„Endlich bin ich wieder in meinem geliebten Schwarzenfeld“: So begrüßt der Musik-Kabarettist Willi Astor zum Auftakt der "Miesberg-Kulturtage" seine Gäste im Saal des Restaurant Miesberg. Mit einem ersten, ausgiebigen Lacher quittieren die Zuhörer diese kleine Schummelei, denn zweifellos ist es sein erster Auftritt im Markt an der Naab. Mit einem selbstgeschriebenen Song über Schwarzenfeld macht Astor neugierig, auf das was kommt. Über historische Besonderheiten, bestechende Architektur und eben die Bewohner selbst kündigt der Liedermacher seinen Beitrag an, der allerdings abrupt mit „Schwarzenfeld, du bist so wie du bist“ beginnt und auch gleich endet.
Seit 40 Jahren steht Willi Astor auf der Bühne. In einem kurzem persönlichem Rückblick erinnert er an seine Kindheit, seine oftmals nicht einfache Jugend und die Zeit als Heranwachsender im Münchner Norden, im Hasenbergl. Die Gitarre gehört seit eh und je zu seinem festen Begleiter, was den Schwarzenfelder Besuchern schnell angesichts seiner besonderen Fingerakrobatik auf diesem Instrument deutlich wird.
Längst vergangene Zeiten mit Plattenspieler, Kassettenrekorder und Fensterheberkurbel ruft der Bühnenstar in Erinnerung. Mit „Humor direkt vom Erzeuger“ tischt er seinen Gästen ein Sammelsurium an Liedern, Wortspielen und Texten auf. Wer käme schon auf die Idee, den Klang eines Martinhorns mit der „Kleinen Nachtmusik“ von Mozart in Verbindung zu bringen? Willi Astor kann es und hat das Ergebnis den begeisterten Fans nicht vorenthalten. Dass er dabei das Musikgenie mit „Dr. Wolfgang Amadeus Notarzt“ tituliert und ihn dabei als Arzt, „mit dem die Bratschen ratschen“ vorstellt, sorgt für Lachsalven im Saal.
Sein Talent für den heimischen Herd gipfelt schließlich darin, dass er beim Zubereiten eines Gurkensalates bemerkt „I hob koan Dill do“. Dass der „Zoo kein logischer Garten ist“ outet ihn als Tier- und Naturliebhaber. Mit dem leicht veränderten Oldie „Es gibt Millionen von Zähnen…“ hat Astor auch die Senioren nicht ausgespart und fährt fort: „Nur der Gedanke, dass ich dich einmal verlieren könnt…“
In einem nachdenklichen Beitrag stellt Willi Astor fest, dass „Musik eine Sprache ist, die Menschen weltweit verbindet“. Er fügt damit dankbar einen Bezug zu seiner Oma hinzu, in dem er meint: „Es gibt im Lebm nix Schöneres wia gebm“. Den Gästen macht er schlussendlich noch das nicht ganz ernst gemeinte Kompliment „Ihr wart das beste Publikum, das ich seit 40 Jahren erleben durfte“.
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