"Rockin Vespival" in Schwarzenbach ein voller Erfolg

Schwarzenbach bei Pressath
18.07.2022 - 09:45 Uhr

Zeitweise sieht es in Schwarzenbach aus wie in Havanna. Auf der Straße stehen auf Hochglanz polierte Oldtimer-Schlitten, gutgelaunte Leute säumen die Straßen, Musik ist zu hören:Es ist Rockin Vespival. Das Mekka für Vespafahrer.

Die Schwarzenbacher Vespa-Fans wissen inzwischen mit Zwangspausen umzugehen. Zwei Jahre Vorbereitungszeit. Dreimal musste das "Rockin Vespival" am Dorfplatz wegen Corona verschoben werden. Samstag und Sonntag war es dann endlich soweit. "Capitan" Michael Thumfart und seine "Gruppo Vespa Rio Nero" hatten zum dritten Stelldichein der Freunde des italienischen Kult-Zweirads geladen. Um möglichst allen Viren aus dem Weg zu gehen, wurden Tanzfete und Treffen an einem einzigen Wochenende im Freien veranstaltet. "Früher fand die 'Back to the 50's Party' im Sportheim statt", erklärte der Vespa-Chef. Diesmal fand sie am Vorabend des Meetings am Fuße des Kirchturms statt.

Die Bühne war der mächtige Sattelauflieger eines Trucks mit hochgeschlagener Plane. Genug Platz für "Christl & the Sessionclub" aus Nürnberg mit aller feinstem Rockabilly-Sound. Es ging um das Lebensgefühl der Fünfziger. Die Combo mit der schrillen Frontfrau war schon 2018 hier und hatte es drauf. Der zusätzliche Kick: Die Musiker wurden Huckepack auf Vespas zur Bühne gebracht. Die Fahrer kurvten hinterher durchs Festzelt zurück zu den Stellplätzen.

Einige Gäste fuhren stilecht in amerikanischen Oldtimern vor. Die Autos - echte Hingucker - präsentierten sich den Besuchern hinterm Festzelt. Nicht fehlen durfte das legendäre "Sternla", das einzige Bier mit einem Pinup-Girl auf dem Etikett. Und natürlich das leckere Essen vom Grill. Am Sonntag segnete Stadtpfarrer Edmund Prechtl nach dem Mittagessen bei strahlendem Sonnenschein die rund 300 Vespas und Zweiräder, die auch von außerhalb der Oberpfalz angereist waren. Am Nachmittag rockten die "Downlookers".

Gegründet wurde der Club, der mittlerweile 66 Mitglieder zählt, übrigens vor sechs Jahren. Seitdem ging es hoch hinaus. Die bisher höchstgelegene organisierte Tour führte die Vespa-Freaks im vergangenen Jahr auf den Großglockner. Als 16-jähriger hatte sich Thumfart eine Vespa zugelegt. Die hatte ihn seine ganze Lehrzeit hindurch beste Dienste erwiesen. "Mit 18 hast du dann andere Interessen." Hergegeben hatte er seine rostbraune PX 80, Baujahr 1984, aber nie.

"Irgendwann hab ich von einem Vespa-Treffen in Weiden gelesen." Mit zehn Gleichgesinnten aus Schwarzenbach sei er hingefahren und auf den Geschmack gekommen. "Das können wir hier auch", sagte sich der spätere Club-Vorsitzende, der sich inzwischen noch eine 300-er GTX zugelegt hat. "Es gibt Vespa-Clubs, die nehmen nur neuere Modelle auf. Bei uns darf jeder mitmachen. Egal welches Baujahr sein Fahrzeug hat."

Wie sich Thumfart am Samstag erinnerte, wollte man unbedingt einen Vereinsnamen, der mit Italien in Verbindung steht. Denn einen Deutschen Vespa-Club gab es ja schon. Und der Name war patentiert. "Dann haben wir gegoogelt, was Schwarzenbach denn auf italienisch heißt." Und sschon war die "Gruppa Vespa Rio Nero" geboren. Und seitdem werden es auch immer mehr Mitglieder.

 
 

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