Schwarzenbach bei Pressath
20.09.2018 - 14:44 Uhr

Wunsch: Mehrgenerationenhaus

Der wachsende Seniorenanteil gerade in den ländlichen Gebieten ist kein neues Thema. Doch viele Kommunen reagieren erst jetzt und versuchen das Dorfleben für die ältere Generation lebenswerter zu gestalten.

von DTR
Der Workshopleiter Karlheinz Dommer vom Regionalentwicklungsbüro Landimpuls (hinten, links) erabeitet mit Pflegespezialistin Irmgard Ambrosch (hinten, Zweite von rechts) und einigen Mitgliedern des Gemeinderats erste Visionen zum Thema „Marktplatz der Generationen“. Bild: dtr
Der Workshopleiter Karlheinz Dommer vom Regionalentwicklungsbüro Landimpuls (hinten, links) erabeitet mit Pflegespezialistin Irmgard Ambrosch (hinten, Zweite von rechts) und einigen Mitgliedern des Gemeinderats erste Visionen zum Thema „Marktplatz der Generationen“.

Beim ersten „Marktplatz“-Workshop in Schwarzenbach zeigte sich: Auch ohne das Regionalentwicklungsprojekt der „Marktplatz der Generationen“ des bayerischen Sozialministeriums zog die Gemeinde Schwarzenbach schon vor Jahren die richtigen Strippen. „Wir haben es hier mit einer aufgeweckten und engagierten kleinen Gemeinde zu tun“, sagte Workshop-Leiter Karlheinz Dommer vom Regionalentwicklungsbüro Landimpuls. Das betreue neben Schwarzenbach derzeit 41 weitere Gemeinden in Bayern. Projekte wie der Dorfladen und der Umbau des Pfarrhauses würden schon heute ein Plus an Lebensqualität für Senioren mit sich bringen. „Hier hat Schwarzenbach schon hervorragende Arbeit geleistet“, meint der Diplom-Sozialpädagoge. Jetzt müsse versucht werden, weitere zukunftsorientierte Projekte zu planen und umzusetzen.

Im Laufe des Workshops zeigt sich, Ideen und Visionen gibt es viele. Dem Teilnehmerfeld, welches zum Bedauern von Bürgermeister Thorsten Hallmann fast nur aus Gemeinderäten bestand, sind die Vorzüge aber auch die Probleme der Gemeinde bekannt. „Der Dorfladen, Hofladen, die Seniorennachmittage und der zukünftige Umbau des Pfarrhauses beleben das Dorfleben“, waren sich die Anwesenden einig. Auch die Fahrdienste und Betreuungsangebote von Irmgard Ambrosch und ihren 23 Mitarbeitern in Verbindung mit den Hausbesuchen der Therapeuten würden den Pflegebedarf etwas entschärfen. Gerade jedoch die Hausbesuche der Ärzte in Schwarzenbach seien stark zurückgegangen. Deshalb sei schon seit Jahren eine Dorfschwester im Gespräch. Eine entsprechende Räumlichkeit sei im zukünftigen Bürger- und Kulturhaus deshalb mit eingeplant. Da Schwarzenbach keine Apotheke hat, könne eine Dorfschwester womöglich auch eine Versorgung mit Medikamenten abdecken.

Selbst Tagespflegeeinrichtungen, Sozial- und Seniorenwohnungen oder zumindest kostenlose Beratungen zum barrierefreien Umbau waren auch schon vor dem Workshop auf der Wunschliste. „Mit vernünftigen Förderangeboten könnte die Kommune hier zeitnah Lösungen finden und Probleme lösen“, sagte Hallmann. Gerade ein Mehrgenerationenhaus sei ein langgehegter Wunsch. Denn auch von jungen Leuten kämen häufiger Anfragen zur Gemeinde. Diese würden bei entsprechendem Wohnraum gerne im Ort bleiben. „Mit einem Mehrgenerationenhaus könnte man im Erdgeschoss barrierefreien Wohnraum für Senioren und im Obergeschoss für junge Menschen bewerkstelligen“, sagte der Bürgermeister.

Alle beim Workshop eingegangenen Ideen werden nun geprüft und beim nächsten Treffen am Dienstag, 23.Oktober, um 18 Uhr im Detail besprochen. Hier erhofft sich der Workshopleiter neben Teilnehmern aus der Kommune und von professionellen Dienstleistern auch Unterstützung von der Bevölkerung.

 
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