Am 1. Juli wurde mit der Erweiterung des Kindergartens in Schwarzhofen begonnen. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mich in meiner Amtszeit gleich dreimal mit Baumaßnahmen am Kindergarten befassen müsste“, bemerkte Bürgermeister Maximilian Beer beim offiziellen Termin zum Start des Aus- und Umbaus. Er erinnerte diesbezüglich an den Neubau 1997 und die Erweiterung durch eine Krippe 2013.
Es sei ursprünglich vorgesehen gewesen, die beiden Großprojekte Schulsanierung und Kindergartenausbau zeitlich zu entzerren. Allerdings würden die Fristen für staatliche Zuschüsse auf den Nägeln brennen – diese würden nur ausbezahlt, wenn die Maßnahmen in 2021 und 2022 abgeschlossen seien.
Der Bürgermeister skizzierte den Handlungs- und Betreuungsbedarf. So sei ursprünglich geplant gewesen, die notwendige dritte Gruppe für Kleinkinder im leerstehenden Dachraum mit relativ geringem Aufwand einzurichten. Allerdings müssten Krippenplätze ebenerdig sein. Deshalb wurden die Weichen für einen Um- und Anbau gestellt. Der Betrieb der Einrichtung läuft während des Vorhabens weiter.
Ins Gebäude geht es nun vom Garten her, der bisherige Haupteingang ist nach dem Abbruch des Treppenhauses passé. Mit den Arbeiten dafür hat die Firma Hampel das Abbruchunternehmen Plannerer beauftragt. Vorgesehen ist, dass im Bereich des Treppenhauses ein Lift eingebaut wird, damit die Räume im ersten Stock barrierefrei zu erreichen sind.
Maximilian Beer erinnerte an die bisherigen Weichenstellungen durch den Marktgemeinderat durch mehrere Beschlüsse. Ziemlich am Anfang stand die Entscheidung vom 18. Februar 2019, eine dritte Gruppe im Kindergarten zu etablieren. Das Gremium beauftragte den Bürgermeister, alle erforderlichen Schritte einzuleiten, inklusive der Einreichung der Zuschussanträge. Im August 2019 wurde eine Gesamtsumme von 1,77 Millionen Euro zur Förderung angemeldet. Als im Januar darauf der Förderbescheid der Bezirksregierung vorlag, konnten die ersten Gewerke (Baumeisterarbeiten, Aufzuglieferung und -montage, Gerüstbau und Zimmererarbeiten) vergeben werden. Derzeit laufen Ausschreibungen für Außentüren und Fenster, Spengler-, Elektro-, Estrich-, Trockenbau-, Heizungs-, Sanitär-, Metallbau- und Flachdacharbeiten.
Der Neubau umfasst ein Volumen von 8009 Kubikmeter. In einer Marktratssitzung im Januar 2021 wurde das Raumangebot – auch nach Beteiligung des Personals – um ein zusätzliches WC im Kellergeschoss angepasst. Das Neubauvolumen sieht bereits eine spätere Aufstockung vor. Mittlerweile, bedingt durch weitere Maßnahmen, mussten die Baukosten nachkalkuliert werden: Stand Juni liegen sie mittlerweile bei 2,37 Mio. Euro. Allerdings könne dies momentan nur als Schätzung betrachtet werden, da sich Preisbewegungen am Baumarkt derzeit nur unzureichend berechnen ließen.
Architekt Thomas Wilnhammer informierte, dass die Baumaßnahmen bis spätestens im Sommer 2022 abgeschlossen sein sollen. Er gab einen Einblick in die Planung, unter anderem werde der Anbau in Holzbauweise errichtet. Er erhält Holzfenster und eine unbehandelte Fassaden aus heimischer Lärche. Das Dach des eingeschossigen Erweiterungsbaus ist als begrüntes Flachdach mit außen liegender Entwässerung vorgesehen. Bisher als störend empfundene Einbauten werden entfernt und damit die Zugangssituation zum Garten verbessert. Der Speiseraum wird im Obergeschoß des Bestandsgebäudes eingebaut. Hier entsteht auch ein durchgehender Flur, der auf einem Balkon mit Warteplattform mündet und damit den Fluchtweg im Brandfall sicher stellt.
Der neue Gruppenraum für zwölf Kinder, samt Nebenraum und Ruheraum, orientiere sich zu einem eigenen geschützten Krippenfreibereich, der mit großzügigen Glaselemente ausgestattet werde. Markisen sorgen für Schatten und Sichtschutz. VG-Geschäftsstellenleiter Jürgen Steinbauer und die stellvertretende Einrichtungsleiterin Kathrin Schymala-Probst stellten die gute Einbindung in die Planung heraus.
Fahrplan zum erweiterten Kindergarten
- Gefragte Plätze: Am 10. Juli 2018 offenbarte eine Bedarfsermitteilung die Notwendigkeit einer dritten Gruppe (Krippenplätze) im Schwarzachtal-Kindergarten. Am 18. Februar 2019 stimmten die Markträte der weiteren Gruppe zu.
- Vergaben: Mit den Planungen wurde das Architekturbüro Wild & Wilnhammer beauftragt, die Tragwerksplanung übernimmt die Firma Preihsl & Schwan. Ingenieur Norbert Keil erstellt den Energienachweis, die Brandschutzprüfung liegt in den Händen des Büros Oehmke & Herbert. Für die Elektro-Planung ist das Ingenieurbüro Zeitler zuständig, für die Haustechnik die Conduct Planungsgesellschaft für Versorgungstechnik.
- Baukosten: Die aktuelle Schätzung beläuft sich auf 2,37 Millionen Euro.
- Fördergelder: Zur Förderung angemeldet wurde 2019 eine Summe von 1,77 Millionen Euro. Zugesagt sind bisher laut Verwaltung 545 000 Euro aus Finanzausgleichsmitteln und 346 000 Euro aus Bundesmitteln zur Kinderbetreuungsfinanzierung.
- Der Abschluss der Maßnahme wird im Sommer 2022 erwartet. Im Winter 2021 sollen die Außenarbeiten fertig sein.
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