Speichersdorf
21.05.2024 - 15:40 Uhr

Speichersdorfer feiern mit Minister Thorsten Glauber neue Kläranlage

Nach dreijähriger Bauzeit endeten im Vorjahr die Generalsanierung und Erweiterung der Kläranlage der Gemeinde Speichersdorf. Am Pfingstsamstag hat sie nun den kirchlichen Segen erhalten. Das Ereignis lockte auch viele Bürger an.

"Heute ist ein freudiger Tag für die Gemeinde Speichersdorf, für die Bürger und die Umwelt", betonte Bürgermeister Christian Porsch bei der Einweihungsfeier für die generalsanierte und erweiterte Kläranlage. Er dankte den Planern, Baufirmen und Mitarbeitern der Gemeinde, aber auch dem Wasserwirtschaftsamt Hof und dem Freistaat Bayern für das gute Miteinander und den reibungslosen Bauverlauf.

Trotz der dreijährigen Bauzeit inmitten der Corona-Pandemie, des Ukraine-Krieges und der Energiekrise wurde das größte kommunale Bauprojekt in der Geschichte Speichersdorfs im gesteckten Kostenrahmen von 10,8 Millionen Euro realisiert. Allerdings waren die Planer noch im Mai 2019 von Kosten von 7,6 Millionen Euro ausgegangen, ist bei Oberpfalz-Medien nachzulesen.

Bereits im Jahr 2008 hatte sich die Gemeinde für eine Generalsanierung und Erweiterung der damals 19 Jahre alten Anlage entschlossen. Mit der Realisierung sollte gewartet werden, bis das Abwasserkonzept der Gemeinde Speichersdorf umgesetzt wurde und der Anschluss mehrerer Ortsteile an die zentrale Kläranlage erfolgte.

Die Umstellung auf anaerobe Schlammstabilisierung, sprich auf Faulung, und Nutzung des Klärgases zur Eigenstromversorgung und Wärmegewinnung sah Porsch als weiteren Schritt auf dem Weg zu einer möglichst großen Energieautarkie. "Durch die Erweiterung auf 8000 Einwohnergleichwerte schaffen wir uns als Gemeinde Zukunftsperspektiven." Wie Oberpfalz-Medien berichtet hat, lagen die Einwohnergleichwerte zuvor bei 4999.

Eine Herausforderung war der Umbau bei laufendem Betrieb. Ziel der Gemeinde war es, so ressourcenschonend wie möglich zu arbeiten, möglichst viele Bestandsbecken und -gebäude weiter zu nutzen und somit graue Energie einzusparen. Dies sei auf vorbildliche Art und Weise gelungen, gratulierte Umweltminister Thorsten Glauber. Er lobte die Gemeinde Speichersdorf für deren Nachhaltigkeitsansatz sowie den Mut, bei der Generalsanierung auf Faulung umzustellen. Dieser Entschluss aus dem Jahr 2016 habe sich mit Blick auf die hohen Energiepreise mehr als ausbezahlt. Glauber sicherte zu, sich auch weiterhin für eine Fortführung der RZWas-Förderung stark zu machen, die gerade für solche Projekte im ländlichen Raum unerlässlich sei.

Die Baukosten von 10,8 Millionen Euro wurden vom Freistaat Bayern und dem Bund mit rund 1,9 Millionen Euro gefördert. Die verbleibende Summe wurde zu 80 Prozent auf die Anschlussnehmer und zu 20 Prozent auf die Gebühren umgelegt. Die letzte der drei Raten des Verbesserungsbeitrags wird im Frühjahr 2025 eingehoben, wie Bürgermeister Porsch bekanntgab. "Das ist Eure Anlage", rief er den zahlreich anwesenden Bürgerinnen und Bürgern zu. Nach einem Einblick in die verschiedenen Reinigungsstufen durch die Ingenieurbüros Wolf aus Kemnath und Zwick aus Weiden schloss die kirchliche Segnung durch Pfarrer Hannes Kühn den offiziellen Teil ab.

Bei einem Rundgang über die Anlage überzeugten sich schließlich die Ehrengäste und die Bürgerinnen und Bürger von der fachgerechten Ausführung der Baumaßnahmen. Beeindruckend für viele waren der neue Rechen- und Sandfang, das neu entstandene Nachklärbecken sowie der Faulturm. Die Kinder kamen bei einem Malwettwerberb zum Thema Wasser, die Erwachsenen bei Infoständen auf ihre Kosten. Die Speichersdorfer Musikanten unter Führung von Geburtstagskind Norbert Lodes sorgten für die musikalische Umrahmung, der TSV Kirchenlaibach/Speichersdorf übernahm das Catering.

 
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