Heimatvereinsvorsitzende Petra Gleißner und Sabine Friedl kümmerten sich um die Reinigung des Wetter-Kreuzes am Ortsrand von Schwarzenbach. Der Tirschenreuther Heimatforscher Harald Fähnrich findet dieses Engagement vorbildlich. Darüber, warum das Flurdenkmal seit 1848 an Ort und Stelle steht, weiß Fähnrich aus seiner Doku-Sammlung mehr. "Die größte Naturkatastrophe unserer Region war im Juli 1846 - es begann vormittags mit heftigem Regen", schreibt der Heimatforscher. Gegen 16 Uhr entlud sich ein Hagelunwetter von Südwesten her vor allem über den (heutigen) Landkreisen Neustadt und Tirschenreuth. Im nördlichen Landkreis Neustadt waren 131 Orte schwer getroffen, im südlichen Landkreis Tirschenreuth 118 Orte. "Walnussgroße bis hühnereigroße Hagelgeschosse", schreibt der damalige Pfarrer von Schwarzenbach in der Pfarrchronik. "Gegen 15.45 Uhr - wenige Minuten. Alle Fenster gegen Westen in Scherben, alle Bäume entblättert, Gartenfrüchte zerstört, im Westen alle Saaten dem Boden gleichgemacht, einige Häuser und Scheunen der Dächer beraubt. Und waren doch die Saaten so hoffnungsreich gestanden!" Fähnrich erläutert: Wenn ein bäuerlicher Eigenversorger "nur" 50 Prozent seines Anbaues verlor, war trotz Hagelversicherung (seit 1833) die familiäre Grundversorgung schwer beeinträchtigt. Im Schadensgebiet traf dies auf etwa 25 000 Menschen zu.
Für den Steuernachlass und die Versicherung listete das Rentamt Tirschenreuth die Schadensquoten jedes Hofes auf. Bilanz für Schwarzenbach: 18 Anwesen arg, insgesamt 22 Anwesen zu 42 Prozent geschädigt. In Grün alle 8 Bauern schwer betroffen. Ein Jahr später fuhren die Bauern dafür eine sehr gute Ernte ein. Aus Dankbarkeit spendete die Pfarrei Schwarzenbach 1848 das "hohe gusseiserne Kreuz am Friedhof". Ein Privatmann errichtete sein Feldkreuz an der Straße neben seinem Feld, das seitdem Wetter-Kreuz genannt wird. Beide sollen Mensch und Landschaft beschützen.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.