Vier Tage Ausnahmezustand auf dem Gelände des Schlossparks in Schwarzenfeld: Damit verbunden ist ein Event, auf das mit Schlagzeilen in nahezu ganz Europa, vorwiegend in Online-Netzwerken, hingewiesen wird. Dort, wo der Angelverein kürzlich noch sein beschauliches Fest gefeiert hat, wo am zweiten Wochenende im September die Kirwa startet, da stehen plötzlich Weltstars wie Samu Haber oder Ronan Keating auf der Bühne.
Ideale Lage an der Naab
Kennzeichen geparkter Besucherfahrzeuge aus Österreich oder der Schweiz und aus dem Norden der Republik sprechen für sich und natürlich die Veranstaltungsqualität. Die beiden Macher des Festivals, Michael Gradl und Arthur Theisinger, hatten sich vor langer Zeit bewusst für die Halbinsel in der Naab entschieden, weil „Umfeld und Struktur, sowie die Lage einfach passen“. Dass dabei die Verantwortlichen des Marktes mit ihren Entscheidungen, das Ganze mitzutragen, eine wesentliche Rolle spielten, ist für alle Beteiligten wichtig.
Nahezu bis auf die letzte Stunde wurde am neuen Steg, einer Hauptverbindung zum Konzertgelände über die kleine Naab, mit Hochdruck gearbeitet. Die Brücke ist rechtzeitig fertig geworden, da fiel manchem, nicht nur im Rathaus, sondern auch bei den Veranstaltern, ein Stein vom Herzen.
Von Berlin nach Schwarzenfeld
Samu Haber, der finnische Rockstar und ehemalige Frontmann der Erfolgsband Sunrise Avenue, rockte an diesem Wochenende als erster den Schlosspark. Nach einer Konzertpause machte der sympathische Finne auf seiner Open-Air-Tour 2025 durch Deutschland nach Gelsenkirchen, Hannover, Leipzig und Berlin in Schwarzenfeld Station. Bereits am Vorabend des Konzerts hatten es sich treue Fans aus dem Nürnberger Raum mit Klappsesseln vor dem Einlass mehr oder weniger gemütlich gemacht. Begeisterung pur für das Mega-Event sprudelte aus Tanja aus Herzogenaurach, eingemummt in Decke und Parka, während ihr Partner lässig meinte: „Ich gehör zu ihr und ich musste halt mit“.
Neben seiner erfolgreichen Karriere als Musiker hat sich Samu Haber auch als Juror bei der bekannten TV-Show „The Voice of Germany“ einen Namen gemacht. Authentisch und cool zugleich waren seine Beiträge und auch die gesanglichen Spontaneinlagen mit Siegerin Jennifer Lynn, die im Support des Konzertes aufgetreten ist. „Du bist das Feuer in meinem Herzen“, schmeichelte der Sänger seiner Konzertbegleiterin beim gemeinsamen Duett.
Regen kurz vor dem Ende
„Wir müssen üben mit hands in the air“, peitschte Samu Haber mit seiner Band die 2500 Konzertbesucher an und hatte mit seinen bekannten Songs wie „Hollywood Hills“ oder auch „Fairytale Gone Bad“ unmittelbar tausende singende Fans an seiner Seite. Schnell verziehen hat ihm das Publikum seinen Begrüßungstext mit der humorvollen Schwindelei: „Alle Songs heute sind neu!“ Der Eindruck vom lässigen, lockeren Weltstar hat sich angesichts seiner Publikumsnähe bestätigt. "Keine Starallüren, keine Sonderwünsche, einfach unkompliziert", beschreibt Veranstalter Michael Gradl den Umgang mit Haber.
Mit sorgenvollem Blick zum Himmel beobachteten nicht nur Konzertbesucher das Wetter, sondern vor allem die Verantwortlichen. Kurz vor 22 Uhr war es dann soweit. Bei einem Regenguss, eine halbe Stunde vor Ende des Konzerts, eilten, eingepackt in Regencapes, die Besucher zu ihren Fahrzeugen oder nach Hause. „Hätte schlimmer kommen können“, bilanziert Michl Gradl und freut sich schon auf das Wochenende am Freitag mit La Fee und am Samstag mit Ronan Keating, für die noch Karten an der Abendkasse erhältlich sind.
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