Bei der Feierstunde freute sich Schnupfer-Vorsitzender Sepp Stangl über die Anwesenheit von Bürgermeister Manfred Rodde, des Landrats-Stellvertreters Arnold Kimmerl, des Deutschen Verbandspräsidenten Christian Knauer und des Oberpfalz/Frankenpräsidenten Hans Schmid. Eine Blick in die Vereinsgeschichte erinnert an die Gründungszeit, an das gesellschaftliche Geschehen im letzten halben Jahrhundert und an die Platzierungen bei Meisterschaften.
Aus den Unterlagen geht als Gründungsdatum der 1. Juli 1968 hervor. Aus einer Stammtischrunde heraus entwickelten neun Männer und eine Frau, die das Schnupfen liebten, beim Oichkatzl-Wirt in Kögl (jetzt Gasthaus Plank) die Idee, ihre Leidenschaft in Vereinsform zu gießen. Als Gründungsmitglieder trugen sich Josef Steinbacher, Hartmut Scheidt, Sepp Stangl, Rosemarie Exner, Heinz Exner, Michael Biersack, Andreas Kurz, Georg Simolke, Michael Götz, und Franz Held ein. Zum Vorsitzenden wurde Josef Steinbacher gewählt. Das Wirtshaus wurde gleich zum Vereinslokal gekürt.
Schirmherrin Gabi Wittleben bedankte sich für das Vertrauen. Dem Verein wünschte sie alles Gute für die Zukunft. Bürgermeister Manfred Rodde gratulierte namens der Gemeinde. Der Schnupfer-Club sei seit seiner Gründung eine Bereicherung für den Ort. „Auf das Erreichte können sie stolz sein“, versicherte Rodde.
Stellvertretender Landrat Arnold Kimmerl sprach von einem historischen Doppeljubiläum und meinte damit auch „100 Jahre Freistaat Bayern“. Er schloss sich den Glückwünschen an. Desgleichen taten der Präsident des Deutschen Schnupferverbands und der Präsident des Oberpfalz/Franken-Verbands.
Für ihre Treue zum Verein wurden die Gründungsmitglieder Franz Held, Hartmut Scheidt und Sepp Stangl mit einer Urkunde und dem Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet.
Sepp Stangl erhielt auch eine Ehrung, weil er 40 Jahre Vereinsmitglied ist (10 der 50 Jahre war das Gründungmitglied nicht bei den Schnupfern eingeschrieben). Martha Karl ist ebenfalls 40 Jahre dabei, auch sie wurde geehrt. 35 Jahre ist Max Lobinger, 30 Jahre Janos Schaller dabei. Sie erhielten ebenfalls Urkunden und Ehrennadel.
Bei der Jubiläumsversammlung des Schnupfer-Clubs, der vor 50 Jahren, also 1968, gegründet wurde, ergab der Blick in die Vereinsgeschichte, dass sich die Mitglieder wöchentlich einmal zu Besprechung und Training getroffen haben. Die Mitgliederzahl ging in den folgenden Jahren bergauf. So zählte man bereits ein Jahr nach der Gründung 39 Mitglieder und 1970 waren es bereits 75 Personen. Bei der Mitgliederversammlung 1972 ist Josef Steinbacher nicht mehr als Vorsitzender angetreten. Walter Hämmerl übernahm den Verein und leitete ihn, bis Sepp Hochmuth ab 1978 den Vorsitz inne hatte. Hochmuth gestaltete die Geschicke des Schnupfer-Clubs bis zum Jahre 1998.
Mit dem Training stellten sich auch erste Erfolge ein. Verbindungen mit Vereinen in Ettmannsdorf und Rieden im Vilstal wurden geknüpft, Vergleichsschnupfen ins Leben gerufen. Alljährlich wurde das Dreier-Schnupfen Schwarzenfeld, Ettmannsdorf und Rieden abgehalten. Der Verein besuchte im Jahr 1976 die Schnupftabakfabrik Pöschl in Landshut. Die in Landshut gesehenen Dusen wurden von Karl Plank mit verschiedenen Motiven für jedes der Mitglieder mit Namen gefertigt. Bei diesem Besuch wurde erst vielen bewusst, dass der Schnupftabak eigentlich das älteste Tabakerzeugnis in Europa ist. Von nun an war das Schnupfen nicht nur Männersache. Die Frauen wurden in das Hobby einbezogen. „A guade Pris und a zünftige Gaudi“ ist die Devise des Vereins.
Der Club war auch bei den Wandertagen präsent. Eine beachtliche Leistung bot die Schwarzenfelder Auswahl 1983 bei der Altbayerischen Meisterschaft in Wernberg-Köblitz. Die „Pris’n Spezialisten“ unterstützten immer wieder Schwarzenfelder Vereine bei deren Jubiläen und halfen tatkräftig mit. Der Schnupfer- Club entwickelte sich zu einer festen Größe im gesellschaftlichen Leben von Schwarzenfeld. Durch das stete Training wurden auf Oberpfalz, Bayerischer und Deutscher Meisterebene gute Platzierungen erreicht. Zu dieser Zeit hatte der Schnupfer- Club Schwarzenfeld bei konstanten Leistungen einen klangvollen Namen bei überregionalen Meisterschaften.
Nachdem die Ära Josef Hochmuth nach 20 Jahren 1997 endete, musste der gesamte Vorstand neu gewählt werden. Als Vorsitzender wurde Sepp Stangl bestimmt, Hochmuth wurde Ehrenvorsitzender.
Das wettkampfmäßige Schnupfen betreibt der Club seit dem Jahr 1981 und der ersten Vereinsmeisterschaft; sie wurde von Sepp Stangl gewonnen. Für die Genauigkeit beim Abwiegen kam auch die neue, elektronische Analysenwaage zum Einsatz.
Der Verein richtete vier Oberpfalzmeisterschaften, eine Bayerische Meisterschaft und einen Deutschen Verbandspokal aus, einmal die Schnupfer-Olympiade, eine Deutsche und eine Weltmeisterschaft. Um das Jahr 2000 konnten die Schnupfer Spitzenplatzierungen bei Meisterschaften erringen. 1993, beim 25-jährigen Vereinsjubiläum, war man Ausrichter der zehnten Oberpfalzmeisterschaft. Sieben Vereine waren angetreten und Schwarzenfeld belegte mit Josef Stangl und Hans Wifling die Plätze sechs und sieben bei der Einzelwertung. Im Mittelpunkt des Interesses stand damals die Vorführung der Schnupfer-Kanone. Erika Stangl errang 1995 den Titel der Oberpfalzmeisterin bei den Damen.
Nach 35 Jahren baute sich der Verein ein eigenes Vereinsheim. 2003 wurde man mit dem alten Hosler-Anwesen an der Fichtenstraße fündig. Das idyllisch gelegene Häuschen wurde aus dem Dornröschenschlaf geweckt und entwickelte sich zu einem Schmuckstück, wie sich nach der Renovierung zeigte. Im Jahre 2004 wurde dann dort auch ein Holzbackofen errichtet, so dass seither jährlich ein Backofenfest stattfindet.
















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