Speichersdorf
24.07.2018 - 18:16 Uhr

Neues Baukonzept für Baugebiet Plössen

Das erschlossene Bauland in der Gemeinde Speichersdorf geht weg wie die warmen Semmeln. Nachschub zu einem annehmbaren Preis ist gefragt, nicht nur bei jungen Familien.

Dieter Küfners Pläne für neues Bauland in Plössen stoßen im Gemeinderat auf Zustimmung. ak
Dieter Küfners Pläne für neues Bauland in Plössen stoßen im Gemeinderat auf Zustimmung.

(ak) Die Weichen für neues Bauland in Plössen stellte am Montag der Gemeinderat. Einstimmig beschloss er, dem Antrag der Firma Bauplanung Dieter Küfner aus Mainleus auf Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes für das neue Baugebiet zu entsprechen. Bürgermeister Manfred Porscht erläuterte, dass diese Baufläche nördlich der Ortschaft schon Ende der 1990er Jahre im Gespräch gewesen und eine Vorplanung diskutiert worden sei. Der Grundstückseigentümer hatte damals aus diesem Grundstück einen vier Meter breiten Grundstücksstreifen entlang des Herrenweihergrabens an die Gemeinde abgetreten, um zum Gewässer eine Zuwegung zu schaffen. "Heute liegt uns der Bebauungsplanentwurf für die Flurnummer 51 vor. Die Fläche ist im rechtskräftigen Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche ausgewiesen", erklärte Porsch.

In seinem Antrag erwähnte Dieter Küfner, gleichzeitig Bevollmächtigter des Grundstückseigentümers IBC, dass er seit über zehn Jahren für die Entwicklung dieses Baugebietes umfangreiche Vorplanungen erstellt und Planentwürfe gefertigt habe. Der Baugrund sei untersucht, ein Gutachten über die Hochwasserverhältnisse entlang des Gewässers erstellt und das Gelände durch die IBC als Bauerwartungsland erworben worden. Nach einem Einbruch in der Baubranche sei das Vorhaben beiderseits eingeschlafen und durch den Antragsteller mit einem neuen Bebauungsplanentwurf wieder aufgegriffen worden.

Laut Porsch hat die Gemeinde im vergangenen Jahrzehnt zwei Baugebiete mit über 40 Parzellen erschlossen, von denen nur mehr 4 verfügbar sind. Weiteres Bauland, insbesondere im Innenbereich könne mangels Verkaufsbereitschaft der Grundstückseigentümer momentan nicht zur Verfügung gestellt werden. "Die Bauzinsen sind günstig und die Nachfrage nach bezahlbaren Baugrund weiter ungebrochen. Wir müssen handeln, um weiter attraktiv zu bleiben. Wir brauchen aber moderate Bauland- und Baupreise." Der reine Baulandpreis samt Erschließung sollte 80 Euro pro Quadratmeter nicht überschreiten.

Küfners Bebauungsplanentwurf sieht die Unterteilung in drei Bauabschnitte vor. In der ersten Phase sind elf Einfamilienhäuser auf Grundstücken zwischen 400 und 700 Quadratmetern vorgesehen. Auch ein Vierfamilienhaus wäre möglich. Im Bauabschnitt III soll das neue Wohnbaukonzept "Wohndorf21 für Generationen" entstehen. "Das Wohndorf21" schließt die Lücke zwischen klassischem Wohnhaus und einer Seniorenresidenz", erläuterte Küfner. Es sollen kleine Appartementhäuser in der Größe einer Eigentumswohnung von 46 bis 100 Quadratmeter Wohnfläche variabel, ebenerdig und damit barrierefrei sowie altersgerecht geschaffen werden. Insgesamt sind hier 22 Wohneinheiten geplant. Dazu entsteht ein Zentralgebäude als Mittelpunkt und zentrale Versorgungseinheit für alle Bewohner. Darin befinden sich auch ein kleiner Lebensmittelmarkt, Poststation, Veranstaltungsraum, Räume für Massage, Krankengymnastik, Beauty und vieles mehr.

Eine Ausgleichsfläche mit Streuobstwiese und Regenrückhalteteich ist Bestandteil des Baugebietes. Bezüglich der Energieversorgung ist eine Kooperation mit der Firma Viessmann möglich, die feste Energiekosten in Höhe von 59 Euro pro Monat für Heizung und Strom anbietet. Es werden eine Wärmepumpe, Photovoltaik und Speichertechnik mit Fußbodenheizung eingesetzt. Der Preis je Quadratmeter Wohnfläche liegt laut den Redner bei 2200 Euro.

In der Fragerunde erklärte Küfner, dass erschlossene Grundstücke auch mit eigener Planung ohne weiteren Vertragszwang verkauft werden. Sein Ziel ist nach Rückfrage von zweitem Bürgermeister Rudi Heier, beim Grundstückspreis unter 80 Euro für den Quadratmeter zu bleiben. Zur Erläuterung des Projekts und der Möglichkeiten werden Bauinfotage abgehalten.

Wie Franc Dierl (CSU) wissen wollte, beginnen Erschließung, Beplanung und Verkauf der zwölf Parzellen für Einfamilienhäuser, wenn rund 60 Prozent des ersten Bauabschnitts verkauft sind. Bei guter Nachfrage für das Wohndorf21 könne auch die Erschließung für dieses Gebiet vorgezogen werden, meinte Küfner. Günter Vogels (CSU) Hinweis auf möglichen Fluglärm wird in den B-Plan aufgenommen. Auf die Anfrage von Heier zur Unterkellerung, erklärte Küfner, dass entlang des Baches Keller mit weißer Wanne gebaut werden sollten. Heier schlug zudem vor, ein ähnliches Baugebiet zu besichtigen. Bejaht wurde die Frage von Annke Gräbner (SPD), ob die 59 Euro Energiekosten pro Monat garantiert werden.

Der Gemeinderat beschloss den vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Porsch wies abschließend darauf hin, dass alle Kosten für die Baugebietsentwicklung durch den Antragsteller zu tragen sind. Ein städtebaulicher Erschließungsvertrag mit dem Erschließungsträger muss geschlossen werden.






 
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