Endlich wieder Schnee: Im Skilanglaufzentrum Silberhütte keimt Hoffnung auf

Silberhütte bei Bärnau
22.01.2023 - 13:31 Uhr
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Für Langlaufskater reicht die Schneedecke am SLZ Silberhütte gerade schon so aus, um eine Fahrt zu machen. Wenn’s in den kommenden Tagen noch mehr schneit, kann auch das Spuren der Klassik-Langlaufloipen losgehen.

Seit Wochen sehnen die Wintersportfreunde Schnee herbei. Endlich sind wieder ein paar Flocken vom Himmel gefallen. Sie lassen auf der Silberhütte die Hoffnung keimen. Aber für gute Langlaufbedingungen müsste es noch ein bisschen mehr sein.

Hauptsächlich Spaziergänger seien zuletzt auf der Silberhütte unterwegs gewesen, sagt Heinrich Rübl vom Förderverein des Skilanglaufzentrums (SLZ), als er gerade mit seiner Frau Maria und Monika Pannrucker im Kiosk beschäftigt ist. Der hat an Tagen, an denen Wintersport möglich ist, in der Regel ab Mittag offen. Zwar waren am Wochenende neben Spaziergängern auch einige Langläufer und Familien mit Kindern mit Schlitten unterwegs, aber der große Ansturm war das noch nicht.

Skating-Fahrer schon unterwegs

Stefan Schnurrer verbessert immer wieder mit Maschinen die Schneelage. Dafür ist der technische Leiter am SLZ nachtaktiv. Ab Mitternacht schaltet er bei Bedarf und passenden Außentemperaturen die Schneekanonen ein, die am Skilanglaufzentrum zumindest in gewissen Bereichen für genügend Schnee sorgen. Die Kanonen liefen nach dem Absacken der Temperaturen letzte Woche in drei Nächten jeweils mehrere Stunden. "Wir haben den Start-Ziel-Raum, also den Bereich zwischen Kiosk, Biathlonanlage und noch etwas darüber hinaus beschneit, hauptsächlich um das Angebot für Schulklassen aufrecht zu erhalten", erzählt Schnurrer. "Tagsüber waren die Schneekanonen abgeschaltet. Wir nutzen den günstigen Nachtstromtarif."

Schüler aus den Kreisen Tirschenreuth und Neustadt, der Stadt Weiden und sogar aus dem Raum Amberg-Sulzbach kommen, um das Langlaufen zu lernen oder zu üben. "Die Kinder freuen sich, wenn sie auf den paar Metern mal mit den Skiern rumrutschen können", sagt Schnurrer. "Für viele Schüler sei es ein Erlebnis, das erste Mal auf Skiern zu stehen. "Auf diesen circa 400 Metern im Startbereich wollen wir das Beschneien deshalb auf jeden Fall aufrecht erhalten."

Keine guten Bedingungen

Wintersportler, die längere Touren fahren wollen, müssen sich noch in Geduld üben. "Wir haben jetzt ein bisschen Naturschnee. Der reicht gerade so, dass Skater auf der Sechs-Kilometer-Loipe fahren können." Das Langlaufen zumindest auf dem vom Höhenprofil weiter oben gelegenen Abschnitt der "Sechser-Loipe" mit Start in Richtung Schellenberg wäre möglich. Nach circa drei Kilometern würde die Strecke dann auf einer etwas tieferen Lage führen, weshalb man sich als Langläufer dann wieder zum Startbereich bewegen sollte. Das bestätigt am Samstag auch Langläufer André Oppitz aus Floß. "Es geht gerade so", sagt er nach einer Tour. Er ist die Sechs-Kilometer-Loipe angefahren und nach etwa der Hälfte der Strecke umgekehrt. Dann habe er noch ein Stück auf der Zwei-Kilometer-Loipe zurückgelegt.

Künstlich beschneit werde in dieser Saison keine der klassischen Loipen mehr, sagt Stefan Schnurrer. Das lohne sich aufgrund der doch recht milden Witterung und der Temperaturschwankungen nicht. In den Vorjahren habe man meist die Ein- oder Zwei-Kilometer-Loipe mit Kanonen präpariert. So etwas gehe aber nur bei passenden Wetterbedingungen. "Ab minus drei Grad wäre die Beschneiung technisch möglich." Das mache aber noch keinen Sinn. "Ideal ist es ab minus sechs Grad", erklärt Schnurrer.

Freunde des Langlaufs, vor allem des klassischen, müssen also auf Naturschnee hoffen. Am Sonntag hieß es auf der Internetseite des SLZ, das Teile der Zwei-Kilometer-Loipe und die Gasleitungstrasse, die auf der Sechs-Kilometer-Strecke liegt, gewalzt seien. Allerdings sei mit dünnen Stellen zu rechnen. Die Schneehöhe wurde mit fünf Zentimeter angegeben. "Zum Präparieren liegt derzeit noch zu wenig Schnee", informiert Schnurrer. Um mit dem Pistenbully die Loipen spuren zu können, brauche es mindestens 15, besser noch 20 Zentimeter Schneedicke. "Weil man in die Tiefe muss", und bei einer zu dünnen Schneedecke die Spur-Apparatur auf dem Erdboden ankäme. Dann würden statt einer Schneeschicht Gras und Steinchen in der Spur liegen. "Sobald ausreichend Schnee liegt, ist morgens auch alles präpariert", verspricht Schnurrer.

Eine Schneekanone braucht laut Schnurrer im Schnitt 8000 Liter pro Stunde. "Wir nehmen kein Leitungswasser für unsere Beschneiungsanlagen", erklärt der technische Leiter. Gespeist würden sie mit Wasser aus einem Teich in der Nähe. Vor rund 13 Jahren sei dafür extra eine unterirdische Rohrleitung gebaut worden. "Durch sie wird das Wasser rauf auf die Silberhütte gepumpt." Das Teichwasser werde zwei Mal gefiltert. "In der Pumpenanlage ist ein Vorfilter drin, der die groben Partikel rausfiltert. In jeder Schneekanone sei dann noch ein Feinfilter drin, der verhindere, dass Dreck zu den feinen Düsen gelange.

Personalproblem beim Skiverleih

In der Schneekanone "zerstäuben" Düsen das Wasser. Durch die Umgebungstemperatur gefriert der Wasserstaub in der Luft bevor er am Boden aufkommt." Deshalb sind auch Temperaturen von mindestens minus sechs Grad zum Beschneien nötig. Nach den drei Nächten liegt im Start- und Zielbereich nun "durchgehend ein halber Meter Schnee". Diese Schneehöhe halte auch Nieselregen aus und habe eine gewisse Lebensdauer, erläutert Schnurrer. Weil es in den kommenden zwei Wochen winterlich bleiben soll, geht er davon aus, dass auch die beschneite Schicht mindestens diese Zeit liegen bleiben wird.

Wer in dieser Zeit das Skifahren ausprobieren möchte, kann wahrscheinlich auch Ski ausleihen. Der Verleih war wegen Corona in den Jahren davor geschlossen. Das Problem ist hier nicht die dünne Schneedecke, sondern das Personal. Schnurrer: "Es wären Helfer für die Skiausgabe nötig." Er ist trotzdem zuversichtlich, dass die nächsten 14 Tage der Skiverleih besetzt ist.

Hintergrund:

Skilanglaufzentrum Silberhütte

  • Loipen: Klassik: 2, 4, 5, 6, 9, 10 (Goldbach) und 12 Kilometer. Skating: 2, 3, 6, 9, 11 Kilometer.
  • Schneekanonen: Insgesamt sechs Stück. Um den Start- und Zielbereich zu beschneien sind zuletzt vier davon in Betrieb gewesen. Werden mit Teichwasser gespeist.
  • Skiverleih: Soll in kommenden Wochen bei ausreichender Schneemenge zum Langlaufen geöffnet werden. Unter www.slz-silberhuette.org unter der Rubrik Skiverleih findet man tagesaktuelle Öffnungszeiten des Verleihs.
  • Kiosk: Hat in der Regel an Tagen an denen Wintersport möglich ist geöffnet.
 
 

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