Nach einer eingehenden Situationsbeschreibung votierten die Schwarzacher Gemeinderäte in der letzten Sitzung dafür, in der Kommune künftig eigene Kinderbetreuungsmöglichkeiten zu schaffen.
Mitte Oktober 2020 besprachen am Kreisjugendamt die drei Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Schwarzenfeld auf der Grundlage der aktuellen Anmeldezahlen für das Kinderkrippen-und Kindergartenjahr 2020/2021 die jeweilige Situation in ihrer Gemeinde, berichtet Bürgermeister Franz Grabinger in der Sitzung in der Waldschänke. Für die Gemeinde Schwarzach ergibt sich folgendes Bild: Aktuell leben in der Gemeinde 29 Kinder zwischen einem und drei Jahren. Davon besuchen zehn Kinder eine Krippe, zwei stehen auf der Warteliste. Mittel- bis langfristig ist mit einer höheren Nachfrage zu rechnen. Mit 24 Plätzen als zwei Kinderkrippengruppen verdopple sich der Versorgungsgrad auf rund 83 Prozent. Gegenwärtig sind 44 Kinder zwischen drei und sechseinhalb Jahren registriert. Mit zwei Kindergartengruppen zu je 25 Plätzen liegt der Versorgungsgrad bei rund 113 Prozent.
Der Ist-Stand
Momentan haben Stulln und Schwarzach drei Kindergartengruppen mit 75 und eine Krippengruppe mit 12 Plätzen, führte Grabinger weiter aus. Zusätzlich stehen für beide Kommunen auf der Basis einer Zweckvereinbarung jeweils 6 Krippenplätze (insgesamt 12) in der „Villa Kunterbunt“ zur Verfügung.
Zukünftig sind für beide Gemeinden eine weitere Kindergartengruppe und mindestens eine Kinderkrippengruppe erforderlich. Am Bestandsgebäude in Stulln lassen sich die erforderlichen Räumlichkeiten nicht mehr integrieren. Der Gemeinde Schwarzach bietet sich die Chance, so Grabinger, bedarfsorientiert die Betreuungsplätze im eigenen Gemeindebereich anzubieten. Die Verwirklichung einer eigenen Einrichtung steigere die Attraktivität und verkürze die Wege für die Benutzer. Die Gemeinde Schwarzach sei bisher eine der wenigen Kommunen in Bayern ohne eigene Kindertagesstätte.
Im Ortsteil Wölsendorf
Der Fußballplatz auf dem gemeindeeigenen Grundstück im Ortsteil Wölsendorf käme als mögliches Areal für eine Kita in Betracht. „Dennoch muss natürlich auch die jahrzehntelange sehr gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit mit der Gemeinde Stulln bedacht und weiterhin wertgeschätzt werden“, signalisierte Bürgermeister Franz Grabinger. Die Wirtschaftlichkeit müsse mit bedacht werden.
„Es geht um die Zukunft!“, unterstrich Georg Mayer. Die Chance sei gegeben, sich auf eigene Beine zu stellen. Die Gemeinde müsse in die Zukunft investieren und die eigene Lösung mit jeweils zwei Gruppen verwirklichen, lautete sein Plädoyer. In den weiteren Wortmeldungen sprachen die Gemeinderäte die erforderliche Eindämmung des Bevölkerungsrückgangs und die Ausweisung von Baugebieten sowie den zähen Verkauf zahlreich erschlossener Parzellen im Privatbesitz an Bauinteressierte an. Bürgermeister Franz Grabinger verlas den detaillierten, umfangreichen Beschlussvorschlag und das Gremium erteilte das einstimmige Votum für den aufgezeigten Weg.
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