Außeneinsatz im Manteler Forst: Christoph Skutella, FDP-Landtagsabgeordneter und Beirat bei den Bayerischen Staatsforsten, informiert sich bei Philipp Bahnmüller, Leiter des Forstbetriebs Schnaittenbach der Bayerischen Staatsforsten, über Waldumbau und neue Baumarten.
Extreme Hitze, Dürre, Stürme – der Klimawandel setzt dem Wald massiv zu und macht ihn anfällig für Schädlinge wie den Borkenkäfer.
Deshalb sollen unsere Wälder nach und nach von wenig widerstandsfähigen Reinbeständen zu artenreichen und klimatoleranten Mischwäldern umgebaut werden. Die Bayerischen Staatsforsten setzen dabei nicht nur auf heimische Baumarten, sondern testen auch fremdländische Arten wie beispielsweise die Atlaszeder, eine Nadelbaumart aus dem nordafrikanischen Atlas-Gebirge, wo jetzt schon solche Wettersituationen vorherrschen, wie sie auf uns noch zukommen werden.
Um zu untersuchen, wie die Atlaszeder mit dem hiesigen Klima klarkommt, hat der Forstbetrieb Schnaittenbach im Manteler Forst einen Praxisanbauversuch gestartet und an zwei Tagen auf einer Fläche von 0,3 ha insgesamt 750 Zedern-Setzlinge gepflanzt. Die Setzlinge, die etwa 20 Zentimeter hoch und 2 Jahre alt sind, stammen aus den eigenen Pflanzgärten der Bayerischen Staatsforsten. Um die jungen Pflanzen vor Verbiss zu schützen, wurde das Areal eingezäunt. Denn: „Die Zedern wären für das Wild ein gefundenes Fressen, da es weit und breit die einzigen sind. Das macht die Zedern so interessant, also Pralinen statt Knäckebrot“, so Philipp Bahnmüller.
Beim Umbau der Wälder haben die Staatsforsten schon einen guten Teil des Weges geschafft, aber noch immer gibt es Waldflächen, die umgebaut werden müssen. Das Ziel sei es, bis zum Jahr 2030 die Wälder des Freistaats fit für den Klimawandel zu machen. Bahnmüller fasst zusammen: „Der Waldumbau erfordert viel Einsatz und definitiv einen langen Atem. Der Schwerpunkt im Forstbetrieb liegt beim Waldumbau hin zu struktur- und artenreichen sowie klimastabilen Wäldern auf heimischen Baumarten. Zedern wie in diesem Fall sind die Ausnahme, aber wichtige Bausteine.“
Christoph Skutella, umwelt- und forstpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, ergänzt: „Prognosen für ein paar Jahrzehnte sind schwierig. Keiner weiß, wie sich das Klima verändert. Deshalb sollte am besten auf viele unterschiedliche Baumarten gesetzt werden, wie es die Bayerischen Staatsforsten tun. Um die Waldbesitzer zu motivieren, möglichst viele Arten auszuprobieren, und um die Klimaschutzleistung des Waldes zu honorieren, haben wir im Bayerischen Landtag erfolgreich eine CO2 - Bindungsprämie für Forstbestriebe und Waldbesitzer gefordert. Dies war ein wichtiger Schritt für unseren Wald und damit auch für den Klimaschutz.“
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