Schwarzach
15.12.2023 - 08:59 Uhr

Gebühren für Wasser und Kanal steigen in Schwarzach deutlich

Die Gemeinde Schwarzach muss Gebühren und Hebesätze anpassen. „Sonst bekommen wir in Zukunft unseren Haushalt nicht mehr genehmigt“, betont Bürgermeister Franz Grabinger bei der Bürgerversammlung. Einige Zuhörer reagieren kritisch.

Bei der Wasserversorgung wird das Dilemma einer finanzschwachen Gemeinde wie Schwarzach deutlich. „Uns fehlt das Geld für Investitionen“, sagte Bürgermeister Franz Grabinger bei der Bürgerversammlung am Mittwoch im Gasthaus Kiener in Unterauerbach. Deshalb bekomme man auch keine staatlichen Zuschüsse.

Der Investitionsbedarf aber bleibt. Darum erhöhte der Zweckverband „Pretzabrucker Gruppe“ die Wassergebühren zum 1. Oktober von bisher 1,42 auf 3,54 Euro pro Kubikmeter. Und bei der Abwasserbeseitigung zieht die Gemeinde Schwarzach nach. Da steigen die Gebühren zum neuen Jahr von bisher zwei auf 3,95 Euro pro Kubikmeter. „Alles wird teurer, jetzt auch noch diese enorme Gebührensteigerung“, lauteten kritische Äußerungen aus dem Publikum. Der Bürgermeister zeigte Verständnis für den Ärger der Bürger, hielt die Erhöhung aber „für unvermeidbar“ angesichts der steigenden Kosten und der anstehenden Investitionen in das Leitungssystem.

Grabinger könnte sich angesichts einer Pro-Kopf-Verschuldung von 31 Euro eigentlich auf die Schulter klopfen, tut es aber nicht. Denn der geringe Schuldenstand von aktuell 44 000 Euro deute auf Versäumnisse der Vergangenheit und hohe Investitionen für die Zukunft hin. Als größte Herausforderung nannte er den Bau des Kinderhauses in Wölsendorf mit jeweils zwei Kindergarten- und Krippengruppen.

Die aktuelle Kostenschätzung liegt bei 5,58 Millionen Euro. Der Freistaat hat 1,55 Millionen an Förderung in Aussicht gestellt. „Wir sind ein Jahr später dran als geplant, weil wir die Vorgaben des Landratsamtes nicht erfüllt haben“, gab Grabinger zu verstehen. Im Herbst 2024 soll nun ausgeschrieben und im Jahr darauf gebaut werden. Bei der Finanzierung muss die Gemeinde auf die Rücklagen von 1,3 Millionen zurückgreifen.

Zuschuss für Glasfaser-Ausbau

Weil die Baupreise und die Kreditzinsen „durch die Decke gegangen sind“, haben einige Bauwillige ihre Grundstücke an die Gemeinde zurückveräußert, so der Bürgermeister. Das ergab unerwartete Ausgaben von 128.000 Euro. Trotz einiger Absagen stieg die Einwohnerzahl aber um 14 auf 1419 Personen an. Im Schlossbauernhof in Altfalter wird gerne geheiratet: 13 Paare feierten dort in den letzten beiden Jahren Hochzeit.

Bürgermeister Franz Grabinger kam am Donnerstag direkt aus Nürnberg nach Unterauerbach und hatte einen Förderbescheid in Höhe von 814.745 Euro im Gepäck, den ihm Finanzminister Albert Füracker überreicht hatte. Mit diesem Geld soll der Breitbandausbau vorangetrieben werden. „Bis 2026 wird jeder Haushalt Glasfaser bis vor das Haus bekommen“, versprach das Gemeindeoberhaupt seinen Bürgern.

Hebesätze sollen angepasst werden

Die Kommune reagiert auf Veränderungen in der Bestattungskultur und hat auf dem Friedhof in Altfalter Urnengräber angelegt. „Zur Kostendeckung werden gerade die Gebühren neu kalkuliert“, so der Bürgermeister. Auch die Hebesätze für die Grund- und Gewerbesteuer sollen angepasst werden, „um die Einnahmenseite zu verbessern“. Der Gemeinderat konnte sich bisher allerdings noch nicht durchringen, eine Hundesteuer zu erheben.

Der Bürgermeister ermunterte die Bürger ferner, sich auf die Online-Dienste der Verwaltungsgemeinschaft einzulassen. Das Rathaus biete die Möglichkeit der digitalen Terminvergabe und der Antragstellung. Die Vereine können außerdem auf der Webseite der Gemeinde selbständig ihre Termine in einen Veranstaltungskalender eintragen und damit die Öffentlichkeit informieren und Terminüberschneidungen vermeiden. Die Anregung eines Zuhörers zur Einrichtung einer monatlichen Bürgermeistersprechstunde nahm Franz Grabinger positiv auf.

Hintergrund:

Die Gemeinde Schwarzach bei Nabburg in Zahlen

  • Einwohner: 1419 (plus 14)
  • Geburten: 18 (Tendenz steigend)
  • Sterbefälle: 17
  • Zuzüge: 61
  • Wegzüge: 48
  • Gewerbebetriebe:163 (plus vier)
  • Trauungen:16 Paare in den letzten drei Jahren, davon 13 im Schlossbauernhof in Altfalter.
 
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