Die Bürgerstiftung Lebensfreude hatte wieder zu einem besonderen Abend eingeladen. Auf der Bühne stand „Da Bobbe“, ein Kabarettist der etwas anderen Art, der seinen Namen seinem kleinen Bruder verdankt. Dieser konnte als Kind den Namen Robert nicht aussprechen.
Mit Lederhosen und Wanderstiefeln stand er vor einer Leinwand mit bayerischem Landschaftsidyll samt Kirchturm. Daneben standen Milchkannen, Holz und ein Koffer, aus dem er während des Abends immer wieder Utensilien holte, die seine Witze untermalten. Er verteilte auch Gummibärchen ans Publikum, wenn es ins Programm einbezogen wurde und dafür belohnt werden sollte.
Er erzählte mit frechem, teils derbem Wortwitz aus seinem Leben und dem seiner Mitbürger. Sein Sprachgebrauch war eine Mischung aus niederbayerischem und oberpfälzischem Dialekt. „Ich bin ein geselliger Mensch und durch meine Vereine eng mit meiner Dorfgemeinschaft verbunden. Da bekommt man die Probleme und Kuriositäten mit, auf die ich mich in meinen Programmen oft beziehe!“, verrät der junge Vater im Gespräch mit Oberpfalz-Medien.
Selbst Mittelpunkt von Lachsalven
Er scheute sich nicht, sich selbst zum Mittelpunkt der Lachsalven zu machen. Er erzählte, wie er den teuren Kinderwagen kurzfristig für den Transport eines Eimers voller Wandfarbe benutzte. Beim Überqueren einer Bordsteinkante klappte der Wagen jedoch zusammen und die Farbe ergoss sich über das neue Kindertransportmittel. Er teilte auch seine Erfahrungen mit einem modernen Dusch-WC und regte sich über die vegane Rosswurst auf: „Die ist wohl aus Hackschnitzeln eines Schaukelpferds gemacht!?“, schimpfte er. Dabei betonte er immer wieder, dass jeder Mensch seine eigene Überzeugung haben dürfe und nicht nur darauf reduziert werden sollte.
Als Feuerwehrmann ist er selbst auch tätig. So verwundert es nicht, dass eine seiner ersten und langjährigen Bühnenfiguren ein Feuerwehrler ist, dem er so manchen Witz in den Mund legte und den Saal zum Kochen brachte. Das Publikum wurde Zeuge eines Telefongesprächs mit "Frau Maier", bei der es seit drei Stunden brennt und sie die Hilfe der Feuerwehr sucht. Schließlich stellt sich heraus, dass sie eine brennende Heilsalbe meint. Auch als Thaireisender, Schlagersänger aus den 70ern und Bauarbeiter verstand er zu unterhalten. Mit seinen Liedern heizte er dem Publikum immer wieder ein, sodass kein Auge trocken blieb.
Tante aus Amerika
Er blieb nicht allein auf der Bühne, sondern bezog das Publikum in seine Darbietung mit ein – zu Beginn bei der schrägen Wortfindung von Bären und Beeren und auch mit dem Spiel „Meine Tante is aus Amerika kumma“. Die Bühnengäste zählten auf, was sie mitgebracht hat, und untermalten das mit Bewegungen. Der Saal kochte. Auch in seinen Liedern, die er auf seiner Steirischen Harmonika begleitete, nahm er so manche Ereignisse aufs Korn.
Sein aktuelles Programm „Bärig“ war kurzweilig und viel zu schnell vorbei. Der vielseitige und sympathische Entertainer, der auch für Kabarettkollegen Stücke schreibt, feilt schon am neuen, dem fünften Programm, das wahrscheinlich im nächsten Jahr auf die Bühne kommen wird.
Das nächste Ereignis der Bürgerstiftung Lebensfreude findet am 1. November statt. Dann bringt Erwin Pelzig das Publikum zum Lachen. Publikumsliebling Martina Schwarzmann folgt ihm am 27. Februar. Dazwischen kann man sich am 5. Januar auf einen lustigen Heinz-Erhardt-Abend freuen.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.