Speichersdorf
05.12.2018 - 17:47 Uhr

Im Advent abbremsen

Wenn der VdK ins Falkenheim zur Weihnachtsfeier einlädt, dann ist das auch der Startschuss für eine Reihe von Advents- und Weihnachtsfeiern in Speichersdorf. Drei Stunden lang stimmten sich die Mitglieder auf die Weihnachtszeit ein.

Besinnliche Gedanken zum Advent trägt neben Bürgermeister Manfred Porsch und VdK-Kreisvorsitzendem Christoph Rabenstein (hinten, sitzend von rechts) auch Pfarrer Sven Grillmeier (stehend) vor. Bild: hai
Besinnliche Gedanken zum Advent trägt neben Bürgermeister Manfred Porsch und VdK-Kreisvorsitzendem Christoph Rabenstein (hinten, sitzend von rechts) auch Pfarrer Sven Grillmeier (stehend) vor.

Vorsitzende sowie Seniorenbeauftragte Margit Kaiser und ihr Team bewiesen ein geschicktes Händchen bei der Programmgestaltung. Für eine Überraschung sorgte mit seinem Auftritt und Gedicht das Speichersdorfer Christkind (Anna Hoppert), begleitet von einem Engel (Ana Verhovsek). Beide überbrachten den "Gruß des Christkindes" von Meta Heusser-Schweizer.

Der 17-jährige Jens Küffner am Akkordeon und sein 15-jähriger Bruder Sven (Cajon) begleiteten den Gesang von "Süßer die Glocken nie klingen" und "O Du fröhliche". Margit Kaiser trug eine lustige Geschichte über den kleinen Paul bei, der sich in einem Brief vom Christkind eine Weihnachtskrippe mit Batman und Harry Potter wünschte. Auch dankte sie dem Vorstand für das ehrenamtliche Engagement, der Gemeinde für die Spende sowie den Sammlern bei der Aktion "Helft Wunden heilen". Stolz war sie auf die auf 392 Mitglieder angewachsene Stärke des Ortsverbandes. Für Donnerstag, 20. Dezember, um 14 Uhr lud sie ins Schützenheim "Zur Linde" zur kleinen Weihnachtsfeier mit Verlosung ein.

Nikolausanekdoten aus seiner Schulzeit hatte Kreisvorsitzender Christoph Rabenstein mitgebracht. Auch lobte er den Ortsverband für seine Aktivitäten. Auf Bundesebene sei die von Geburt an blinde Verena Bendele aus Bayern als neue junge VdK-Deutschlandpräsidentin an die Spitze gerückt. Sie sei ein Paradebeispiel dafür, wie ein Mensch mit Handikap sein Leben meistern könne. Im Fokus der nächsten Jahre müsse die Verbesserung der Renten stehen. "Der VdK wird sich dafür einsetzen!"

Der Sozialverband leiste unverzichtbare Hilfe vor allem für ältere Menschen. Trotz Wohlstands und Beschäftigung fielen immer mehr Menschen unter die Armutsgrenze. Die Politik sei gefordert, dem entgegenzutreten, meinte Bürgermeister Manfred Porsch. Angesichts der Hektik der Adventstage sei es umso wichtiger, sich Zeit zu nehmen, über den Sinn des Lebens und Mitmenschen nachzudenken. Kein Verständnis zeigte er für die zunehmende Kommerzialisierung des Festes. Weihnachtsmärkte und Winterdörfer öffneten immer früher, Weihnachtsartikel würden immer früher angeboten. Abschließend trug Porsch die Geschichte vom "Zerschnittenen Weihnachtsbaum" vor.

Eine gute Zeit der Besinnung, Ruhe, des Wartens und Erinnerns an die Kindheit und Jugend auf dem Weg zu Weihnachten wünschte sich Pfarrer Sven Grillmeier. Der Advent sei eine von Freude erfüllte Warte- und Vorbereitungszeit. Das Erlebte sollte wieder mehr an die Kinder und Enkeln weitergegeben werden. "Nicht dass am Ende Advent nur noch darin besteht, Glühwein zu trinken, Lichter anzuzünden und Einkaufen zu gehen." Pfarrer Dirk Grafe bezweifelte, dass es früher wirklich ruhiger war. Advent sei stets eine Herausforderung gewesen, die Handbremse anzuziehen. Anstatt über die hektische Zeit zu schimpfen, sollte man Möglichkeiten der Besinnlichkeit und Gemeinschaft nutzen und sich freuen.

 
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