Schwarzenfeld
29.08.2022 - 14:07 Uhr

16 Fledermaus-Arten im Landkreis Schwandorf heimisch

Eine kleine Rauhautfledermaus aus nächster Nähe: Brigitte Schütze erklärte den Körperbau und die Lebensweise der heimlichen Jäger der Nacht. Bild: Susanne Götte/exb
Eine kleine Rauhautfledermaus aus nächster Nähe: Brigitte Schütze erklärte den Körperbau und die Lebensweise der heimlichen Jäger der Nacht.

Fledermäuse sehen mit den Ohren und fliegen mit den Händen. Am Wochenende hatten vierzig kleine und große Fledermausfreunde die Gelegenheit, die faszinierenden Jäger der Nacht aus nächster Nähe kennenzulernen. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) hatte dazu im Rahmen der Europäischen Fledermausnacht zwei Exkursionen am Dachsberg bei Schwarzenfeld organisiert.

Diplom-Biologin Brigitte Schütze, als ehrenamtliche Fledermausbetreuerin im Landkreis Schwandorf aktiv, leitete die Exkursionen und wusste eine Menge über die faszinierenden Jäger der Nacht zu erzählen: "Bei uns im Landkreis gibt es 16 Arten, vom Großen Abendsegler mit einer Flügelspannweite von 40 Zentimeter bis zur Zwergfledermaus. Die ist so klein, dass sie im ausgewachsenen Zustand in eine Streichholzschachtel passt." Eine Wasserfledermaus, erkennbar an ihren besonders großen Füßen, konnten die Fledermausfreunde aus nächster Nähe bewundern. Diese Fledermaus ist vor allem an Gewässern zu beobachten. Dort jagt sie dicht über der Wasseroberfläche nach Mücken, Köcherfliegen oder Nachtfaltern. Dabei nutzt sie auch ihre Füße und die Schwanzflughaut zum Beutefang. Rund um den Dachsberg ist sie noch relativ häufig anzutreffen, ebenso wie die Rauhautfledermaus und der Große Abendsegler. Grund dafür sind die zahlreichen Fledermauskästen, die die LBV-Kreisgruppe hier aufgehängt hat und betreut.

Brigitte Schütze erklärte den Körperbau und die Lebensweise der geheimnisumwitterten Wesen. Mit Genehmigung der Regierung entnahm sie dazu zwei Fledermäuse ihren Tagesquartieren. Die Teilnehmenden staunten über die Flughaut der flinken Flieger, die sich nach einer Verletzung innerhalb weniger Tage regeneriert und über deren spitzes Insektenfressergebiss. In der Dämmerung beobachteten sie schließlich die akrobatischen Flugmanöver der nächtlichen Jäger beim Insektenfang. Dabei kamen auch die mitgebrachten "Bat-Detektoren" zum Einsatz, mit denen die Ultraschalllaute der Fledermäuse hörbar gemacht werden.

Die LBV-Kreisgruppe Schwandorf hat rund um den Dachsberg rund 100 Fledermauskästen aufgehängt, die jährlich kontrolliert und gereinigt werden. Sie dienen den Tieren zum größten Teil als Tagesquartiere, da natürliche Quartiere, zum Beispiel an alten Bäumen rar geworden sind.

 
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