Schwarzenfeld
24.09.2019 - 17:58 Uhr

Wer liefert das Mittagessen?

Wer soll für die Ganztagesschüler der Volksschule Schwarzenfeld künftig die Mittagsverpflegung übernehmen? Mit dieser Frage befassen sich die Räte der Verwaltungsgemeinschaft Schwarzenfeld.

Das Essen in der neuen Mensa der Volksschule Schwarzenfeld soll altersgerecht sein, fordern die VG-Räte. Wer es liefert, ist noch offen. Bild: Hirsch
Das Essen in der neuen Mensa der Volksschule Schwarzenfeld soll altersgerecht sein, fordern die VG-Räte. Wer es liefert, ist noch offen.

Bislang nehmen 150 Schüler das Mittagessen im benachbarten Seniorenheim ein. Doch der Bedarf steigt. Deshalb hat sich die Marktgemeinde als Schulträger entschlossen, 225 000 Euro in die Einrichtung einer eigenen Mensa zu investieren. Die Mittagsverpflegung muss neu organisiert werden.

Architekt Konrad Kraus berichtete bei der Sitzung im Schwarzenfelder Rathaus von seinen Besuchen der Schulen in Teublitz und Neunburg v.W., die eine eigene Mensa betreiben. In Teublitz handelt es sich um eine „Regenerierküche“, in der das gelieferte Essen aufbereitet wird. Die Neunburger Mensa dagegen ist eine reine Ausgabestelle. Das Essen wird bis von Nürnberg ausgabefertig angeliefert. „Wir geben der Teublitzer Variante den Vorzug“, stellte der Architekt fest und erhielt Zustimmung von jenen Räten, die beim Probe-Essen dabei waren. Sie hielten einen so weiten Transport für ökologisch nicht vertretbar, wenngleich der Preis pro Essen von 2,95 Euro in Neunburg erheblich günstiger liegt als der in Teublitz. 4,50 Euro zahlen die Eltern dort pro Kind und Essen. Mit diesem Betrag sehen die VG-Räte „die Schmerzgrenze“ erreicht. „Dafür ist in Teublitz das Essen sehr gut“, findet Konrad Kraus.

Der Träger der Mittagsbetreuung ist der Kolpingbildungswerk Schwandorf. Die Mitarbeiter begleiten derzeit die Schüler zum nahegelegenen Seniorenheim, wo die Kinder zu Mittag essen. Das Kolpingbildungswerk will Bürgermeister Manfred Rodde auch weiter im Boot haben. Die Mitarbeiter sollen auch in der neuen Mensa bei der Essensausgabe mithelfen. Wer das Essen an die Schule liefert, ist allerdings offen. Dieser Auftrag soll ausgeschrieben werden. Der Bürgermeister favorisiert weiterhin die Unternehmensgruppe SeniVita, die das Essen ins Seniorenheim liefert und bereits Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit mit der Gemeinde signalisiert hat. „Wir sollten das bestehende System fortsetzen“, findet Manfred Rodde.

Der Bürgermeister rief damit aber den Widerspruch einiger VG-Räte hervor. Sonja Laußer und Manfred Bäumler sind der Überzeugung, „dass Kinder etwas anderes zum Essen brauchen als alte Leute“. Deshalb sollte sich die Gemeinde nach einem anderen Anbieter umschauen. Der Bürgermeister vertrat dagegen die Ansicht, dass SeniVita durchaus auch kindgerechtes Essen liefern könne. Immerhin handle es sich um 150 Portionen täglich, da rechne sich ein eigener Menüplan durchaus.

Schulleiter Siegfried Seeliger zeigte sich „überrascht“ von der Diskussion. Er ging vor der Sitzung davon aus, „dass wir das Teublitzer Modell übernehmen werden“. Die Essen werde tiefgekühlt geliefert und in der Mensa-Küche aufbereitet. Wenn das Essen fertig geliefert werde, mache die Anschaffung teurer Geräte keinen Sinn, so der Schulleiter. Er möchte „qualifiziertes Personal“ in die Küche stellen, das auf die Wünsche der Kinder eingehe.

„Das wird teuer“, warnte Bürgermeister Manfred Rodde, der ausufernde Personalkosten befürchtet. Ihm sei daran gelegen, dass die bestehenden Mitarbeiter des Trägers auch in der neuen Mensa tätig werden. Der VG-Vorsitzende erinnerte daran, dass seit Jahrzehnten die Speisung der Schüler im Aufenthaltsraum des Seniorenheims erfolge. Wegen der gestiegenen Anzahl der Schüler sei es in diesem Schuljahr erstmals erforderlich, „dass die neunte Klasse ihr Essen in der Schulküche einnimmt“. Die Leitung des Seniorenheims habe mittlerweile ihr Interesse bekundet und signalisiert, das Essen auch an die Schule liefern zu wollen. „In Schwarzenfeld stellt sich die Situation damit komplett anders dar als beispielsweise in Neunburg“, erklärt der Bürgermeister. „Wir haben den kürzesten Transportweg überhaupt“, so Rodde. Vom Nachbargrundstück in die Schule, kürzer gehe es nicht.

Der VG-Vorsitzende blickte auf „eine bewährte und sehr gute Zusammenarbeit“ der Verwaltungsgemeinschaft Schwarzenfeld mit dem Kolpingbildungswerk Schwandorf zurück. Manfred Rodde schlug deshalb vor, den Träger auch in Zukunft in die Abläufe zu integrieren, in den Mensa-Betrieb einzubeziehen und ihn mit der Essensausgabe zu betrauen. Die VG-Versammlung beauftragte den Architekten mit der Ausschreibung der Einrichtungsgegenstände für die neue Mensa.

 
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