Siegenhofen bei Rieden
16.09.2024 - 10:29 Uhr

Wiesnkirwa bot viel Musik und eine Kirchenführung

Eine zünftige Wiesnkirwa wurde in Siegenhofen gefeiert. Neben einem reichlichen kulinarischen Angebot und viel Musik gab es auch eine Kirchenführung, die auf großes Interesse stoß.

Mit einem Kirchweihgottesdienst in der Filialkirche Maria Hilf hat die Wiesnkirwa in Siegenhofen begonnen. Die Messe zelebrierte Pfarrer Slawomir Niemczewski, die Messdiener durften anlässlich der Kirwa in Lederhosen und Dirndl ministrieren. Gedankt wurde Familie Koller aus Siegenhofen, die sich das ganze Jahr über um die Kirche kümmert und diese pflegt. Nach dem geistlichen Teil des Festsonntags ging es über in den weltlichen Teil. Die Riedener Feuerwehr hatte mit zahlreichen Helfern die Zelte aufgebaut, bot im Kollerstodl Getränke und einen Mittagstisch an. Neben Braten mit Beilagen gab es Bratwürste und Steaks vom Grill, am Nachmittag Kaffee, Kuchen und Torten. Die Jugendfeuerwehr bot eine bayerische Brotzeit an: Radi mit Obazdn und Breze. Für Gaudi und gute Stimmung sorgten verschiedene Musikanten. Zunächst sangen der Bose und der Fonse zünftig-deftig auf, ehe „Saba`zdreckat“ schwungvoll am Abend aufspielte.

Am Nachmittag bot Ortsheimatpfleger Hubert Haas einen Rundgang durch die ehemaligen Wallfahrtskirche Maria Hilf an und informierte über die Geschichte des Gebäudes sowie die Altäre, Orgel und Bildnisse. Der Vorgänger der heutigen Kirche war wohl eine romanische Kapelle. Alte Mauerreste dieses Baus seien heute noch im Bereich der Sakristei zu finden. Ein verheerender Brand 1721 habe die Kapelle weitestgehend zerstört. Um der immer größer werdenden Wallfahrt, die bis in das beginnende 20. Jahrhundert andauerte, Rechnung zu tragen, sei eine größere Kirche gebaut worden. Laut Haas wurde diese 1723 fertiggestellt.

Hinter dem Hochaltar befindet sich ein auf Holz gemaltes Bildnis „Mariä Heimsuchung“ aus dem 15. Jahrhundert. Haas erwähnte auch eine grundlegende Sanierung der Kirche samt der Orgel, die aus der Ursprungszeit Mitte des 18. Jahrhunderts stammt. Eine besondere Geschichte ist der Schwedenschuss, der sich in Siegenhofen zugetragen haben soll. Im Dreißigjährigen Krieg soll ein schwedischer Musketier seine Waffe auf die spätgotische Wallfahrts-Muttergottes abgeschossen haben. Die Kugel prallte ab und tötete den Soldaten - das vorgebliche Einschussloch ist noch heute zu sehen.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.