Schwarzhofen
16.01.2023 - 13:44 Uhr

Auf Strecken deutlich weniger los: Beim Wandertag in Schwarzhofen wird Vereinssterben spürbar

Beim Wandertag in Schwarzhofen hat sich der Aufmarsch der passionierten Fußgänger deutlich reduziert. Dass bei der 46. Auflage auf den Strecken deutlich weniger los ist, hat einen Grund.

Nach zwei Jahren Corona-Pause konnte der 46. IVV-Wandertag in Schwarzhofen am Wochenende stattfinden. Allerdings hatte der Ausrichter, die "Wanderfreunde Schwarzhofen", kein großes Glück mit dem Wetter: Im Grau in Grau des Himmels und bei Regen kam eher herbstliche als winterliche Stimmung auf, und wegen der Nässe waren etliche Wege – etwa entlang der Schwarzach – nicht so gut zu begehen.

Die Organisatoren sahen sich auch mit einer gravierend veränderten Situation im Teilnehmerfeld konfrontiert: Waren einst über hundert Gastvereine angereist, um auf die Strecken zu gehen, hatte sich deren Zahl erheblich reduziert. „Viele Vereine, die früher jahrelang hier zu Gast waren, haben sich in der Corona-Krise aufgelöst", klagte Josef Sorgenfrei, Vorsitzender der "Wanderfreunde". Für Wandervereine in der Oberpfalz, in Niederbayern sowie in Franken gebe es kaum Nachwuchs.

Im Verein um Neuauflage gerungen

Er ließ durchblicken, dass selbst vereinsintern um die Neuauflage des eigenen Wandertags hart gerungen worden sei, ehe man sich doch entschloss, die Veranstaltung erneut abzuhalten. Sein Dank galt all jenen Fußgängern, die zum "Neustart" die Wanderschuhe geschnürt hatten. Die prekäre Situation der Wandervereine verdeutlichte bei der Siegerehrung auch Karl-Heinz Lehner, Bezirksvorsitzender des Deutschen Volkssportverbandes (DVV). Deren Zahl habe sich in der Oberpfalz auf 27 reduziert.

Davon ließen sich die Teilnehmer in Schwarzhofen in ihrem Enthusiasmus allerdings nicht bremsen. Die ersten Wanderer hatten sich bereits pünktlich zur Startöffnung um 7 Uhr morgens auf die Strecken gemacht. Vom Ausgangspunkt Ringseis-Schule ging es zunächst nach Schwarzeneck zur ersten Kontrollstelle. Während die Fünf-Kilometer-Schleife nun entlang der Schwarzach zurück führte, verlief die längere Wandertrasse über die Orte Baumhof und Ziegelhütte nach Pettendorf. Dort konnten sich die Marschierer an einer Brotzeitstation stärken oder sich einen Stempel für das IVV-Wertungsheft abholen. Über Götzenhof führten dann Wald- und Wanderwege zurück zum Ausgangspunkt.

Auf der Strecke waren heuer allerdings kaum größere Gruppen auszumachen, dafür viele Einzelgänger. Eine größere "Delegation" bildeten die befreundeten Familien Birol, Reidl und Winderl. „Für uns ist es seit vielen Jahren eine Ehrensache, bei der Wanderung mitzumachen“, erklärten sie auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien.

Beitrag zur Gesundheit

Die Auszeichnung der teilnehmerstärkten Gruppierungen am Sonntagvormittag nutzte Vorsitzender Josef Sorgenfrei, um allen Helfern und Unterstützern zu danken, die eine Neuauflage möglich gemacht hatten. Ins gleiche Horn stieß Schirmherr und Bürgermeister Maximilian Beer, der die Verantwortlichen im Verein bei seiner Ansprache bat, in ihrem Engagement nicht nachzulassen. Sie würden einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung leisten, da sie mit dem Wandertag zur Bewegung in frischer Luft und freier Natur animierten.

DVV-Vorsitzender Karl-Heinz Lehner freute sich über den Neustart des Schwarzhofener Wandertages. Er dankte dem Verein für die erneute Ausrichtung sowie allen passionierten Fußgängern für ihre Teilnahme. Mit einem Brotzeitteller wurden die Wirtshaushockl Zangenstein, der Stammtisch Schwarzeneck, der SV Schwarzhofen, die Dorfgemeinschaft Schönau und die Theaterfreunde Schwarzhofen als teilnehmerstärkste Ortsvereine ausgezeichnet.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.