"Leben im Wandel-wir handeln. Klima. Gesellschaft. Mensch" ist das zentrale Thema der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) in der Dözese. Nach einem Jahr Zwangs-Coronapause fand dazu in Schwarzenfeld die Diözesanversammung der KLB statt. Der österreichische Journalist Edmund Brandner referierte zum Thema "Klimaschutz im Selbstversuch".
Brandner ist Lokalredakteur der Oberösterreichischen Nachrichten in Gmunden. In humorvoller, fast kabarettistischer Weise erzählte er von seinem Vorsatz, ein Jahr lang seine Kohlendioxid-Bilanz zu drücken. Besonders schwer fiel es ihm, im Alltag auf Fleisch zu verzichten. Er beschrieb den Spott seiner Kollegen, als er versuchte, seinen Konsum einzuschränken. Er beschrieb aber auch die positiven Auswirkungen des neuen Lebensstils. Er habe überrascht festgestellt, dass die Lebensqualität sogar steige. Genuss spiele eine größere Rolle und menschliche Beziehungen seien ihm wichtiger geworden.
Brandner will nicht andere missionarisch zum Klimaschutz bekehren. Er will als Klimamönch gesehen werden, der konsequent versucht, persönlich enthaltsam zu leben, wenn es um Klimagase geht. Mit den fünf Säulen des persönlichen Klimaschutzes könne jeder bei sich selbst anfangen: Autofahren, Verzicht auf Flugreisen, Heizen und Isolieren, Ernährung, Konsum. 80 Prozent aller Autofahrten seien kürzer als zehn, 50 Prozent kürzer als fünf Kilometer. Wer diese Strecken mit dem Rad fahre, halte sich fit und verbringe Zeit an der frischen Luft. Die Umstellung der Ernährung sei auch für ihn eine Herausforderung: "Saisonal, biologisch-es fängt harmlos an. Richtig Meter kann man aber machen, wenn man beim Fleischkonsum deutlich einspart." Auch beim Konsumverhalten könne man viel bewirken. Brandner rät dazu, seinen persönlichen Kohlendioxid-Fußabdruck auszurechnen, etwa auf der Website des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, und sich dann zu überlegen, wo man wieviel einsparen kann.
Im Durchschnitt verursache jeder Deutsche im Jahr elfeinhalb Tonnen Kohlendioxid. Um die Klimaziele zu erreichen, müsste jeder auf zweieinhalb Tonnen kommen. Vor dem Selbstversuch, so Brandner, habe er mindestens 15 Tonnen im Jahr erzeugt. Im Jahr als Klimamönch waren es etwa fünf Tonnen. Damit habe er sein Ziel zwar verfehlt, ziehe aber dennoch eine positive Bilanz. Jeder könne selbst einiges tun, um seinen "Fußabdruck" zu verringern. "Wenn jetzt auch noch Politik und Wirtschaft mitspielen, können wir das 1,5 Grad Ziel erreichen."
Die Diözesanvorsitzenden Sabine Kuran (Püchersreuth) und Manfred Kellner (Albersrieth) und ihre Vorstandskollegen legten den Rechenschaftsbericht des "Corona-Jahres" vor. Außerdem gab es Informationen zur Senegal-Partnerschaft.
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