Vor 50 Jahren trafen sich 15 Frauen beim Dorfwirt in Wölsendorf, um einen Zweigverein des Katholischen Frauenbundes zu gründen. Neun von ihnen leben noch und bekamen bei der Jubiläumsfeier am Samstag im Dorfstodl die höchste Auszeichnung des Diözesanverbandes verliehen.
Die Feier begann mit einem Gottesdienst in der Wolfgangskirche, den Pfarrer Heinrich Rosner zelebrierte und den der „Schwarzachtaler Dreigesang“ musikalisch gestaltete. Anschließend zogen die Frauen zum Dorfstodl, begleitet von Abordnungen des Kriegervereins, der Feuerwehr, des Obst- und Gartenbauvereins, der Schützen, des Knappenvereins und der Dorfjugend.
Bei Kaffee und Kuchen und musikalischer Unterhaltung erinnerte Teamsprecherin Heidi Leitl an die Leistungen des Zweigvereins Wölsendorf, der sich mit aktuell 44 Mitgliedern regelmäßig in die Dorfgemeinschaft einbringe: Mit Muttertags-, Advents- und Faschingsfeiern, Seniorennachmittagen und Radtouren, Vorträgen und Kochkursen. Der Verein gestaltet an Fronleichnam und beim Ernte-Dank die Altäre, bindet Palmbüschel, verkauft am Radlersonntag Kaffee und Kuchen und spendet den Erlös für soziale Zwecke. Der Gruppenraum im Feuerwehrhaus ist regelmäßiger Treffpunkt der Mitglieder. Zum Bergfest in Amberg nehmen die Frauen auch ihre Männer mit.
Stellvertretende Diözesanvorsitzende Rita Kleierl (Stulln) verlieh den Gründungsmitgliedern Gertrud Paa (Gründungsvorsitzende), Resi Weigl, Franziska Pösl, Emmi Wilhelm, Erika Lacher, Monika Pflamminger, Sieglinde Baumer, Rita Hösl und Barbara Schießl die höchste Auszeichnung des Diözesanverbandes, die Ehrennadel in Gold mit Stein. Die langjährigen Vorstandsmitglieder Heidi Leitl, Christa Pflamminger, Barbara Ebensberger, Karolina Böckl und Simone Weist erhielten die silberne Ehrennadel.
Rita Kleierl, Leiterin des Frauenbundbezirks Nabburg, bezeichnete die Zweigvereine als „wichtigste Ebene des Frauenbundes“ in Kirche, Gesellschaft und Politik. „Ohne diese Frauen wäre die Gesellschaft ein Stück ärmer“, versicherte die stellvertretende Diözesanvorsitzende. Umso bedauerlicher sei es, so Kleierl im Gespräch mit Oberpfalz-Medien, dass die Amtskirche "die Potenziale der engagierten und gut ausgebildeten Frauen" nur im niederschwelligen Bereich nutze. Frauen würden sich gerne in die Seelsorge einbringen, predigen, Taufen spenden oder Beerdigungen übernehmen.
Scharf kritisierte Rita Kleierl im Gespräch auch die Haltung des Regensburger Bischofs Voderholzer. Ihr fehlt ebenso das Vorbild der Kleriker, „die Wasser predigen und Wein trinken“. Sie wolle den Glauben und die christlichen Werte weitergeben, sagt die stellvertretende Diözesanvorsitzende, „aber nicht auf diese dogmatische Art und Weise“.
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