(hai) Es ist geschafft - die evangelische Kindertagesstätte Krabbelkiste wurde zum „Haus der kleinen Forscher“ zertifiziert. Kein Wunder, dass ein jubelndes Hurra durch die Räume schallte, als die Kinder und das Team der evangelischen Kindertagesstätte Krabbelkiste um Leiterin Kerstin Ruckdeschel die Urkunde und die neue Zertifikatsplakette vom Netzwerk Industrie und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth in ihren Händen hielten.
Der stellvertretende Leiter der beruflichen Bildung bei der IHK für Oberfranken Bayreuth Torsten Schmid, die Netzwerkkoordinatorin der IHK für das Projekt "Haus der kleinen Forscher" Andrea Wild, Bürgermeister Manfred Porsch, eine Abordnung des Elternbeirats sowie Eltern waren zur kleinen Feierstunde mit offizieller Überreichung eigens in die Breslauer Straße gekommen. Sie alle waren sich einig, dass sich die Kita Krabbelkiste die Auszeichnung wahrlich verdient hat. Denn seit vielen Jahren haben die Mitarbeiter regelmäßig Fortbildungen zu unterschiedlichen Forschungshemen wie Wasser, Luft, Licht, Farben und Sehen, Strom und Energie sowie Sprudelglas besucht.
Auch Themen wie Klänge und Geräusche sowie Bauen und Konstruieren standen auf der Qualifizierungsliste, so Leiterin Kerstin Ruckdeschel. Damit könne das Team die Kinder auf ihrer spannenden Entdeckungsreise durch den Alltag unterstützen und gleichzeitig die Begeisterung für Naturwissenschaften, Mathematik und Technik wecken, betonte sie. "Wir möchten den Kindern spielerisch den Umgang mit wichtigen Erkenntnissen aus Naturwissenschaft und Technik vermitteln und in ihrem eigenen Handeln unterstützen", betonte sie. Dies wirke sich nachhaltig auf die Entwicklung der Kinder aus, weiß sie aus langer Erfahrung. Dabei sei wichtig, die Kinder genau zu beobachten, um zu erfahren, was die Kinder bewegt, welche Unterstützung, Material und Zeit sie bräuchten. Damit beginne man aber nicht erst bei den Dreijährigen.
Schon bei den Kleinsten in der Krippe werde frühzeitig und altersgerecht der Forschergeist geweckt. Dabei gehe es zum Beispiel darum, was mit dem Wasser passiere, wenn es im Winter im Garten stehe und es richtig kalt ist? Oder mit Hilfe von Sanduhren beschäftigt an sich mit der Zeit. Danke galt natürlich dem ganzen Team für eine hervorragende Arbeit das Jahr über. "Ihr arbeitet mit viel Engagement und Liebe mit unseren Kindern und unterstützt sie auch weiterhin in ihrem Tun", lobte sie.
Es gebe einiges, das die Kindertagesstätte Krabbelkiste zu etwas Besonderem mache, so Schmidt. Beispielhaft nannte er einen eigenen Forschungsbereich mit unterschiedlichen Materialien zum Forschen. Die Auswahl des Materials variiere je nach aktuellem Thema der Kinder. Auch im Außenbereich im Garten oder in der Werkecke hätten die Kinder vielfältige Forschermöglichkeiten wie etwa eine Wasserpumpe mit Wasserbahn. Die Auszeichnung bekomme die Einrichtung aber vor allem für Ihr Projekt zum Thema "Auf Entdeckungstour“. Kinder hätten dabei Tiere im Garten gesammelt, mit großen Lupen betrachtet und fotografiert, anschließend mithilfe des Computers und Büchern recherchiert und die Tiere bestimmt. Sie seien der Frage nachgegangen, wie die Insekten entstanden sind und wie lange es diese auf der Erde gibt. "Das ist ein Traum für jedes Forscher-Kind!"
Vor allem in Oberfranken sei es wichtig, so Schmidt, künftige Fachkräfte im naturwissenschaftlichen Bereich zu fördern. Stichwort sei hier der demografische Wandel. Gezielte Förderung der Talente sei unabdingbar. Viele Studien würden belegen, dass es entscheidend sei, schon bei Kindern Begeisterung für Naturwissenschaften und Technik zu wecken. Dazu würden Projekte und die vielen Experimente mit den Kindern der Krabbelkiste beitragen. Mit viel Engagement würden hier die Kinder tagtäglich auf ihrer Entdeckungsreise durch den Alltag begleitet. "Das ist wirklich eine tolle Sache, die Sie den Kindern bieten", lobte Schmidt den großen persönlichen Einsatz des Kindergartenpersonals. Er zeigte sich aber auch dankbar, weil die Naturwissenschaften im Schulalltag leider einen schlechten Ruf bekommen und zum Albtraum vieler junger Menschen geworden sind. Mit dem Haus der kleinen Forscher seien auf der Ebene der Kindertagesstätte bereits die nötigen Weichen gestellt worden und würde hier schon bei den Kleinsten erfolgreich gegengesteuert. "Dafür erhalten Sie heute völlig zu Recht, die Urkunde und die Plakette zum „Haus der kleinen Forscher“. Er wünschte sich, dass viele andere Kindertageseinrichtungen die Kita Krabbelkiste zum Vorbild nehmen. "Denn in unserer Welt gibt es viele spannende Dinge zu entdecken - für jedes einzelne Kind immer wieder zum ersten Mal."
Exemplarisch stellte Kinderpflegerin Danja Klein den Gästen das zuletzt durchgeführte Forschungsprojekt vor. Über Monate hinweg hatten die Kinder alles rund um das Thema „Wachsen“ erforscht. So beschäftigten sie sich gemeinsam mit ihren Erzieherinnen mit Fragen, ob auf Sand, Holz, Stein, Watte und Erde als Untergrund Samen am besten wachse und gedeihen könnte. Außerdem experimentierten sie, was passiert, wenn man Samen nicht gießt, den Becher ins Gefrierfach stellt oder ihn in einen dunklen Raum ohne Fenster stellt. Am Ende des Forschens, Vortastens und Ausprobierens war allen Kindern klar, dass jede Pflanze Erde, Luft, Wasser, Sonne und Wärme braucht, um zu gedeihen. Sichtlich stolz auf ihre Kinder und als sichtbaren Ausdruck der bisherigen Arbeit präsentierten darüber hinaus die Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen einige ihrer Forschungsergebnisse in einer Dokumentation an Pinnwänden. Leider reichte da nicht der Platz , um alles darzustellen, was da beim alltäglichen Forschen so alles entdeckt wird. "Oh, uh, ah, was passiert denn da? ..." Passend zum Anlass umrahmten schließlich die Kinder die Feierstunde mit dem Lied "Forschen ist der Hit".
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