Schwarzenfeld
06.11.2022 - 11:48 Uhr

Großes Interesse an Musik zum Reformationsfest in Schwarzenfeld

Der Posaunenchor spielte zum Reformationsfest. Bild: Werner Gentzwein/exb
Der Posaunenchor spielte zum Reformationsfest.

Die evangelisch-lutherische Gemeinde Schwarzenfeld lud am Gedenktag der Reformation zu einer Veranstaltung ein, bei der die Musik im Mittelpunkt stand. Luther hatte zu seiner Zeit selbst viele Lieder komponiert und getextet. Einige davon waren in dieser Feierstunde zu hören - und es wurde eifrig mitgesungen. Der Reformator war bestrebt, die Lieder dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend zu gestalten, deshalb waren im Programm auch etliche neue Beiträge enthalten, die aus der Feder noch lebender Komponisten stammen, also nach heutigem Empfinden rhythmisch und harmonisch modern klingen. Jede Epoche hat immer wieder eigene charakteristische Merkmale.

Der Posaunenchor der evangelischen Gemeinde unter der Leitung von Renate Oppelt spielte zu Anfang das Bläserstück "Johannistag" von Jacob de Haan, einem zeitgenössischen Komponisten. Nach der Begrüßung durch Pfarrerin Heidi Gentzwein folgte der Lutherchoral "Nun freut euch, lieben Christen g'mein" eingeleitet von einem modernen Orgelvorspiel von Reiner Gaar. Pfarrerin Gentzwein zitierte die Strophen des Liedes, die den Erkenntnisweg Martin Luthers wiedergeben. Ein paar dieser Strophen wurden auch gesungen und mit einem Satz des Amberger Komponisten Andreas Raselius abgeschlossen. Das Lied "Ein feste Burg ist unser Gott", die Hymne der Reformation, wurde vom Posaunenchor mit einer fanfarenartigen Intrade eingeleitet und begleitet. Darauf folgte eine Bearbeitung dieses Chorals von Max Reger, auf der Orgel gespielt von Erwin Oppelt. Thomas Riegler, ein wichtiger zeitgenössischer Komponist, schrieb das Vorspiel und den Begleitsatz zu dem sehr bekannten Choral "Lobe den Herren", in den die vielen Besucher lautstark einstimmten.

Johann Sebastian Bach hatte viele Lutherlieder bearbeitet, so auch den Choral "Vater unser im Himmelreich". Das Vorspiel dazu war ein Orgelsatz aus seiner Feder, ebenso das Nachspiel, gespielt von den Bläsern. Bei den Strophen, die das gesamte Gebet enthalten, war wieder zum Mitsingen eingeladen.

Die anspruchsvolle Fuge in h-Moll für Orgel des Barockmeisters Bach spielte im Anschluss Erwin Oppelt. Der Wunsch nach Frieden, so aktuell wie schon in Luthers Zeiten, stand am Ende der Feierstunde. Der Zeitgenosse Stefan Romankiewicz komponierte ein Posaunenchorvorspiel und einen Satz zu dem Lutherchoral "Verleih uns Frieden gnädiglich". Ebenfalls von einem Zeitgenossen, Holm Vogel, stammte die anschließende Meditation für Orgel. Der Abend klang aus mit einem Stück der gehörlosen englischen Schlagzeugerin und Komponistin Evelyn Glennie: "A little prayer". Eine große Anerkennung für die aktiven Musizierenden waren die zahlreichen Besucher, die ihrerseits eine gelungene Gedenkfeier erlebten.

 
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