Speichersdorf
18.10.2024 - 15:33 Uhr

Zur Kirwa Speichersdorf in über 40 Gstanzln

Noch etwas verhalten, was den Besuch anbelangte, verlief der Auftakt zur Kirwa in Speichersdorf. Doch schon am zweiten Tag war die Halle voll.

Vor zahlreichen Zuschauern marschierten die Kirwabuschen und -madla am Dorfplatz auf. Bild: whü
Vor zahlreichen Zuschauern marschierten die Kirwabuschen und -madla am Dorfplatz auf.

"Aeroplane", "Essig & Öl" sowie die Weinwallfahrer, und dazu 29 fesche Kirwamadla und Kirwaburschen: Sie ließen es bei der Speichersdorfer Kirwa ganz schön krachen. Das Organisationsteam um Vorsitzenden Patrick Sendelweck hatte die Kreutzer-Halle für das Kirwa-Treiben dekoriert und vorbereitet.

Nachdem die Kirwa mit Max Höreth, erstmals in der Rolle des Totengräbers, ausgegraben worden war, waren sechs Tage lang Küche, Kirche , rockige und zünftige Klänge sowie deftige Sprüche angesagt. Wenngleich der Rockabend mit der Rock- und Pop-Coverband "Aeroplane" aus dem Nürnberger Raum mehr Besucher verdient hätte, herrschte beste Stimmung in der Halle. In einer brechend vollen Halle sorgte dann am Tag darauf das Quartett "Essig & Öl" aus der Fränkische Schweiz für einen boarisch-böhmischen Party- und Schlagerabend vom Feinsten. Bei ihrem Debüt hatte die junge Coverband die richtige Mischung von Lieblingssongs aller Generationen von Peter Maffay bis DJ Ötzi im Gepäck. Zum Auftakt waren die Burschen und Madla gemeinsam in den Imhofsaal einmarschiert und hatten die Tanzfläche eröffnet.

Die Kirwa fand am nächsten Tag mit einem Gottesdienst, farbenfrohem Auftanzen und Aufspielen sowie derbem Gstanzlsingen ihren Höhepunkt. Im Gottesdienst stellte Lektor Stefan Steininger die Bedeutung der Glocke für die Christen und die Kirche in den Mittelpunkt seiner Predigt. Am frühen Nachmittag folgte der Auftritt der 14 Kirwapaare am Dorfplatz vor einer riesigen Schar an Zaungästen. Mit Leiterwagen und Gerstensaft waren sie unter Polka-Klängen der Weinwallfahrer aus Filchendorf zunächst über die Ring- und Aubachstraße gezogen. Bei der alten Lagerhalle wurde Station gemacht, aufgespielt und aufgetanzt. Zurück am Dorfplatz sparten die 14 Kirwaburschen in über 40 Gstanzln nicht an teils deftig-derben Sprüchen. Neben süffisanten Anmerkungen über das Dorfgeschehen bekamen vor allem die Kirwa-Nachbarn aus Wirbenz, Neustadt am Kulm und Selbitz ihr Fett weg. Am Montag machten sich die Mädels und Jungs schließlich auf zum Rumspielen auf dem Bruckwagen unter den zünftigen Klängen des Gipfeltrios. Beim Besuch im Rathaus und Altenheim, in den Pfarrhäusern sowie in den Kindergärten ließen sie nicht locker und schrien lautstark hinaus, was die Tage über angesagt war: "Wer hot Kirwa, mir hom Kirwa! Wer hot Durst. Mir hom Durst..." Am Dienstag hieß es dann schließlich wieder Abschiednehmen von der Kirwa. In einer feierlichen Zeremonie wurde sie zu Grabe getragen.

 
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