Schwarzenfeld
27.01.2021 - 13:06 Uhr

Schwarzenfelder Schlaglochstrecke im Visier der Planer

Die Beschreibung klingt nicht sehr anziehend: "Ein einziges Schlagloch", "hundsmiserabel beieinander". Die so gescholtene Straße gilt seit Jahren als Ärgernis. Jetzt soll saniert werden.

Wenn man den Oberbau der 2,2 Kilometer langen Strecke des Deiselkühner Wegs verstärkt, und zwar vom Ende der Wohnbebauung im Süden des Marktes bis zur Brücke über den Fensterbach, der bei Münchshöf die Gemeindegebiete von Schwarzenfeld und Schwandorf trennt, dann würde das für den Markt rund 400 000 Euro kosten. Bild: Thomas Dobler
Wenn man den Oberbau der 2,2 Kilometer langen Strecke des Deiselkühner Wegs verstärkt, und zwar vom Ende der Wohnbebauung im Süden des Marktes bis zur Brücke über den Fensterbach, der bei Münchshöf die Gemeindegebiete von Schwarzenfeld und Schwandorf trennt, dann würde das für den Markt rund 400 000 Euro kosten.

Dass der Deiselkühner Weg im Süden der Gemeinde in das Visier des Marktrates rückt, ist nichts Neues. Schon im Frühsommer 2007, also vor fast 14 Jahren, ging es in einer Sitzung des damaligen Bauausschusses um die Oberbauverstärkung beziehungsweise den Ausbau der arg mitgenommenen Gemeindeverbindungsstraße. Damals wurden die Kostenschätzungen des Ingenieurbüros Reuther & Seuß aus Amberg für die einzelnen Ausbauvarianten vorgelegt; passiert ist aber danach nichts mehr Entscheidendes.

Auch in der bislang letzten Bürgerversammlung, die im November 2019 stattfand und noch von Bürgermeister Manfred Rodde geleitet wurde, ging es um das leidige Straßenstück. Die Beschwerden bei der Zusammenkunft lauteten: Der Belag sei an manchen Stellen mehr als dürftig, die Fahrbahn zu eng, für Radfahrer sollte es eigentlich einen eigenen Streifen geben. Doch im Rathaus stand das Thema in den letzten Jahren nicht besonders weit oben auf der Agenda. "Die Straße gehört sich wirklich gerichtet", gab zwar Bürgermeister Rodde bei der Zusammenkunft im Saal der Miesberg-Gaststätte zu, aber zu mehr war er nicht zu bewegen. "Es ist eine der vielen Maßnahmen auf unserer Liste", beendete er den Beitrag recht schnell.

Gegen Neubau der Straße

Vor zwei Monaten kam schließlich Zug in die Angelegenheit. Es zeichnete sich nämlich laut dem neuen Bürgermeister Peter Neumeier ab, dass die Sanierung des Deiselkühner Wegs förderfähig ist, wie er in einer Marktratssitzung im November 2020 ankündigte. Für die Vorklärungen wurden Löcher wegen der Beschaffenheit des Unterbaus gebohrt, es gab einen Lastplattenversuch zur Klärung der Tragfähigkeit des Unterbaus und man hat Bohrkerne der Fahrbahn gezogen, um herauszufinden, welches Material in der Trag- und Deckschicht verbaut wurde.

Schwarzenfeld05.11.2019

Als sich der Marktrat in dieser Woche wieder getroffen hat, stand folglich der Deiselkühner Weg erneut auf der Agenda. Schnell zeigte sich, dass die beiden Ausbauvarianten unterschiedlich teuer sind. Wenn man beispielsweise die 2,2 Kilometer lange Strecke komplett neu baut - vom Ende der Wohnbebauung im Süden des Marktes bis zur Brücke über den Fensterbach, der bei Münchshöf die Gemeindegebiete von Schwarzenfeld und Schwandorf trennt - dann würde das 2,3 Millionen Euro kosten. Dazu kämen möglicherweise noch Ausgaben für Grunderwerb. Ein Gutteil der Summe könnte zwar über eine staatliche Förderung finanziert werden, aber mehr als die Hälfte Kosten blieben an der Marktgemeinde hängen. "Und das ist mir die Straße beim besten Willen nicht wert," machte Neumeier deutlich, auch wenn sie "ein einziges Schlagloch" und "hundsmiserabel beieinander" sei.

Nur Oberbauverstärkung

Es gibt noch eine kostengünstigere Variante, deren Planung nun mit der einstimmigen Zustimmung des Rates vorangetrieben werden soll. Weil nämlich der Unterbau des Deiselkühner Wegs "größtenteils gut" sei, wie ein Lastplattenversuch gezeigt habe, würde es laut Neumeier reichen, auf einer Tiefe von 16 Zentimetern eine Oberbauverstärkung vorzunehmen. Das würde eine gute dreiviertel Million Euro kosten und abzüglich einer Förderung aus dem Härtefonds den Gemeindesäckel lediglich mit 400 000 Euro belasten.

Für die Planung dieser Arbeiten braucht man kein Büro von außerhalb, das kann man im Rathaus selbst erledigen, hat sich gezeigt. Der Baubeginn ist vermutlich im nächsten Jahr. Über die Notwendigkeit eines Radwegs müsse noch geredet werden, hieß es. "Denn," so Neumeier, "es gibt bereits schöne Radwege nach Schwandorf".

Bürgermeister Peter Neumeier: „Der Deiselkühner Weg ist hundsmiserabel beieinander.“ Bild: Thomas Dobler
Bürgermeister Peter Neumeier: „Der Deiselkühner Weg ist hundsmiserabel beieinander.“
 
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