Seit 1990 ziehen Pilger von Schwarzach aus nach Horsovský Týn (Bischofteinitz). Während der Anfangszeit wurde das ein oder andere Mal der Wallfahrergottesdienst in der Stadtpfarrkirche oder auch in der Vorstadtkirche St. Apollinaris gefeiert. Inzwischen ist die St.-Anna-Kirche am Ortsrand der westböhmischen Stadt das feste Ziel der Pilger.
Vor Anbruch des Tageslichts versammelten sich am vergangenen Samstag die Teilnehmer, unter ihnen Pfarrer Wolfgang Dietz, bei der Anna-Kapelle in Schwarzach. Der Heimatverein St.-Anna Waier-Schwarzach servierte zur Stärkung für die 28 Kilometer lange Strecke Kaffee und Imbiss. Aus den Reihen der Organisatoren des OWV-Zweigvereins Stadlern begrüßte Willibald Nesner die Pilger und gab organisatorisch Hinweise, unter anderem zum Grenzübertritt und geplanten Pausen. Dabei dankte er den Kreuz- und Lautsprecherträgern sowie den Vorbetern für ihr Engagement bei dieser Wallfahrt. Für die Sicherheit auf den Straßen im Nachbarland sorgten Günther Borutta und Josef Kreuzer, zudem stellte die Gemeinde Stadlern, das Rote Kreuz und ein örtliches Taxi-Unternehmen Begleitfahrzeuge.
Im Gotteshaus in Bischofteinitz angekommen, zelebrierte Pfarrer Wolfgang Dietz mit seinem tschechische Amtsbruder die von der Bläsergruppe Weiding musikalisch begleitete heilige Messe. In seiner Predigt betrachtete er das Leben der heiligen Mutter Anna und des heiligen Joachim, die als Eltern der Gottesmutter Maria verehrt werden.
Mit einem Festgottesdienst feierte am Sonntag der "Heimatverein St.-Anna Waier-Schwarzach" mit vielen Gläubigen das Anna-Fest. Im Kirchenzug führten die Musikanten der "Blechlawine Weiding" die Ehrengäste, darunter Bürgermeister Gerald Reiter und Gemeinderäte, und Fahnenabordnungen zur Anna-Kapelle. Für Bischöflich Geistlichen Rat (BGR) Pfarrer Michael Reitinger, so betonte der Priester in seiner Begrüßung, sei Schwarzach als Grenzdorf etwas Einmaliges. Ortsmittelpunkt sei das Heiligtum der Heiligen Anna mit dem Gnadenbild Anna-Selbdritt. Auf dem Motiv ist Anna nicht alleine – an ihre Brust schmiegt sich Maria und auf dem Arm trägt sie das Jesuskind. Die Heilige Anna habe die Beharrlichkeit im Beten vorgelebt, wie der Priester in seiner Predigt veranschaulichte. 20 Jahre habe sie um ein Kind gebetet. Erst nach harter Prüfung durch Gott habe er sie mit dem Gnadenkind Maria beschenkt. Für die Gläubigen sei sie nun eine große Fürsprecherin im Himmel.
Nach dem Gottesdienst dankte Vereinsvorsitzender Michael Ulschmid dem Geistlichen für sein Engagement für die Kapelle in Schwarzach. Sein Dank galt auch allen, die sich stets für das kleine Gotteshaus einsetzen und den Heimatverein in vielen Belangen unterstützen.
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