Zweckverbands, der Schwandorfer Landrat Thomas Ebling, erinnerte an die letzten Monate, als zwar ohne Unterbrechung die Haus- und Sperrmüllanlieferungen der Verbandsmitglieder sowie die Gewerbemüllentsorgung aufrechterhalten wurden.
Eingeschränkt aber war für einige Wochen die Privatanlieferung. "Über 14 000 Kleinanlieferungen in den beiden Wochen nach dem 20. April, als wir die Müllumladestationen auch wieder uneingeschränkt für Privatanlieferungen geöffnet haben, sind historischer Rekordwert", versicherte Ebeling.
"Triphönix" sei laut dem Verbandsvorsitzenden der Arbeitstitel für den Ersatz der ersten drei von insgesamt vier Ofenlinien, die in den Jahren 1979 bis 1982 gebaut wurden. "Die sind am Ende ihrer Lebenszeit angekommen", betonte Ebeling. Das Großprojekt wird sich voraussichtlich bis in das Jahr 2028 hinziehen. "Ganz gleich welche der verschiedenen Varianten, die wir letztes Jahr diskutiert haben, verwirklicht wird, wird es auf jeden Fall das größte Investitionsprojekt in der Geschichte des Zweckverbandes Müllverwertung Schwandorf werden", so der Vorsitzende.
Sorgen vor Teuerungen
Sorgen macht dem Verband das angekündigte Brennstoffemissionshandelsgesetz. Für die kommunale Anlage des ZMS würden damit ab 2026 die Kosten um rund 18 Millionen Euro steigen.
Der Verbrennungspreis in Schwandorf für kommunalen Haus- und Sperrmüll würde von gegenwärtig 110 auf rund 150 Euro ansteigen, die Müllgebühren der 17 Verbandsmitglieder müssten zwischen 15 und 25 Prozent angehoben werden, der Fernwärmepreis der Stadt Schwandorf um über 20 Prozent. "Die Verbrennung von Abfällen darf deshalb auch zukünftig nicht in den Emissionshandel fallen", forderte Ebeling.
Neue Schlackeaufbereitung
Abschließend wies er darauf hin, dass in den nächsten Tagen die moderne Schlackeaufbereitung, die in mit Millionenaufwand erneuert wurde, den Betrieb aufnimmt: "Erstmals wird es uns möglich sein nicht nur die magnetischen Eisenmetalle, sondern auch Nichteisenmetalle aus der Schlacke zurückzugewinnen und dem Wirtschaftskreislauf zuzuführen."
Die anschließende Wahl des Vorsitzenden, seiner Stellvertreter und des Ausschusses erfolgte weitgehend einstimmig.
Die Verbrennung von Abfällen darf auch zukünftig nicht in den Emissionshandel fallen
Verbandsausschuss
Im ZMS-Verbandausschuss sitzen die Oberbürgermeister und Landräte der jeweiligen Kommunen: Stadt Amberg Michael Cerny, Stadt Bayreuth Thomas Ebersberger, Stadt Landshut Alexander Putz, Stadt Regensburg Gertrud Maltz-Schwarzfischer (erste stellvertretende Vorsitzende), Stadt Weiden Jens Meyer, Landkreis Amberg-Sulzbach Richard Reisinger, Landkreis Bayreuth Florian Wiedemann, Landkreis Cham Franz Löffler, Landkreis Kulmbach Klaus P. Söllner (zweiter stellvertretender Vorsitzender), Landkreis Landshut Peter Dreier, Landkreis Neumarkt Willibald Gailler, Landkreis Neustadt Andreas Meier, Landkreis Regensburg Tanja Schweiger, Landkreis Schwandorf Thomas Ebeling (Vorsitzender), Landkreis Tirschenreuth Roland Grillmeier, ZAW Straubing Stadt und Land Markus Pannermayr (dritter stellvertretender Vorsitzender; bis 30. April 2023), Josef Laumer (ab 1. Mai 2023), AZV Stadt und Landkreis Hof Dr. Oliver Bär (bis 31. Juli 2022), Eva Döhla (ab 1. August 2022). Als weiteres Mitglied des Verbandsausschusses wird für den Landkreis Schwandorf Andreas Feller bestellt.
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