Bei einem Termin mit Vertretern der Förderstellen in der Schwarzenfelder Turnhalle blickte Bürgermeister Peter Neumeier am Mittwoch auf die vierjährige Vorlaufzeit zurück. "Die ersten Mängel in der Turnhalle tauchten im Mai 2020 auf", erinnerte sich der Rathauschef. Schnell habe sich herausgestellt: "Wir brauchen ein umfassendes Sanierungskonzept". Die Kostenschätzung lag anfangs bei 3,5 Millionen Euro. Als die Gemeinde ein Fachbüro hinzuzog, wurden daraus schnell 8,8 Millionen Euro.
Die Pläne blieben zunächst in der Schublade. "Wir haben auf die passenden Förderprogramme gewartet und dann sofort gehandelt", so der Bürgermeister. Der Freistaat Bayern gewährt aus Finanzausgleichsmitteln (FAG) 4,2 Millionen und der Bund aus dem Programm "Sport, Jugend, Kultur" 1,575 Millionen Euro. Weitere 500 000 Euro haben die Verwalter der Karl-Knab-Stiftung zugesagt. Für die Marktgemeinde bleibt schließlich ein Finanzierungsrest von 2,5 Millionen Euro.
"Nach vier Jahren Vorarbeit ist das heute ein wichtiger Meilenstein und ein Signal an die Öffentlichkeit, dass es nun losgehen kann", betonte der Bürgermeister. Sein Dank galt allen Beteiligten für die Unterstützung, vor allem den Bundestagsabgeordneten im Wahlkreis, "die sich parteiübergreifend für die Förderung stark gemacht haben". Neumeier plant neben der Sanierung des bestehenden Gebäudes zusätzlich einen Anbau mit einem Mehrzweckbecken, in dem Schwimmkurse und Aquafit-Veranstaltungen abgehalten werden können. Die Kosten dafür werden sich auf 1,4 Millionen Euro belaufen.
Architekt Markus Maier vom gleichnamigen Ingenieurbüro in Amberg stellte fest: "Das Gebäude ist zwar gut erhalten, aber in die Jahre gekommen". Es sei vor über 50 Jahren in stabiler Fertig- und Skelettbauweise entstanden. Deshalb habe man sich auch entschlossen, das Gebäude lediglich zu entkernen und den ursprünglichen Rohbauzustand herzustellen.
Anschließend erfolge die Generalsanierung. Markus Maier erklärt, was er darunter versteht: Einbau neuester Technik in Turnhalle und Schwimmbad, Optimierung der Wegeführung, moderne und effizient nutzbare Räume, energetische Sanierung, Einbau einer Kombination aus Wärmepumpe und PV-Anlage und Errichtung einer Anlage zur Halbierung des Wasserverbrauchs. "Die Sportstätte soll für den Schul- und Breitensport gleichermaßen erhalten bleiben", so der Architekt. Und: "Es lohnt sich, das Gebäude zu sanieren".
Der Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Rolf Bösinger (SPD), wies auf die Bedeutung des Sport- und Schwimmunterrichts hin. Deshalb habe sein Ministerium ein Programm zur Sanierung von "in die Jahre gekommenen Sportstätten" aufgelegt. Die Gemeinde Schwarzenfeld habe sofort zugegriffen und komme deshalb in den Genuss einer zeitnahen Förderung.
Die Vertreterin der Regierung der Oberpfalz, Lisa Frank, vertrat den Freistaat Bayern und überbrachte die Zusage von 4,2 Millionen Fördermitteln aus dem FAG-Topf.
Für die Grund- und Mittelschule Schwarzenfeld bedankte sich Konrektor Manfred Bösl, dass die Gemeinde nach der Schulsanierung nun auch die Generalsanierung der Turn- und Schwimmhalle in Angriff nehme. Die Schule lege Wert auf einen geregelten Sportunterricht und "dass die Kinder Schwimmen lernen".
Sanierung der Turn- und Schwimmhalle
- Beginn: 1. April 2025
- Fertigstellung: 1. Oktober 2026
- Kosten: 8.8 Millionen Euro.
- Kostenverteilung: Bund, Land, Knab-Stiftung, Gemeinde
- Anbau: Mehrzweckbecken für Schwimm- und Aquafitkurse, für 1,4 Millionen Euro
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