Mit vier Terminen startete nun das Theaterensemble Schwarzenfeld in einen Neuanfang. Und wie es die bisherige Resonanz der Liebhaber des Laienschauspiels bestätigt, können die Verantwortlichen und Schauspieler heute schon von einem großartigen Erfolg schwärmen. Wen wundert es? Optimal eingespielte und ausdrucksstarke Darsteller, ein ansprechendes Bühnenbild, Technik vom Feinsten und was noch dazu kommt, ein begeistertes Publikum bereits bei der Premiere im vollbesetzten Saal des Restaurant Miesberg.
Um was geht es bei dem Stück "Ach du lieber Gott", das von der bekannten Komödienstadl-Autorin Cornelia Willinger stammt? Die Tochter des Sterne-Kochs namens Gloria (Anja Obermeier) will ins Kloster eintreten, um dort so schnell wie möglich in der Kommunität, die aus zwei Schwestern besteht, ihre Profess abzulegen. Mit diesem Vorhaben kann sich jedoch der verzweifelte Vater Andreas Reitmeier (Thomas Deiminger) in keinster Weise anfreunden. Kurz entschlossen hat er sich inkognito im Kloster als Gast zu Exerzitien eingemietet, um seine Gloria auf andere Gedanken zu bringen. Wohlwissend, dass seine Ex-Frau Daniela (Susi Ernst) dort als Klosterwirtin tätig ist. Die beiden Klosterschwestern Scholastika (Monika Graf) und Schwester Maria (Doris Graf-Eichhammer) halten als letzte Instanz die Stellung im Nonnenkloster. Eine wahre Freude für die Theaterbesucher die beiden so unterschiedlichen Charaktere der Beiden auf der Bühne erleben zu dürfen. Schauspielerische Glanzleistungen der so vergeistigten Scholastika, die fortwährend von ihrem Einsatz als Missionsschwester in Afrika mit selbst erlegten Krokodilen schwärmt und ihrer bierbrauenden Mitschwester Maria, deren ungenießbares Hopfengetränk für Trubel sorgt. "Alea iacta est" lautet die Entscheidung für Novizin Gloria, für die in ihrem Entschluss ins Kloster zu gehen, die Würfel gefallen sind. "Vom Habit bis zur Unterwäsch a Zuckerpuppe" macht ihr Max Löffler (Matthias Fuck), ein Angestellter des Sternekochs, fortlaufend Komplimente, um sie im Auftrag seines Chefs aus dem Kloster zu entfernen. So ganz nebenbei macht sich Klostermetzger Paul Thalhammer (Helmut Lindner) an die Wirtin heran, was natürlich ihr Ex herabwürdigend als "hormonelle Zweckgemeinschaft" abtut. Schließlich soll zum Gelingen des Klosteraustritts noch geballte Männlichkeit in Form von "Chippendales", also tanzenden Hormonbomben, aufgefahren werden, was dann allerdings live in einer Schuhplattlergruppe, bestehend aus Mitgliedern der Miesbergler und der Friedrichsbergler Trachtler mit Anton Reiger als Quetschnspieler, zur Überraschung der Zuschauer mit dem Holzhackermarsch endet. Schlussendlich steht Schwester Gloria zu ihrem Entschluss, im Kloster zu bleiben, das Ehepaar Reitmeier kommt wieder zusammen und der hübsche Max outet sich als homosexueller Liebhaber, dem die Weiber eh wurscht sind.
Alles in allem eine Aufführung, die bereits bei der Premiere hunderte Besucher allen Alters zu anhaltenden Lachsalven hingerissen hat. Für die kommenden Aufführungen am Samstag und Sonntag, 3. und 4. Februar, sind noch wenige Restkarten erhältlich.
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