Der Imkerverein erhält zwei renommierte Preise. Für diesen Erfolg gibt es zwei „Väter“: Hermann Bronold, der als Vorsitzender des Imkervereins seit über drei Jahrzehnten mit Herzblut und Fachwissen sein naturnahes Hobby auch an ganz junge Menschen weitergibt; und sein Stellvertreter Karl-Heinz Dausch, der vor einigen Monaten die Idee zur Bewerbung hatte.
„Von der Stiftung habe ich durch Zufall erfahren,“ sagt Dausch. Dass von ihr die gemeinnützige Arbeit mit Kindern besonders gefördert wird, passt genau in das Angebot, das der Imkerverein macht. „Das ist schon seit über 20 Jahren unser Thema“, versichert der stellvertretende Vorsitzende, der bald von Bronold das Ruder im Verein übernehmen wird.
Eingeladen zum Festakt
„Bei uns ist immer etwas los für Kinder, wir kümmern uns da ganz intensiv,“ versichert Dausch, der folglich für die in Thüringen ansässige Stiftung eine umfassende Präsentation der Jugendarbeit der Imker erstellt und eingereicht hat. Ihr Titel lautete „Förderung von Naturkenntnis, Naturverständnis und Landschaftspflege bei Kindern und Jugendlichen“. Und siehe da: Das Schwarzenfelder Engagement wurde von der Stiftung gewürdigt und vor einigen Monaten mit einem Geldpreis von 1000 Euro belohnt, der bei den Schwarzenfelder Imkern für Jubel sorgte. Aber das Beste kam erst noch.
Denn die Stiftung vergibt unter den zahlreichen Einsendungen und den 500 Preisträgern auch noch eine besondere Ehrung für 16 Landessieger. Und für das Bundesland Bayern fiel die Wahl auf den umtriebigen Imkerverein. Das toppte alles, denn plötzlich flossen weitere 5000 Euro Preisgeld in die Kasse des Vereins. „Für uns,“ so Dausch, „war das eine große Ehre.“ Der Vorsitzende und sein Stellvertreter wurden außerdem zu einem Festakt in den Kaisersaal der thüringischen Hauptstadt Erfurt eingeladen.
Letzterem machte allerdings Corona einen Strich durch die Rechnung. Und so wurde vor einigen Tagen die Galaveranstaltung virtuell gefeiert, die Ehepaare Bronold und Dausch waren via Internet bei der Präsentation und Preisverleihung dabei. Wegen der Übertragung von Schwarzenfeld nach Erfurt war Abendgarderobe gefordert. Als Ersatz für das geplante, stilvolle Essen im Kaisersaal bekamen alle Ausgezeichneten in ganz Deutschland frei Haus ein opulentes Mahl geliefert, das alle zusammen in ihren jeweiligen Wohnungen einnahmen. In Schwarzenfeld traf man sich dazu im Haus der Familie Dausch an der Nabburger Straße.
Drei Schwerpunkte
Vorgestellt wurde die Kinder- und Jugendarbeit der Schwarzenfelder in einem kurzen Imagefilm, der bei der Gala eingespielt wurde. Die Jury ließ sich von drei Aspekten beeindrucken, die Dausch in seinem Antrag erläutert hatte. Der eine bezog sich auf den vereinseigenen Schulbienengarten, der seit 2002 besteht und in dem fachkundige Erwachsene (auch Lehrer) in ihrer Freizeit mit den Kindern unentgeltlich Bienenvölker pflegen und versorgen.
Ein weiterer, wichtiger Aspekt ist die Ferienbetreuung durch den Imkerverein, die ebenfalls seit fast 20 Jahren angeboten wird. Gemeint sind damit Kindernachmittage in den großen Ferien. Dabei erhalten die jungen Teilnehmer einen Überblick über Natur und Bienen. Und in der Vorweihnachtszeit lernt der Nachwuchs, wie man Bienenwachs gewinnt und damit Kerzen und Baumschmuck herstellt.
Bienenvölker in bemaltem Wagon
Stiftung "Town & Country"
- Die "Town & Country-Stiftung" hat Preise für gemeinnützige Einrichtungen in Höhe von insgesamt 580 000 Euro ausgelobt.
- Ziele: Seit elf Jahren setzt sich die "Town & Country"-Stiftung für unterschiedliche gesellschaftliche Belange ein. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Engagement für Kinder und Jugendliche. Mit dem Stiftungspreis werden jedes Jahr 500 Initiativen unterstützt und gewürdigt.
- Gründer: Die Familie Dawo, die das Massivhaus-Unternehmen "Town & Country Haus" leitet, nach eigenen Angaben Deutschlands meistgebautes Markenhaus verkauft und 2019 fast eine Milliarde Euro Umsatz gemacht hat. Die Stiftung untersteht der Aufsicht des Landes Thüringen.
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