Schwanhof/Luhe-Wildenau
28.09.2021 - 10:37 Uhr

Waldschafe und Burenziegen pflegen Golfplatz Schwanhof

Leises Gebimmel überrascht Golfer an Bahn 5 im Westen des Golfplatzes Schwanhof. Es stammt von 16 Burenziegen, die hier zusammen mit über 25 Waldschafen die teilweise meterhohen Gräser und Wildblumen abfressen.

Auf den hohen Grasflächen am Golfplatz Schwanhof weiden Schafe und Ziegen als vierbeinige Landschaftspfleger. Bild: Kurt Knote/exb
Auf den hohen Grasflächen am Golfplatz Schwanhof weiden Schafe und Ziegen als vierbeinige Landschaftspfleger.

Waldschafe sind eine sehr genügsame Rasse. Sie fressen von anderen Tieren verschmähte Pflanzen und zählen zu den bedrohten Nutztierrassen. Die Burenziege ist eine Fleischziegenrasse mit guter Geländegängigkeit. Weil die kitzführende Geiß nicht gemolken werden muss, ist sie prädestiniert für den Einsatz in der Landschaftspflege, um die Verbuschung extensiv genutzter Landschaften in den Griff zu bekommen. Als typische Laubfresser stellen sich die Burenziegen auch schon mal auf die Hinterbeine und knabbern an den Sträuchern oder Bäumen, verschmähen auch Disteln und Brennnesseln nicht. Das tun sie seit kurzem auch auf dem Golfplatz Schwanhof.

In 30 Jahren entstand aus den ehemaligen Brachflächen rund um den Schwanhof ein Golfplatz mit kurzem Grün, aber auch Artenreichtum, Bäumen, Hecken und hochgeschnittenen Grasflächen, den sogenannten Roughs. Fast 125 Wildblumen- und Kräuterarten finden sich nach Angaben des Golfplatzes dort.

Projektleiter Kurt Knote ist im Vorstand des Golfclubs für Umwelt und Natur zuständig. Für das Projekt "Blühender Golfplatz" sucht er zusammen mit Head-Greenkeeper Ian MacNiven nach Möglichkeiten, die Pflege der Roughs und des Buschwerkes, die über 40 Prozent der Fläche des Golfplatzes einnehmen, weiter zu verbessern.

Ein bis zweimal im Jahr werden die Roughs gemäht oder gemulcht. Ein großer Teil des Schnittguts ist nicht sinnvoll verwertbar. Oft enthält es verirrte Golfbälle oder Lupinen, die eine Verfütterung beispielsweise an Pferde unmöglich macht. Das Mulchen erhöht den Stickstoffgehalt, der dem umweltgerechten Ziel magerer Roughs entgegenwirkt.

So entstand die Idee, Schafe und Ziegen als schonende, umweltorientierte Landschaftspfleger einzusetzen. Statt auf Solarparks weidet die Herde von Sebastian Queck jetzt am Schwanhof. Die Erprobung läuft in diesem Jahr auf etwa 2 Hektar und kann in den nächsten Jahren auf über 12 Hektar ausgeweitet werden.

Luhe/Luhe-Wildenau21.05.2021
Hintergrund:

Tierische Golfplatzpfleger

  • In Schottland ist die Schafhaltung auf Golfplätzen fast selbstverständlich.
  • In Deutschland haben aktuell etwa 20 Golfanlagen Schafe und Ziegen zur Landschaftspflege im Einsatz.
 
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