Der Brückenheilige Nepomuk, der einst in Prag lebte und wirkte, zierte seit Sommer 2008 nicht nur die Naabbrücke im Ortskern, sondern auch die Fensterbachbrücke, über die die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Schwarzenfeld und Deiselkühn nach Schwandorf hinein weiterführt. Sie gehört noch zum Markt Schwarzenfeld. Gestiftet hat sie Hans Wotruba nach einem schweren Unfall auf dieser Brücke und einem entsprechenden „Gelübde“ von 1992. Mitte August 2008 wurde die Statue schließlich in einem kleinen Festakt im Beisein von Bürgermeister Manfred Rodde von Pfarrer Jakob Dötsch gesegnet.
Doch warum war sie plötzlich weg? ÜPW-Markträtin Gabi Wittleben brachte das Verschwinden der sehr expressiven Statue aus Metall zur Sprache. Wie danach zu hören war, habe es wohl vor geraumer Zeit einen Unfall gegeben, bei dem ein Traktor oder ein Anhänger den Heiligen beschädigt hat, so dass der Bauhof die Statue vorsorglich abmontiert und mitgenommen hat. Dort hat Wittleben zwei Tage nach der Sitzung den Vermissten dann entdeckt. Er liegt auf dem Boden des Maschinenhofs und harrt der Dinge – über die es derzeit noch keine Entscheidung gibt. Weder das Rathaus noch die Angehörigen von Statuen-Stifter Hans Wotruba wissen, wie es mit dem halb mannshohen Brückenwächter weitergehen soll.
Erfreulicher war die Nachricht für die Kindertagesstätte Villa Kunterbunt, die Bürgermeister Peter Neumeier den Räten übermittelte. René Guhl hat im Namen der Privatmolkerei Bechtel eine zweckgebundene Spende von 20 000 Euro an den Markt Schwarzenfeld überreicht. Mit dem Geld soll ein neuer Spielturm beschafft und aufgestellt werden. "Herr Guhl und ich haben uns zur Einweihung zum Rutschen verabredet," kündigte Neumeier schmunzelnd an.
Der Markt hat auch eine weitere großzügige Spende der Kolpingfamilie sowie eine Zuwendung aus der Röhl-Stiftung erhalten. Diese Geldmittel sollen für Kinder eingesetzt werden. Mit dem erhaltenen Geld soll ein neuer Mini-Spielplatz für die Zielgruppe der „ganz Kleinen“ geschaffen werden. Dafür stellt sowohl der Markt Schwarzenfeld als auch die katholische Kirche Flächen zur Verfügung. Die Rede ist von der Fläche zwischen Rathaus und Kirche. Die Planung des Mini-Spielplatzes erfolgt mit eigenen Mitteln. Das pädagogische Konzept entwickeln die Erzieherinnen der Villa Kunterbunt, den Begrünungsplan entwickelt der Bauhof in Kooperation mit der technischen Bauverwaltung, die notwendigen Arbeiten erledigt der Bauhof selbst.
Zum Stichwort "Digitalisierung" berichtete der Bürgermeister, dass "wir im Einwohnermelde- und Standesamt aktuell mit der Einführung des Rathaus-Service-Portals befasst sind". Damit können zukünftig die Beantragung von Führungszeugnissen und von Geburts- und Heiratsurkunden, die Meldung von Fundsachen, sowie die Anmeldungen von Gewerbe und Wohnsitz online erledigt werden. In den anderen Abteilungen würden vorbereitende Arbeiten für die weitere Digitalisierung der Verwaltung laufen: "Größtenteils sind es dort interne Prozesse, an denen wir arbeiten. Ein Beispiel ist die Zeiterfassung in den Außenstellen und unser Kassenwesen."
Was die Sanierung des Hallenbads anbelangt, so wurde laut Neumeier in den letzten Wochen gemeinsam mit der technischen Bauverwaltung der Sanierungsumfang von Turn- und Schwimmhalle konkretisiert und die Förderkulissen abgeklärt. "Gute Nachricht: Die Sanierung der Turn und der Schwimmhalle von innen wie von außen ist förderfähig. Schlechte Nachricht: Trotz Förderung kommt hier auch eine stattliche Summe auf uns zu." Darüber werde er in einer der nächsten Sitzungen ausführlich informieren.
Abschließend wies der Bürgermeister darauf hin, dass aktuell Besichtigungstermine bei den Ortsfeuerwehren stattfinden, um eine erste Einschätzung der notwendigen Umbauten wegen der neuen Feuerwehrautos sowie des Arbeitsschutzes – Stichwort Dieselabgase – zu bekommen: "Der Bauausschuss wird sich in diesem Jahr noch mit dem Thema befassen müssen."
Zur Person: Hans Wotruba
- Hans Wotruba stiftete 2008 den Brückenheiligen auf der Fensterbach-Brücke nach einem Gelöbnis.
- Er war Anfang der 1970er Jahre beim Markt Schwarzenfeld und dann von 1974 bis 1992 bei der Verwaltungsgemeinschaft Schwarzenfeld als technischer Angestellter im Bauamt und als Leiter der Bauhöfe tätig.
- Nach seiner aktiven Zeit war Wotruba noch als Bauleiter unter anderem bei wichtigen kirchlichen Vorhaben tätig – etwa bei der Sanierung im katholischen Jugendheim im Jahr 2000 oder auf dem Miesberg, wo im gleichen Jahr unter Wotrubas Bauleitung das Kreuz auf dem Kirchturm restauriert wurde.
- Er ist im März 2012 im Alter von 81 Jahren verstorben.
















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