Es sind besondere Umstände, unter denen die Angehörigen der Kongregation der Passionisten ihr dreihundertjähriges Jubiläum in diesen Tagen beginnen und bis zum 1. Januar 2022 feiern dürfen. Brechend voll wäre sicherlich die Wallfahrtskirche auf dem Miesberg am vergangenen Sonntag gewesen, als Diözesanbischof Rudolf Voderholzer zur Messfeier in die Klosterkirche gekommen war. Geltende Hygieneregeln galt es einzuhalten, und so waren die Kirchenbänke nur mit einer Mindestanzahl von Gläubigen besetzt. Herausragend an diesem Nikolaustag die Weihe des Jubiläumskreuzes, das anlassbezogen auf dem Kirchenhof errichtet worden war.
"Wir sind dankbar, dass Sie mit uns dieses Jubeljahr eröffnen und dass wir in vielfältiger Weise unseren Dienst für die Diözese verrichten dürfen", begrüßte Rektor Pater Lukas Temme den prominenten Gast eingangs des Gottesdienstes. Willkommen geheißen wurde ebenso Bürgermeister Peter Neumeier.
Bischof Rudolf erinnerte in seinen Worten daran, dass er genau vor acht Jahren, am Nikolaustag, zum Bischof von Regensburg geweiht wurde. Er machte außerdem deutlich, dass für ihn ein Besuch bei den Passionisten auf dem Schwarzenfelder Miesberg, wo die besondere Verehrung des Kreuzes im Mittelpunkt steht, von großer Bedeutung ist. "Das Kreuz ist das Zeichen unendlicher Liebe Gottes zu uns Menschen", leitete der Bischof zur wichtigen Aufgabenstellung pastoralen und seelsorgerischen Wirkens der Ordensleute in der Süddeutsch-Österreichischen Vizeprovinz über. "Ihr habt den Miesberg hier in Schwarzenfeld zum geistigen Zentrum gemacht, was gerade in jetzigen, schwierigen Zeiten der Pandemie wichtiger denn je ist", dankte Bischof Rudolf für das gute Miteinander.
Die Historie der Passionisten auf deutschem und österreichischem Boden, mit Beginn im Jahre 1922 in München-Pasing und zwölf Jahre später auch in Schwarzenfeld beleuchtete Provinzial Pater Gregor Lenzen und erwähnte dabei die Person des Regensburger Bischofs Michael Buchberger, der wesentlich zum Bleiben und letztlich auch zur Klostergründung auf dem Miesberg beigetragen hat. Er selbst stattete der Klosterbaustelle und Klostererbauer Pater Viktor Koch im Jahre 1934 einen Besuch ab. "Es tut gut zu wissen, dass wir Passionsten uns bei Ihnen immer gut aufgehoben fühlen" stellte P. Gregor, der eigens aus Eichstätt gekommen war, die fruchtbringende Zusammenarbeit mit der Diözese in den Mittelpunkt seines Dankes.
Gesanglich umrahmt hatte den Gottesdienst eine Schola der Passionisten. An der Orgel begleitete Christian Lehnerer. Zu einem besonderen Höhepunkt der sonntäglichen Zeremonie wurde die Weihe des Jubiläumskreuzes, das auf dem Kirchenvorplatz im Grünbereich errichtet worden war. In feierlichem Rahmen unter Mitwirkung der Klosterangehörigen und von auf Abstand bedachten Gläubigen, kam dem knapp vier Meter hohen Eichenkreuz besondere Aufmerksamkeit zu. Unter dem aus Lindenholz geschnitzten Korpus des Heiland am Kreuz, sind die Muttergottes und rechts daneben, das Bildnis des Ordensgründers, des Hl. Paul vom Kreuz zu sehen.
Angefertigt wurden das Kreuz und die Figuren von Holzbildhauer Hubert Brickl, der in Pittersberg seine Schnitzwerkstatt betreibt. "Es waren schon viele Wochen, die ich mit der Erstellung des Kreuzes und der Schnitzarbeiten beschäftigt war", meint der Ettmannsdorfer, der mit seinem künstlerischen Wirken in die Fußstapfen seines Vaters Franz getreten ist. Der "Herrgottschnitzer von Pittersberg" wird der weithin bekannte Bildhauer genannt. "Zum Miesberg und zu den Passionisten hab ich schon eine besondere Beziehung", gesteht der Holzkünstler und erwähnt, dass er schon diverse Bildnisse für die Wallfahrtskirche in Schwarzenfeld gefertigt hat.
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