Große Projekte, die finanzielle Situation und Probleme des Marktes - Bürgermeister Maximilian Beer sparte nichts aus, als am Montag in der gut gefüllten Schulaula die Bürgerversammlung anberaumt war.
Bürgermeister Beer ging auf die Einwohnerentwicklung ein: "Größtes Problem ist der demografische Wandel, der auch bei uns voll durchschlägt. Ihn aufzuhalten oder gar umzudrehen ist eine der größten Aufgaben für die Zukunft", sagte Beer. Derzeit zählt die Marktgemeinde 1417 Personen. Weil auch die Zuweisungen des Staates sich an den Einwohnerzahlen orientieren, "trifft dies den Markt sehr".
Mit Winterdienst arrangiert
Beim Straßennetz sprach Beer den "differenzierten Winterdienst" an. Gefährliche Stellen und Schulbusstrecken haben Vorrang. "Die Bürger haben sich meist sehr diszipliniert mit der Situation abgefunden", lobte Beer. Der Aufwand für den Straßenunterhalt belief sich auf 116 333 Euro, dafür erhielt man einen Zuschuss von 125 100 Euro.
In der Grundschule werden in diesem Schuljahr 36 Kinder in zwei kombinierten Klassen unterrichtet. Die Schülerzahlen werden in den kommenden Jahren steigen. "Unsere Schule hat Zukunft", freute sich Beer. Seit September 2022 wird an der Grundschule wieder Mittagsbetreuung angeboten. Damit sei man auf gutem Weg zur Ganztagsschule, auf die 2026 ein Rechtsanspruch bestehe. Die im Haus untergebrachte Markt- und Schulbücherei wird bei Beginn der Bauarbeiten ausgesiedelt. Der Markt hat Räume in der ehemaligen Sparkasse angemietet.
Die energetische Sanierung der Grundschule wurde über das Kommunale In-vestitionsprogramm finanziert. Geschätzte Gesamtkosten: 1 500 000 Euro. Die Innensanierung steht jetzt mit geschätzten Kosten von 3 522 000 Euro an. Ein neuer Förderantrag ist laut Beer gestellt. Im Kindergarten-Anbau ist die Kommune 2019 von geschätzten Kosten von 1 769 000 Euro ausgegangen (Zuschuss 868 000 Euro). Seit 2020 sind dann die Baukosten explodiert. Der Kindergarten ist ausgelastet. Vier Erzieherinnen, sechs Kinderpflegerinnen und zwei Hilfskräfte betreuen 35 Regel- und 26 Krippenkinder. Der Markt unternehme alles, um das Betreuungsangebot zu erweitern. Dazu habe man auch personell "aufgerüstet".
Beer beleuchtete dann das Thema Abwasserentsorgung. Diejenigen Ortsteile, die nicht an Kläranlagen angeschlossen sind, müssen selbst für eine ordnungsgemäße Abwasserbeseitigung mit Kleinkläranlage und biologischer Nachreinigung sorgen. Die Kosten sind in der Gebührenkalkulation bereits berücksichtigt. In den Folgejahren muss man die Kanäle regelmäßig überwachen und teilweise erneuern.
Weitere Bauplätze
Der Bürgermeister sprach die Leerstände sowie die Beseitigung von "Schandflecken" ein. Hier hätten weder der Markt noch der Landkreis eine Handhabe. Man kann nun familienfreundliche Bauplätze im Gebiet "Hennensteig II" anbieten. Im geplanten Baugebiet "Am Kalvarienberg" ist heuer die Erschließung von fünf Parzellen geplant.
Die alte Schwarzach-Brücke ist einem Neubau gewichen. Auch hier gab es bei der Förderung ein Zeitlimit, das eine Entzerrung der großen Baumaßnahmen verhindert habe. Leider gab es auch hier eine Baukostensteigerung auf 955 000 Euro. Das Wasserwirtschaftsamt Weiden will einen ökologischen Gewässerumbau vornehmen – das Projekt steht wegen Finanzproblemen in der "Warteschleife".
Für die Breitband-Verfahren sind Kosten von 971 000 Euro angefallen, bei einem Zuschuss von 860 125 Euro. Für das dritte Verfahren entstehen Kosten von 812 786 Euro (Zuschuss 766 507 Euro). Alle Ortsteile verfügen dann über schnelles Internet. Das Verfahren der Dorferneuerung Denglarn ist schon auf den Weg gebracht und wird 15 Jahre in Anspruch nehmen. Eine Maßnahme zur Flurneuordnung und Dorferneuerung für Zangenstein wäre wichtig – vier Brücken sind zu sanieren. Trotz einer positiven Abstimmung gab es weiteren Widerstand der Gegner, sodass das Verfahren eingestellt wurde. "Eine einmalige Chance ist damit vertan", bedauerte Beer.
Was die Finanzsituation anbelangt, betonte Beer, dass der Markt bemüht sei, trotz enger Spielräume Investitionen für die Zukunft zu tätigen. Die Verschuldung wird in die Zukunft aber deutlich auf 2 529 983 Euro steigen. Die Pro-Kopf-Rate wird 1808 Euro betragen.
Beer dankte allen aktiven Vereinen und Gruppierungen im Marktgebiet, die das gesellschaftliche, kirchliche, kulturelle und sportliche Leben prägen. "Sie sind das Kapital des Marktes", lobte er. 2023 waren die Einweihung des Kindergarten-Anbaus und die Segnung der neuen Schwarzach-Brücke Höhepunkte.
Für die Zukunft wünschte sich Bürgermeister Beer Engagement statt Geschimpfe, konstruktive Kritik und einen fairen Umgang.
In der Diskussion ging es vor allem um die Zukunft der Kläranlagen im Marktbereich, die Leerstände und die Zukunft des Marktes. Beer stellte heraus, dass der Markt in allen Bereichen die günstigste Lösung für seine Bürger anstrebe.
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