In der Gemeinderatssitzung stellte der Wirbenzer Gemeinderat Jürgen Günthner (UBV) die Planung und Rahmenbedingungen für die geplante Kulturscheune dem Gremium und den zahlreich erschienenen Bürgern vor. Dessen Ausführungsdetails leitete Bürgermeister Christian Porsch mit allgemeinen Hinweisen zum Projekt ein.
Der Grund für den Bau einer Kulturscheune sind laut Günthner die fehlenden Räumlichkeiten für Vereins- und Kirchenveranstaltungen. Die beiden Säle der ehemaligen Gaststätten Schindler (mit 120 Sitzplätzen) und Hartmann stehen nach Schließung nicht mehr zur Verfügung. Eine Räumlichkeit für Veranstaltungen im Advent, für Bunte Abende, Faschingstanz, Polterabende, Frühlings- und Herbstkirchweih, Theaterabende, Vereinsfeste und Versammlungen fehlt. Als Bauort für die Kulturscheune fiel die Wahl auf das Gelände am Feuerwehrgerätehaus, da innerorts kein Platz verfügbar ist. Dort stehen ausreichend Flächen für Bau und Parken zur Verfügung, die Erschließung mit Wasser und Kanal ist gesichert. Ruhestörungen sind so gut wie ausgeschlossen. Der Sportbetrieb auf dem angrenzenden Bolzplatz wird räumlich nicht eingeschränkt.
Anschauungsobjekt in Mähring
Eine artgleiche Halle für rund 280 Personen besichtigte man laut Günthner in Mähring und holte sich dort Rat und Eindrücke. Das Plankonzept sieht den Bau einer Kalthalle in der Größe von 35 mal 12 Metern parallel zur Bundesstraße in West-Ost-Richtung vor. Die Halle wird mit einem 12,5 mal 10 Meter großen Zwischenbau mit dem bestehenden Gerätehaus verbunden. Dieser nimmt Vorraum, Lager, Ausschank, Toiletten, Essensausgabe auf.
Die Halle bietet Platz für alle bisher von Vereinen und der Dorfgemeinschaft abgehaltenen Veranstaltungen. Der vorgelagerte Festplatz ermöglicht Maibaumaufstellen, Sommerfeste, Jugendevents und Nutzung durch weitere Vereine und Privatpersonen. Durch die neugeschaffenen Räumlichkeiten können der Aufwand bei Festen deutlich reduziert und die Arbeitsabläufe vereinfacht werden. Das Lager nimmt alle Utensilien der Ortsvereine auf.
Für den künftigen Betrieb der Kulturscheune wird ein neuer Verein gegründet oder der Vereinszweck eines bestehenden (zum Beispiel Dorfjugendverein) erweitert. Der Männergesang-, Krieger-, Feuerwehr- sowie Kegelverein und die Kirchweihgesellschaft stellen jeweils ein Mitglied für den laufenden Betrieb ab.
55 Prozent Förderung
Für die Baumaßnahme wurde eine Gesamtförderung von 55 Prozent in Aussicht gestellt. Zu deren Beantragung fehlt noch ein Einleitungsbeschluss zum Förderverfahren der einfachen Dorferneuerung für den Ort Wirbenz durch die Kommune. Porsch rechnet mit dem Erhalt des Zuwendungsbescheides noch im April und Baubeginn in diesem Jahr. Nach der Kostenschätzung liegt der Eigenanteil der Gemeinde bei rund 120.000 Euro. Der Bürgermeister dankte den Wirbenzern für ihr Engagement. Auf Anfrage von Hans Schmid (FWG) bestätigte Porsch, dass die genannten 350.000 Euro Baukosten auch das Herrichten des Außenbereichs beinhaltet.
Nach der Vorstellung des Projektes billigte der Gemeinderat die Planung und Kostenschätzung und leitete das Förderverfahren der einfachen Dorferneuerung ein. Die Verwaltung wurde beauftragt, den Zuwendungsantrag beim Bamberger Amt für Ländliche Entwicklung zu stellen.
Was bisher geschah
- Startschuss: Der Gemeinderat hatte in der Augustsitzung 2019 einstimmig die Errichtung einer Kulturscheune als neuen Veranstaltungsort auf dem gemeindlichen Grundstück neben dem Feuerwehrgerätehaus zugestimmt. Die Kommune tritt als Baulastträger auf und stellt hierfür einen Förderantrag beim Amt für Ländliche Entwicklung im Zuge der Dorferneuerung.
- Bauplan: Den vom Architekturbüro Peetz aus Bayreuth gefertigten Bauplan billigte der Gemeinderat im April 2020.
- Kosten: Die ursprünglich vom Architektubüro ermittelte Bausumme in Höhe von 519.700 Euro wurde durch Einsparungen deutlich gesenkt. Die Schätzkosten liegen derzeit bei 350.000 Euro, da die Wärmedämmung des als Kaltscheune konzipierten Gebäudes entfallen kann und große Eigenleistungen der Ortsbewohner erbracht werden können.
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