Speichersdorf
04.03.2021 - 14:27 Uhr

Rekord beim Blutspenden in Speichersdorf

Beim jüngsten Termin des Blutspendedienstes des Roten Kreuzes Bayreuth in Speichersdorf gab viele Gründe der Freude. Laut Gisela Schmidt gab es eine Rekordbeteiligung - und sie muss es ja schließlich wissen.

Im jahrzehntelangen Dienst, Menschenleben zu retten: Das Organisationskernteam der Blutspendetermine mit Gisela Schmidt (Zweite von rechts), Kerstin Caudle (rechts) und Petra Winde (Zweite von links). Bei den Spenderjubilaren Markus Neubauer und Annke Gräbner (100), Rudi Kirchberger und Hella Schmid (150), Barbara Dittrich und Dagmar Frank (75) (von rechts) bedankte sich auch Bürgermeister Christian Porsch (Dritter von links). Bild: hai
Im jahrzehntelangen Dienst, Menschenleben zu retten: Das Organisationskernteam der Blutspendetermine mit Gisela Schmidt (Zweite von rechts), Kerstin Caudle (rechts) und Petra Winde (Zweite von links). Bei den Spenderjubilaren Markus Neubauer und Annke Gräbner (100), Rudi Kirchberger und Hella Schmid (150), Barbara Dittrich und Dagmar Frank (75) (von rechts) bedankte sich auch Bürgermeister Christian Porsch (Dritter von links).

158 Teilnehmer und 20 Erstspender - das gab es noch nie, solange Gisela Schmidt zurückdenken kann. Seit 1985 hilft die 72-jährige Kirchenlaibacherin bei den Blutspendeterminen ehrenamtlich mit. Auch diesmal hat sie sieben Stunden lang mit dem sechsköpfigen Bereitschaftsteam für die Blutspender das Umfeld organisiert. Für jeweils vier Stunden sowie je eineinhalb Stunden Vor- und Nachbereitung sind Schmidts Kräfte, aber auch die von Petra und Jessica Winde, Kerstin Caudle, Anni Wilfling, Gisela Schramek und Rudolf Kubocz gefordert. Vier- bis fünf Mal im Jahr leisten sie unbezahlbaren unentgeltlichen Einsatz, um Menschenleben zu retten.

Von der Schule in die Sportarena

Jahrzehntelang hat das Blutspenden in der Pausen- und Festhalle der Grund- und Hauptschule stattgefunden. 2020 hat die Gemeinde grünes Licht für den Wechsel in die Sportarena gegeben. "Da haben wir es wesentlich leichter", meint Schmidt, denn in der Festhalle musste erst alles aufgebaut werden. Die Sportarena hingegen ist barrierefrei, geräumiger und verfügt über eine bestens ausgestattete Küche. Wenngleich coronabedingt eine Versorgung mit Essen und Trinken aktuell nicht stattfinden darf, so lasse es sich im neuen "Zuhause" viel besser arbeiten, erklärt die Kirchenlaibacherin. Aktuell gebe es nur Lunchpakete, die das BRK liefert. Gisela Schmidt managt unter normalen Bedingungen das Essen und die Vorbereitungen. Bereits am Vortag kocht sie dann sechs Kilogramm Sauerkraut und bestellt neben 150 Semmeln alles für die Brotzeit. Außerhalb von Corona wird zunächst die Küche hergerichtet. Gekocht werden Früchte- und schwarzer Tee sowie Kaffee. Anni Wilfling und Gisela Schramek sind seit Jahren Schmidts gute Geister in der Küche. Unterstützt werden sie von Enkeltochter Jessica Winde und Tochter Petra Winde, die auch den Empfang betreut. Wenn Rudolf Kubocz die Tische aufgebaut hat, werden diese für die Brotzeit nach der Blutspende eingedeckt. Kerstin Caudle kümmert sich um die Anmeldung.

In der Sportarena baut inzwischen das Team des Blutspendedienstes die Liegen und Apparaturen auf. Sechs bis zehn Fachkräfte zählt die Mannschaft. Immer dabei sind zwei Ärzte, vier Krankenschwestern und -pfleger. Bis zu zehn Liegen stehen für die Blutspender bereit, von denen sich diesmal 158 einfinden sollten. Im Schnitt sind es 100 bis 120.

Eine Rekordzahl wird auch bei der Erstspendern verzeichnet: 20 junge Erwachsene zwischen 18 und 21 Jahren lassen sich registrieren. "Das gab es noch nie", freut sich Schmidt. Ein Blick in die Statistik bestätigt das. Normal sind drei bis fünf Erstspender. Zwei Spender sind zum dritten und vier zum zehnten Mal dabei.

Zum 150. Mal dabei

Eine Besonderheit gibt es dieses Mal auch bei den Mehrfachspendern. "Die hohen Jubiläen sind schon irgendwie auch eine kleine Anerkennung für unsere Arbeit. Das macht auch ein bisschen stolz", sagt Schmidt. Denn mit Hella Schmidt aus Hundsmühle bei Windischenlaibach und Rudi Kirchberger aus Speichersdorf haben sich dieses Mal zwei Spender zum 150. Mal, mit Markus Neubauer aus Brüderes und Annke Gräbner aus Ramlesreuth zwei Spender zum 100. Mal in die Anwesenheitsliste eingetragen. Ebenso auch Barbara Dittrich aus Ramlesreuth und Dagmar Frank aus Berndorf. Sie werden für 75. Mal Spenden ausgezeichnet. "Ihr alle seid auf diese Art und Weise Vorbilder für die- und in der Gesellschaft", dankt ihnen Bürgermeister Christian Porsch zudem mit einer kleinen Aufmerksamkeit.

Seitens des Bereitschaftsteams kümmert sich Gisela Schmidt um die Geschenkeausgabe. Erstspender bekommen normalerweise kleine Präsente. Eine Flasche Rotwein ist standardmäßig dabei. Darüber hinaus können ein Pizzateller, Gürteltasche, Buntstifte, Lego, Plüschtiere, Knoblauchpresse und Deutschland-Käppis ausgewählt werden. Mehrfachspender haben die Wahl zwischen den Tagesgeschenken oder Gutscheinen. Bis zu sechs können gesammelt und je nach Wert eingelöst werden.

Digitaler Gutschein

Die Geschenke sind nützliche Gebrauchsartikel für das tägliche Leben, teilt dazu BRK-Pressesprecher Tobias Schif. Da gibt es schon Mal für vier Gutscheine ein Radkreuz, einen Wecker oder ein Maniküre-Set, für sechs Mal Blutspenden ein Grillbesteck oder Nordic-Walking-Stöcke oder Sonderartikel wie Schneeketten und ein Baby-Set. Einzigartig beim BRK-Kreisverband Bayreuth ist zudem der digitale Gutschein per App (www.brk-bayreuth.de/2020/10/start-der-bonus-app-fuer-blutspender/).

Am 13. August und im November stehen die nächsten Blutspendetermine an. Deutlich wird aber jedes Mal aufs Neue, dass die Speichersdorfer Bereitschaft mit Nachwuchssorgen kämpft. Gisela Schmidt ist für jede helfende Hand dankbar. Wer mithelfen möchte, kann sich bei ihr unter Handy 0160/8 129 625 oder per E-Mail an gisela6200[at]gmail[dot]com melden.

OnetzPlus
Oberviechtach08.02.2021
Hintergrund:

Fristen beim Blutspenden

  • Zwischen zwei Blutspenden muss ein Mindestabstand von 55 spendefreien Tagen eingehalten werden.
  • Innerhalb von 12 Monaten dürfen Frauen viermal und Männer sechsmal Blut spenden.
  • Nach Operationen bestehen unterschiedliche Wartezeiten (ab einer Woche), je nach Größe des Eingriffs und Komplikationen.
  • Zu einem dauerhaften Ausschluss von der Blutspende können beispielsweise diagnostizierte maligne oder Herzerkrankungen führen. Die letztendliche Feststellung der Spendereignung liegt beim Spendearzt vor Ort.
 
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