Die Stars hießen dieses Mal nicht Cristiano, Lionel, Manuel, Mats oder Toni. Die Stars hießen Korbinian, Nelson, Luis, aber auch schon mal Miriam, Magdalena oder Lucie. Freilich waren die nicht so virtuos am Ball wie die Ronaldos, Messis und DFB-Kicker, aber der Einsatz und die Begeisterung stimmten am Donnerstag total. Deswegen gab es am Ende auch ein ganz, ganz dickes Lob: "Ihr Schüler habt heute den meisten Applaus verdient. Ihr wart die richtigen Helden", schwärmte Martin Gradl.
Der Lehrer an der Schwarzenfelder Schule hatte zusammen mit Rektor Helmut Schuster und seiner Kollegin Heidi Eichinger den "Ballhelden-Tag" im Sportpark, bei dem Kultusminister Bernd Sibler Ehrengast war, federführend organisiert.
340 Schüler von der ersten bis zur vierten Klasse wuselten über die Rasenplätze. Elfmeter-Könige wurden genauso gesucht wie Kurzpass-Asse. Die Dribbler konnten ihre Künste unter Beweis stellen. Und dann gab es auch noch die Klassenvergleiche. Profimäßig in ihren "Ballhellden"-T-Shirts wurden da die Klassenmeister ausgespielt. Simon beispielsweise zeigte da gleich, was er so draufhat. Im ersten Spiel schoss er zwei Tore zum 2:0-Sieg seines Teams. Bei Felix auf der anderen Seite flossen nach der Niederlage ein paar Tränchen, der Papa tröstete sogleich.
Es ging nicht nur darum, seine zarten Fußballkünste zu zeigen, "es geht auch um einen guten Zweck", wie Rektor Schuster betonte. Die Kinder bekamen Punkte für ihre Leistungen. Eltern, Oma und Opa spenden dann einen Geldbetrag für Projekte des Fußballverbandes oder des Lehrer- und Lehrerinnenverbandes in Afrika und Südamerika.
Aber nicht nur die Lehrer halfen mit, dass alles klappte: Der Elternbeirat hatte vorher viele Teamsitzungen, am Donnerstag betreuten auch viele Mamas und Papas an den Stationen. Sie machten Kreuzchen, zählten Schüsse mit und nahmen Zeiten. Die Fußball-Flöhe zu hüten war gar nicht so einfach. So richtig gut wollten die Kleinen sein, als Kultusminister Sibler im Sportpark ankam: "Das ist schon eine beeindruckende Demonstration, was Schule alles kann", sagte der Niederbayer, der selbst begeisterter Fußballfan ist. Allerdings nahm er den Schülern sogleich eine Illusion. Mathe, Lesen und Schreiben sei schon sehr wichtig, meinte er verschmitzt, aber es gehe in der Schule wie im Fußball auch um Kreativität und Geschicklichkeit "Und es geht um Teamgeist." Der Minister gab in der Halbzeitpause eines Endspiels sogar Tipps. Bei der 3b fruchtete das nicht ganz, sie verlor gegen die 4 d
mit 0:8. Beim Endspiel der ganz Kleinen siegte die 1d gegen die 2b mit 3:1 nach Siebenmeterschießen.
"Das war ein Fest, wie man sich es vorstellt", freute sich Gradl. "Es lief alles wie geplant." Und sogar noch besser. Zum Schluss schwappte gar die La-Ola-Welle durch den Sportpark. Felix war auch wieder glücklich. Beim Elfmeter-König hatte er fünf Mal getroffen. Der kleine Kerl strahlte übers ganze Gesicht.
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