Schwandorf
21.09.2023 - 11:05 Uhr

Zwei Beraterinnen helfen Menschen mit Einschränkungen bei Integration im Landkreis Schwandorf

Menschen mit Einschränkungen brauchen Hilfe bei der Integration. In Schwandorf unterstützt die "Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung" mit zwei Beraterinnen die Menschen im Landkreis Schwandorf.

Im Schwandorfer EUTB-Büro beraten Anna Goldberg (rechts) und Yvonne Buonocore (links) Menschen mit Behinderung über die Möglichkeiten der Teilhabe. Bild: Hirsch
Im Schwandorfer EUTB-Büro beraten Anna Goldberg (rechts) und Yvonne Buonocore (links) Menschen mit Behinderung über die Möglichkeiten der Teilhabe.

Die "Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung" (EUTB) ist eine Einrichtung des Bundessozialministeriums und hilft Menschen mit Einschränkungen bei der Integration. Bundesweit gibt es 500 Beratungsstellen. Der Landkreis Schwandorf war bislang noch ein weißer Fleck. Nun eröffnet die EUTB in der Bleistädter Straße 2 in Schwandorf ein Büro.

"Beratung von Betroffenen für Betroffene" ist das Grundprinzip dieses Formats. Die Schwandorfer Büroleiterin Anna Goldberg ist ausgebildete "Sozialpädagogische Peerberaterin" und hat gelernt, "offen mit eigenen Einschränkungen" umzugehen. Sie berät Menschen mit psychischen, geistigen, körperlichen oder seelischen Problemen "auf Augenhöhe" und sucht mit den Betroffenen nach "individuellen Lösungen". Die Sozialpädagogin B.A. arbeitet dabei mit externen Partnern zusammen, mit Behörden, der Arbeitsagentur, Selbsthilfegruppen sowie Kranken- und Pflegekassen. "Zu den größten Problemen gehört die Wohnungssuche", weiß Anna Goldberg.

Die Beratung ist kostenlos. Das Büro in den Räumen der Dr. Loew'schen Einrichtung in der Bleistädter Straße 2 in Schwandorf ist am Dienstag von 9 bis 12 und am Donnerstag von 13 bis 16 Uhr geöffnet. Telefonisch ist Anna Goldberg unter der Telefonnummer 0171/5774587 zu erreichen. Ihre E-Mail-Adresse lautet anna.goldberg[at]eutb-bayern[dot]org.

Yvonne Buonocore ist eine weitere Mitarbeiterin im Schwandorfer Büro. Sie leidet unter einer psychischen Erkrankung und will ihre Erfahrungen in die Beratungsgespräche einbringen. Sie ist ausgebildete "EX-IN-Genesungsbegleiterin" und hat gelernt, mit ihrer Erkrankung umzugehen und aus ihrer Erfahrung heraus andere Betroffene auf dem Weg der Genesung und Wiedereingliederung zu begleiten. Der Dachverband EX-IN Deutschland e.V. qualifiziert "Experten durch Erfahrung im psychiatrischen Umfeld". EX-IN steht für "Experienced Involvement", zu Deutsch "Einbeziehung Erfahrener".

Oberbürgermeister Andreas Feller sagte den Mitarbeiterinnen bei der Büroeröffnung am Montag seine Unterstützung zu und versprach: "Wenn Sie Anregungen oder Verbesserungsvorschläge zur Infrastruktur in der Stadt haben, werde ich mich persönlich darum kümmern." Stellvertretender Landrat Jakob Scharf hält die Teilhabe von Menschen mit Einschränkungen für eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die einer ständigen Verbesserung bedürfe. Die Beratungsstelle leiste dazu einen wichtigen Beitrag.

Das EUTB-Vorstandsmitglied im Bezirk Niederbayern/Oberpfalz, Sven Göpel (Neumarkt), erklärt die Hintergründe. Das Bundesteilhabegesetz wolle ratsuchenden Menschen eine ergänzende und unabhängige Beratung ermöglichen. Die Einrichtung unterstütze und berate alle Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige bundesweit kostenlos zu Fragen der Rehabilitation und Teilhabe.

 
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