Speichersdorf
03.12.2020 - 16:03 Uhr

Speichersdorfer Räte gegen Kostenbeteiligung am Tannenberglift

Interkommunale Zusammenarbeit ja, aber nicht in allen Bereichen. Eigenen großen Herausforderungen bei der Infrastruktur gibt der Speichersdorfer Gemeinderat den Vorzug.

Links neben dem Bahnhofsgebäude soll ein Busbahnhof mit Unterstellmöglichkeit und Parkplätze entstehen. Das dort stehende Nebengebäude muss dazu weichen. Bild: ak
Links neben dem Bahnhofsgebäude soll ein Busbahnhof mit Unterstellmöglichkeit und Parkplätze entstehen. Das dort stehende Nebengebäude muss dazu weichen.

Dem Gemeinderat lag die Anfrage der Nachbargemeinde Immenreuth auf Unterstützung beim Skiliftbetrieb am Tannenberg zur Entscheidung vor. Dabei stand auch Form und Inhalt zur offenen Diskussion. Nach Auskunft der Gemeinde Immenreuth stehen für den Tannenberglift hohe Ausgaben für Reparatur und Investitionen an, die für sie nur schwer zu schultern seien. Es wurden bereits rund 28 000 Euro in die Liftanlage investiert, von denen 10 000 Euro der Förderverein übernahm.

Interkommunaler Gedanke

Bürgermeister Christian Porsch verdeutlichte, dass Speichersdorf den interkommunalen Gedanken schätze. Mit einer Übernahme von 25 Prozent des Betriebsdefizits und der Investitionen für das Naturerlebnisbad Immenreuth im Kemnather Land stelle die Kommune dies dauerhaft unter Beweis. Mit Blick auf die finanziellen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und vor allem auf die hohen Investitionen in den kommenden Jahren zur Erfüllung der eigenen Pflichtaufgaben sei jedoch eine finanzielle Beteiligung am Skilift kaum vorstellbar.

Porsch führte dabei die Zukunftsaufgaben Generalsanierung der Werner-Porsch-Schule und der Kläranlage, Überplanung der Ortsmitte von Speichersdorf, Erweiterung der Kindertagesstätten sowie Wasser- und Kanalleitungsbau an. Der Beschluss, sich nicht an einer interkommunalen Zusammenarbeit beim Skilift Tannenberg zu beteiligen, war einstimmig.

Bei den Bekanntgaben wies Porsch auf die coronabedingt schwierige Lage an der Werner-Porsch-Schule hin. „Wir haben zusammen mit der Schule vor den Herbstferien große Anstrengungen unternommen trotz Corona den Präsenzunterricht für alle Schulkinder aufrecht zu erhalten. Wir wurden leider eingeholt“, bedauerte der Rathauschef. Die Festhalle und die Schulturnhalle West wurden zu Klassenzimmern umfunktioniert und die Mittagsbetreuung jahrgangsweise getrennt.

Corona machte die ganze Mühe teilweise jetzt zunichte. In der Klasse 2b wurde vor rund einer Woche ein Schüler positiv getestet, so dass die komplette Klasse samt fünf Lehrer in Quarantäne gehen musste. Nach weiteren Infektionen mussten mit den beiden dritten und der sechsten drei weitere Klassen samt neun Lehrer sich in Quarantäne begeben.

Notbetreuung durch Lehre

Damit stehen derzeit nur noch die beiden ersten Klassen im Präsenzunterricht. Eine Notbetreuung wurde eingerichtet, musste jedoch durch die Eltern nicht in Anspruch genommen werden. Alles ist auf der Schulhomepage nachzulesen. Porsch gab der Hoffnung Ausdruck, dass noch vor Weihnachten der Präsenzunterricht wieder aufgenommen werden könne. Lehrer hätten sich bereit erklärt, bis Weihnachten, falls notwendig, die Notbetreuung zu übernehmen.

Dagegen freute sich das Gemeindeoberhaupt über die rasche Abwicklung des schon sehr lange beantragten Grunderwerbs von der Bahn AG im Bereich des Bahnhofes. Dieser wurde bereits beurkundet, und die Erwerbsflächen sind bereits vermessen.

Speichersdorf02.12.2020

Die ÖPNV-gerechte Überplanung der erworbenen Bahnhofsteilflächen mit Bushaltestelle, Unterstellmöglichkeit und mehr kann nun beginnen. Gemeinderat Rudi Kirchberger (UBV) schlug vor, auch das Parkplatzproblem in der Bayreuther in der Neuplanung zu berücksichtigen, um die Situation dort zu entschärfen.

Das alte Toiletten- und Lagergebäudebei muss für den Busbahnhof weichen. Bild: ak
Das alte Toiletten- und Lagergebäudebei muss für den Busbahnhof weichen.
 
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