Schwarzenfeld
01.09.2025 - 15:05 Uhr

Christiane Ring ist die Beste beim Zimmerer-Nachwuchs

Die Auszubildende Christiane Ring aus Weiding bei Schönsee war heuer die beste Absolventin der Zimmerer-Innungen Schwandorf/Amberg/Cham. Die 19-Jährige strebt nun eine steile Karriere an.

Die Einser-Absolventin Christiane Ring hätte die Zimmerer-Lehre auch im elterlichen Betrieb in Weiding machen können, entschied sich aber für das Holzbauunternehmen Kurz in Schwarzenfeld. „Sie war unser erster weiblicher Lehrling“, sagt Inhaber Richard Kurz. Er nahm die Bewerbung „selbstverständlich“ an, obwohl ihm bewusst war, „dass Christiane nach der Ausbildung den Betrieb wieder verlassen wird“.

Die junge Dame ist mittlerweile im elterlichen Unternehmen, der Ring Holzbau GmbH in Weiding, beschäftigt, das ihr älterer Bruder einmal übernehmen wird. Die Realschulabsolventin hat deshalb andere Pläne, möchte zunächst das Fachabitur machen und dann Bauingenieurwesen studieren. „Vielleicht kommt sie dann wieder zu uns“, sagt Richard Kurz. Denn er möchte in naher Zukunft in seinem Holzbaubetrieb ein Planungs- und Ingenieurbüro ansiedeln.

Christiane Ring war während der Ausbildung in der Produktion und der Montage eingesetzt. Sie hält nichts von dem allgemeinen Klischee, dass die Zimmerer-Arbeiten körperlich zu anstrengend und deshalb nur für kräftige Burschen geeignet seien. Für sie sind andere Kompetenzen viel wichtiger: Arbeitshaltung, handwerkliches Geschick und räumliches Vorstellungsvermögen.

Bei der Gesellenprüfung waren Kenntnisse in der Bauphysik gefragt. Die Teilnehmer mussten Treppen- und Dachkonstruktionen planen und in die Praxis umsetzen. Christiane Ring bekam in Theorie und Praxis jeweils eine Eins und erzielte das beste Ergebnis aller 47 Absolventen. Bei der Freisprechungsfeier in Cham erhielt sie einen Bildungsgutschein der Handwerkskammer im Wert von 300 Euro, einen Geldpreis der Schule und symbolisch einen Hammer mit eingraviertem Namen.

Unternehmer Richard Kurz würde gerne mehr Lehrlinge von diesem Format einstellen. Doch es fehlt an geeigneten Bewerbern. Heuer kommt nur ein neuer Lehrling dazu, obwohl Richard Kurz gerne mehr ausbilden würde. Seine Firma braucht dringend personelle Verstärkung, denn die Auftragsbücher sind voll. Aus dem einstigen Einmann-Betrieb ist in den vergangenen 27 Jahren ein mittelständisches Unternehmen mit über 50 Mitarbeitern geworden, das im vergangenen Jahr den Zukunftspreis des Landkreises in der Sparte „Umwelt“ gewann und für ökologischen, klimaresistenten Holzbau ausgezeichnet wurde. Im Mai war sogar der Regensburger Diözesanbischof Rudolf Voderholzer zu Besuch auf dem Firmengelände und segnete die neu entstandene 105 Meter lange und 28 Meter breite Produktionshalle.

Hintergrund:

Werdegang von Christiane Ring

  • Schule: Realschule Waldmünchen
  • Lehre: Berufsgrundschuljahr in Weiden, zwei Jahre Ausbildung im Zimmereibetrieb Kurz in Schwarzenfeld.
  • Abschluss: Prüfungsbeste der Innungen Schwandorf/Amberg/Cham
  • Ziel: Fachabitur und Studium des Bauingenieurwesens
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.