Speichersdorf
05.12.2019 - 13:51 Uhr

Bahn soll Notwendigkeit des Nebengleises prüfen

Eine schwierige aber vor allem kostspielige Baustelle steht der Gemeinde Speichersdorf mit dem Neubau der Eisenbahnüberführung in der Ganghofer Straße bevor

Kostspielig und schwierig wird die Erneuerung der Bahnüberführung in der Ganghofer Straße. Die Gemeinderäte machten sich in ihrer Sitzung Gedanken, wie die Kommune finanziell entlastet werden könnte. Bild: ak
Kostspielig und schwierig wird die Erneuerung der Bahnüberführung in der Ganghofer Straße. Die Gemeinderäte machten sich in ihrer Sitzung Gedanken, wie die Kommune finanziell entlastet werden könnte.

Zu schmal, zu niedrig und damit den heutigen Verkehrsanforderungen nicht mehr gerecht ist diese wichtige zweite Nord-Süd-Verbindung zur Querung der Eisenbahntrasse. "Das Planungsbüro steht vor einer extrem schwierigen Planung. Die Gleise Richtung Marktredwitz, Weiden und ein weiteres Seitengleis müssen unterirdisch gequert werden. Erschwerend kommen vorhandene Ver- und Entsorgungsleitungen und Grundwasser hinzu", erläuterte Bürgermeister Manfred Porsch im Gemeinderat.

Drei "Baustellen"

Nach einer ersten Vorplanung der Deutschen Bahn AG erschweren und verteuern damit mehrere Probleme die ab 2022 anstehende Baumaßnahme. Der in der Straßenunterführung liegende Hauptkanal ist das erste, das Grundwasser das zweite und die große Breite des Brückenbauwerks das dritte.

Die Planung sieht den Erhalt der Kanaltrasse im neuen Brückenbauwerk vor. Zur Beibehaltung des Gefälles muss die Trasse gegenüber dem neuen Straßenniveau höher angelegt werden. Durch die höhenmäßige Trennung des neuen Bauwerkes sind Mehrkosten zu erwarten. Geplant ist, auf der Kanaltrasse den 2,5 Meter breiten Geh- und Radweg zu bauen. Für eine ausreichende Durchfahrtshöhe muss das Straßenniveau um rund 1,25 Meter abgesenkt werden. "Damit liegt das Bauwerk im Grundwasserbereich und muss mittels einer weißen Betonwanne auf großer Breite gegen dessen Eindringen geschützt werden", erklärte Porsch.

Neben den beiden Hauptgleisen verläuft ein Nebengleis über den jetzigen Brückenbereich, das an einem Prellbock ohne wesentlichen Fahrbetrieb endet. Bei den vom Gemeindeoberhaupt auf bis zu neun Millionen Euro geschätzten Baukosten ist die Gemeinde mit großen, aber nach der Härtefallregelung mit Höchstsatz geförderten Baukostenanteilen dabei.

Eine Verringerung der Durchfahrtsbreite von 2,5 Metern für den Geh- und Radweg und weiteren 5,5 Metern für die Straße mit Gegenverkehr scheidet im Hinblick auf auch für die Zukunft für ausreichend gute Verkehrsverhältnisse zu sorgen. Es gebe zwei Alternativen. "Zum einem können wir den Kanal mit einer separaten seitlichen Durchpressung des Bahnkörpers samt weiteren Leitungen aus der Unterführung heraushalten." Zum anderen sei die Notwendigkeit des Nebengleises bei der Bahn zu hinterfragen, meinte Porsch.

Die Kosten der förderfähigen Durchpressung wird auf rund 800 000 Euro geschätzt. Ohne das Nebengleis könnte die Durchfahrtslänge verkürzt oder aber auch bei Sperrung in offener und damit kostengünstigerer Bauweise günstiger hergestellt werden.

Brücke nicht verkleinern

In der Diskussion war das Gremium der Auffassung, dass zunächst die zukünftige Notwendigkeit des Nebengleises und die einzelnen Kostenblöcke mit und ohne gemeindliche Beteiligung samt Vorteilsausgleich zulasten der Kommune ermittelt werden sollen. Räte warnten, die Größe des Bauwerks zu mindern, da das heutige und künftige Verkehrsaufkommen nicht unterschätzt werden dürfe. Sie waren sich darüber einig, die auf der Kostenseite sehr wichtigen Teilbereiche Gleisreduzierung, seitliche Kanalverlegung mittels Durchpressung und damit die durch die Gemeinde zu tragenden Brückenbaukostenanteile näher zu ermitteln. Dazu zählen auch die beidseitigen Straßenanbindungen samt Querungshilfen und Gehwege. Die Gemeinde bittet die Bahn AG, den Verzicht auf das Nebengleis intensiv zu prüfen.

Nach deren Mitteilung soll im nächsten Jahr die Planung des Brückenbaues samt Kostenermittlung stehen. Der Baubeginn nach Fertigstellung der im nächsten Jahr beginnenden Brückenerneuerung im Bereich Bahnhofs- und Neustädter Straße steht noch nicht fest.

Kostspielig und schwierig wird die Erneuerung der Bahnüberführung in der Ganghofer Straße. Die Gemeinderäte machten sich in ihrer Sitzung Gedanken, wie die Kommune finanziell entlastet werden könnte. Bild: ak
Kostspielig und schwierig wird die Erneuerung der Bahnüberführung in der Ganghofer Straße. Die Gemeinderäte machten sich in ihrer Sitzung Gedanken, wie die Kommune finanziell entlastet werden könnte.
 
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