Bereits seit den 1990er Jahren ist Schwarzhofen im Städtebauförderprogramm und kann staatliche Fördermittel abrufen. Die liegen in der Regel bei 60 Prozent. "Für die Umgestaltung des Markplatzes im Jahr 2010 hat es sogar 90 Prozent gegeben", so Bürgermeister Maximilian Beer im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. Seit Anfang an begleitet Hartmut Schließer, Architekt und Stadtplaner aus München, die Ortskernsanierung.
Zahlreiche Projekte
Ganz frisch im Gedächtnis ist natürlich noch Erneuerung der Ortsdurchfahrt. Rund 670 000 Euro aus Städtebaufördermitteln flossen hier in die "Nebenflächen" wie Gehwege, Parkflächen, in Grunderwerb und in den Kauf und Abriss des Gerber-, des "Schwoom"- und des Lernbecher-Hauses. Darüber hinaus lässt sich noch eine lange Liste von Städtebaufördermaßnahmen aufzählen, die im vergangenen Vierteljahrhundert das Ortsbild markant verändert haben und die beinahe schon wieder vergessen sind.
Wie etwa der Abbruch der BayWa- und Raiffeisengebäude gegenüber dem Friedhof, wo nun Feuerwehr, Bauhof und Recyclinghof ihre Heimat gefunden haben. Oder die Beseitigung der Anwesen "Stefflbauer", Köppl und Brukmayer, um Parkplätze, einen Friedhofsweg und einen Kindergarten zu schaffen. Nebenher liefen auch immer schon private Fördermaßnahmen, unter denen die Vollsanierung des Dreiseithofs Dümbier die größte war.
Nachdem nun die öffentliche Infrastruktur geschaffen ist, hofft der Bürgermeister darauf, dass noch mehr Private einsteigen. Optimismus verheißt die Tatsache, dass es inzwischen einige weitere gute Beispiele für gelungene Privatsanierungen (wie beispielsweise die Anwesen Zimmermann/Pröm, Winderl oder Weinfurtner), gibt und derzeit auch konkrete Beratungen laufen.
Eine städtebauliche Beratung (durch den Architekten Hartmut Schließer) ist nämlich die Voraussetzung dafür, um Fördermittel (siehe Info-Kasten) in Anspruch nehmen zu können. Neben der städtebaulichen gibt es auch eine Finanzierungsberatung (durch Wirtschaftsingenieur Ernst Zobel von der Stadtbau Amberg). Für die Interessenten fallen keine Beratungskosten an. Richtschnur, um Entwicklungen zuzulassen und zu fördern, andererseits aber auch den Charakter des Altortes zu erhalten, ist die Gestaltungssatzung, die nach 20 Jahren mittlerweile grundlegend überarbeitet ist.
"Chancen nutzen"
"Städtebauförderung und kommunales Förderprogramm sind ein Geldsegen, da kann man auch privat etwas herausholen", sagt Bürgermeister Beer und appelliert an alle Privaten, einzusteigen. Im übrigen steht im Jahre 2020 auch das Heimatfest (alle zehn Jahre) an und "da wäre es toll, wenn die eine oder andere Sanierungschance genutzt würde".
Der Markt Schwarzhofen möchte diejenigen, die ihr Anwesen im Altortbereich haben, zusammen mit dem Freistaat finanziell unterstützen. Deshalb gibt es das kommunale Förder- und Geschäftsflächenprogramm. Damit können im Geltungsbereich gefördert werden:
Instandsetzung, Neu- und Umgestaltung von Fassaden einschließlich Fenster und Türen (maximal 10 000 Euro Förderung).
Verbesserung an Dächern und Dachaufbauten (10 000 Euro).
Herstellung und Umgestaltung von Einfriedungen, Außentreppen und Hofräumen mit öffentlicher Wirkung (5 000 Euro).
Geschäftsflächenprogramm: Um- und Ausbaumaßnahmen zur Beseitigung und Vermeidung von Leerständen und Etablierung von neuen Geschäfts-, Dienstleistungs- und Gastronomieflächen einschließlich von Neben- und Lagerräumen (maximal 5 000 Euro je Geschäftseinheit).
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