Wenn am Samstag, 16. Dezember, im Wald hinter dem Feuerwehrhaus ab 16 Uhr funkelnde Lichter die Besucher anlocken, Musik erklingt und ein Lagerfeuer zum Verweilen anhält, dann ist wieder Waldweihnacht in Sorghof. Für die 34. Auflage der Sorghofer Waldweihnacht kündigt Gerhard "Säm" Kraus, einer der Ideengeber der ersten Stunde, Auto des sich stets wandelnden Krippenspiels und musikalisches "Oberhaupt" einige Neuerungen an. So gibt es heuer ein geändertes Konzept und einen sich langsam vollziehenden Generationenwechsel bei Organisatoren und Protagonisten.
Zeit für die jüngere Generation
Letzteres erklärt Kraus so: "Zu Beginn der Waldweihnacht vor 34 Jahren waren wir alle junge Menschen". Er selbst werde heuer 65 Jahre alt, viele Mitstreiter aus den Reihen der verschiedenen Vereine seien ebenfalls "in die Jahre gekommen". Die Kinder der Mitstreiter, die von Anfang an mit eingebunden waren, seien ebenfalls schon lange erwachsen. Kraus findet, es sei also an der Zeit, sich etwas zurückzunehmen und Jüngere – teils die dritte Generation "der Gründerväter" – mehr in die Verantwortung zu nehmen; sei es organisatorisch oder hinsichtlich der Umsetzung. "Ein paar neue Ideen schaden bekanntlich selten", sagt Kraus und betont: "Veranstalter bleibt aber wie bisher der Sorghofer Kirchenchor."
Was den Besuchern der Waldweihnacht am 16. Dezember gleich auffallen wird: Sie können jetzt zwischen zwei Spielstätten hin- und her wandern. Für den vorderen Bereich am großen Lagerfeuer kündigt Kraus alle 20 Minuten weihnachtliche Musik verschiedener Stilarten. Pausiert wird nur während des Krippenspiel. Bekannteste Protagonistin ist laut Kraus wieder Remona Fink. Außerdem werden die Besucher über den Ablauf der Spendenaktion informiert und können sich mit Glühwein, sonstigen Getränken und Bratwürsten eindecken sowie "gemütlich am Geschehen teilhaben". Als Christkind wird Annalena Graf die Veranstaltung eröffnen, durch den Abend führt Basti Ruppert.
Krippenspiel auf 15 Minuten verkürzt
Das eigentliche Krippenspiel wurde auf 15 Minuten verkürzt und findet im hinteren Bereich des Geländes, den Kraus den "gewohnten Krippenraum" nennt, statt. Zur Darstellung der Geburt Christi haben erstmals Veronika Bummerl und Susanne Plößner ein zusätzliches, thematisch dem derzeitigen Zeitläuften angepasstes Dialektstück verfasst. Präsentiert wird es von Kindern und Jugendlichen aus Ort Sorghof. Wie Kraus erklärt, streift das Stück zwar durchaus ernste Themen, sei aber wie immer recht kurzweilig und werde mit viel Musik, die er selbst arrangiert hat, und Gesang "aufgepeppt". Für die stimmungsvolle Ausleuchtung und die Technik auf dem gesamten Gelände ist Christian Weiß zuständig.
Eine weitere Attraktion ist die lebende Krippe mit Heiliger Familie, Hirten am Feuer und Tieren. Als spontane Statisten sind laut Kraus übrigens als Hirten verkleidete Kinder – mit und ohne Eltern – gerne gesehen. Hinter dem Stern von Bethlehem wird gegen 16.30 Uhr in den hell beleuchteten Wald gezogen. Nicht unerwähnt lassen will Kraus die vielen örtlichen Vereine und Einzelpersonen, die zusammenhelfen, "damit die Waldweihnacht wieder ein Erfolg wird". Und natürlich hofft er, dass der Generationenwechsel auch gut funktionieren wird.
Bislang 90.000 Euro an Spenden
Die Waldweihnacht in Sorghof hat seit jeher eine soziale Komponente. Eingenommen wurden bis jetzt über 90.000 Euro, nennt Kraus eine stolze Summe. Mit diesem Geld wurden verschiedene Organisationen und bedürftige Menschen unterstützt. Für 2023 hat Gerhard "Säm" Kraus natürlich einen Wunsch: Dass am 16. Dezember wieder "ein hübsches Sümmchen zusammenkommt".
Offiziell endet die Waldweihnacht um kurz nach 19 Uhr an der offenen Bühne am Lagerfeuer – wenn gemeinsam der Weihnachtsklassiker "Stille Nacht, heilige Nacht" gesungen wird. "Wer möchte, darf gern aber noch länger bleiben", so Kraus.
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